Motoren-Engpass beunruhigt Jack Miller (Ducati) nicht
Jack Miller
Eine Fehleinschätzung bei der Reifenwahl hat dazu geführt, dass Jack Miller beim Aragón-GP durchgereicht wurde und das Rennen auf dem neunten Platz beendete. Der Australier entschied sich nach dem fünften Platz in der Qualifikation sowohl hinten als auch vorne für die Medium-Variante. «Das war nicht die beste Wahl. Diesmal wird es wohl etwas wärmer und ich möchte mich im Vergleich zum ersten Rennen auf dem Kurs verbessern. Wir werden bei der Entscheidungsfindung eine Änderung der Mischung in Betracht ziehen», berichtet der WM-Achte am Donnerstag vor dem Teruel-GP.
Dabei lief für Miller das Rennen lange Zeit einigermaßen nach Plan. Mit Takaaki Nakagami lieferte er sich ein enges Duell, doch im Verlauf des Rennens wurde er von Ducati-Markenkollege Andrea Dovizioso überholt. Beim Versuch, die alte Position wieder einzunehmen, konnte Miller die Linie nicht halten und wurde auch noch von Cal Crutchlow und Johann Zarco überholt. Immerhin konnte er den Franzosen wieder kassieren. «Dovizioso hat sich gut verteidigt. Hinter ihm sind meine Rundenzeiten eingebrochen und ich habe den Kontakt verloren», sagt Miller, der ab 2021 auf einer Werks-Ducati sitzen wird.
Aufgrund des nahenden Abschieds hat er einen großen Wunsch: «Ich würde diese Saison gerne einen Sieg holen und mich so vom Team verabschieden. Es sind noch vier Rennen.» Bedeutet aber auch, dass Miller sich nicht einer Hersteller-Order beugen wird und Dovizioso, der noch Chancen auf die MotoGP-Krone hat, freiwillig ziehen lassen würde.
Allerdings hat der 25-Jährige einen Nachteil. Im Vergleich zu einigen Konkurrenten hat Miller für die verbleibenden Grand Prix nur noch einen frischen Motor in petto. «Ich bin nicht beunruhigt deswegen», sagt «JackAss». «Ich kann daran nichts ändern und werde meine Energie deswegen nicht unnötig verschwenden. Ich werde versuchen, das Bestmögliche herauszuholen.»
Für die Strategie hat dies zur Folge, dass Miller die Motoren, die noch funktionsfähig sind, am Samstag nutzen wird. Der neue Motor wird dann im Rennen am Sonntag erstmalig zum Einsatz kommen. «Es ist gut, dass wir hier einen neuen Motor zur Verfügung haben. In Valencia und Portimao ist das nicht von allzu großer Bedeutung. Ich würde immer noch sagen, dass wir uns im Plan befinden.»
Aber: Miller ist ein gebranntes Kind, nachdem er in Le Mans beim Frankreich-GP wegen eines Motorschadens ausfiel. Auch in Misano gab es Ärger mit dem Motor, allerdings war damals die Airbox durch ein Abreißvisier verstopft und somit die Luftzufuhr unterbrochen. Umso wichtiger wird es für den siebenmaligen GP-Sieger sein, eine gute Leistung am Samstag zu zeigen, um eine möglichst freie Fahrt zu haben.
Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:
1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.
Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.