Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Cal Crutchlow (Sturz): Gewohnt, dass Leute zweifeln

Von Ivo Schützbach
Cal Crutchlow im Kies

Cal Crutchlow im Kies

Von Startplatz 4 kommend hatte Cal Crutchlow (LCR Honda) im MotoGP-Rennen in Le Mans einen Raketenstart. Nach zwei Dritteln der Renndistanz stürzte der Engländer auf Platz 7 liegend.

Nach seinem Kahnbein-Bruch zum MotoGP-Auftakt Mitte Juli in Jerez und den schweren Nachwirkungen seiner Armpump-OP im September, zog sich Cal Crutchlow in Catalunya auch noch eine Bänderverletzung am linken Sprunggelenk zu.

In Le Mans erlebten wir den Engländer an diesem Wochenende erstmals seit Wochen wieder annähernd in Normalform, im Qualifying brauste er auf den tadellosen vierten Startplatz. Im Rennen hatte Cal den besten Start, kam aber nur als Sechster aus der ersten Runde zurück, weil er auf dem nassen Circuit Bugatti nicht die besten Linien erwischt hatte.

Nach Runde 17 lag Crutchlow auf dem siebten Platz, als er seine Honda in den Kies pfefferte. «Es ist schön, an der Spitze zurück zu sein und ein bisschen zu kämpfen», freute sich der Honda-Pilot, der in der Weltmeisterschaft verletzungsbedingt nur auf dem 19. Gesamtrang liegt. «In Kurve 3, wo ich stürzte, und der letzten Kurve, bekam ich zunehmend Probleme mit dem Vorderreifen. Dann habe ich es übertrieben. Ja, ich bin enttäuscht über das Ergebnis, gleichzeitig aber erfreut, zurück zu sein.»

«Alex Marquez fuhr fantastisch», lobte Crutchlow seinen Honda-Kollegen, der hinter Danilo Petrucci (Ducati) Zweiter wurde. «Er lernt sehr sehr schnell und zeigt immer wieder herausragende Leistungen. Alle wissen, dass die Honda für einen Rookie kein einfaches Motorrad ist.»

Auch wenn letztlich kein zählbares Ergebnis heraussprang: Ist deine Leistung ein Befreiungsschlag? Damit hast du es den Leuten wieder einmal gezeigt. «Glaubst du wirklich, dass ich auch nur einen Scheiß drauf gebe, was andere denken», entgegnete Cal in seiner gewohnt unverblümten Art. «Ich bin seit zwölf Jahren daran gewöhnt, dass die Leute an mir zweifeln. Und es ist immer eine Motivation für mich, ihnen zu beweisen, dass sie falsch lagen. Das ist aber kein Fuck off an diese Leute, sondern mehr, um es mir selbst zu beweisen. Mein Arm und mein Körper haben mir dieses Jahr einige Mal nicht erlaubt so schnell zu sein, wie ich es normal bin. Ich war aber immer überzeugt davon, dass ich zurückkomme.»

Ergebnisse MotoGP Le Mans/F:

1. Danilo Petrucci, Ducati, 26 Runden in 45:54,736 min
2. Alex Marquez, Honda, +1,273 sec
3. Pol Espargaro, KTM, +1,711
4. Andrea Dovizioso, Ducati, +3,911
5. Johann Zarco, Ducati, +4,310
6. Miguel Oliveira, KTM, +4,466
7. Takaaki Nakagami, Honda, +5,921
8. Stefan Bradl, Honda, +15,597
9. Fabio Quartararo, Yamaha, +16,687
10. Maverick Vinales, Yamaha, +16,895
11. Joan Mir, Suzuki, +16,980
12. Brad Binder, KTM, +27,321
13. Pecco Bagnaia, Ducati, +33,351
14. Aleix Espargaro, Aprilia, +39,176
15. Iker Lecuona, KTM, +51,087

Stand nach 9 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 115 Punkte. 2. Mir 105. 3. Dovizioso 97. 4. Vinales 96. 5. Nakagami 81. 6. Morbidelli 77. 7. Miller 75. 8. Pol Espargaro 73. 9. Oliveira 69. 10. Petrucci 64. 11. Binder 62. 12. Rins 60. 13. Rossi 58. 14. Alex Marquez 47. 15. Zarco 47. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaro 24. 18. Lecuona 18. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Hersteller-WM: 1. Yamaha, 170 Punkte. 2. Ducati 151. 3. KTM 125. 4. Suzuki 118. 5. Honda 92. 6. Aprilia 32.

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