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Andrea Dovizioso: «Es hat nicht funktioniert»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso: Sein Blick spricht Bände

Andrea Dovizioso: Sein Blick spricht Bände

Noch-Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso erklärt seine Sicht der Dinge nach der erneut ausbleibenden Steigerung im zweiten Grand Prix des Aragón-Doppel-Events und Platz 5 von Johann Zarco auf der GP19.

Nach Startplatz 17 erreichte Andrea Dovizioso am Sonntag mit dem 13. Rang im Teruel-GP einen neuen Tiefpunkt: Abgesehen von seinem unverschuldeten Aus im Catalunya-GP war er 2020 nie schlechter platziert. Dadurch rutschte er auf den fünften WM-Rang ab, sein Rückstand auf WM-Leader Joan Mir (Suzuki) beträgt bereits 28 Punkte.

Insgesamt taten sich die Ducati-Piloten auf dem 5,078 km langen Rundkurs des MotorLand Aragón offensichtlich schwer, einzig Johann Zarco freute sich am Ende über Platz 5 – allerdings auf der GP19 in den Avintia-Esponsorama-Farben. Gibt es etwas am Vorjahresbike, das 2020 hilfreich wäre?

«Ich glaube, es geht um den Fahrstil», entgegnete «Dovi». «Und wenn man diese Saison analysiert, dann sieht man viel Auf und Ab und viele Fahrer, die in gewissen Momenten einen wirklich speziellen Speed an den Tag gelegt haben. Aber schaut euch die WM-Tabelle an, wo sind sie da? Das ist am Ende nur eine weitere Bestätigung dafür, dass wir die Situation nicht unter Kontrolle haben. Es ist sehr schwierig damit umzugehen und zu versuchen, das Potenzial auszuschöpfen. Wir haben viel am Set-up gearbeitet und versucht uns anzupassen, aber am Ende hat es – wie man sieht – nicht funktioniert. Wir sind auf einigen Strecken ein bisschen schneller, aber wir waren nicht wirklich dabei. Es ist schwierig», seufzte der Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre, der seit dem Beginn der Saison 2020 mit dem neu konstruierten Michelin-Hinterreifen hadert.

Haben die Ingenieure in Borgo Panigale keine Ideen oder keine Ansätze, selbst um vielleicht etwas Neues zu riskieren? «Was du an den Rennwochenenden machen kannst, sind nur Set-ups. Nichts anderes. Du kannst dir nichts Besonderes einfallen lassen», winkte der Noch-Ducati-Werksfahrer ab. «Denn das sind große Dinge, die während der Saison nur schwer machbar sind, weil man nicht die Chance hat zum Testen – vor allem in so einem Jahr.»

Der Nachsatz des 34-jährigen Routiniers: «Abgesehen davon müsste man auch wissen, was man ändern muss.»

Dazu kommt: Während sich die Konkurrenz bei den bisherigen Doppel-Events auf ein und derselben Rennstrecke (Jerez, Red Bull Ring, Misano und Aragón) für den zweiten Grand Prix durchwegs steigerte, profitierte Ducati kaum – oder fiel sogar zurück. Hat Dovi eine Erklärung dafür?

«Nein. Es ist merkwürdig, um ehrlich zu sein», grübelte er. «Ich weiß es nicht. Ich würde spontan auf eine Art antworten, die aber nicht stimmen muss. Es ist meiner Meinung nach so: Wir sind in den letzten Jahren ziemlich gut darin geworden, Entscheidungen zu treffen – in der kurzen Zeit, die einem am Rennwochenende zur Verfügung steht. Das Timing, in der kurzen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen, kann am ersten Rennwochenende den Unterschied ausmachen, neben dem Speed. Wenn du dagegen mehr Zeit hast, um zu arbeiten, sind dann alle schnell, das habe ich auch schon bei den Pre-Season-Tests oft erklärt. Das bedeutet mehr Zeit auch für die, die etwas langsamer darin sind, den richtigen Weg zu finden. Alle sind schnell, es gibt mehr konkurrenzfähige Bikes, und so werden sie am Ende noch konkurrenzfähiger. Das kann ein Grund sein. Aber es ist eine Überlegung, die nicht die richtige Antwort sein muss. Und vielleicht haben wir weniger Spielraum, um uns zu verbessern. Ich weiß es nicht.»

Beunruhigt ihn eigentlich mehr, dass beim zweiten Part der Doppel-Events die Steigerung ausbleibt oder die Reifensituation insgesamt? «Es geht mir nur auf die Nerven, dass ich nicht um die Weltmeisterschaft kämpfen kann. Der Rest ist nicht wichtig», stellte der 15-fache MotoGP-Rennsieger nach Aragón entnervt fest.

Ergebnisse MotoGP Teruel-GP:

1. Franco Morbidelli, Yamaha, 23 Runden in 41:47,652 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,205 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +5,376
4. Pol Espargaró, KTM, +10,299
5. Johann Zarco, Ducati, +12,915
6. Miguel Oliveira, KTM, +12,953
7. Maverick Viñales, Yamaha, +14,262
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,720
9. Iker Lecuona, KTM, +17,177
10. Danilo Petrucci, Ducati, +19,519
11. Cal Crutchlow, Honda, +19,708
12. Stefan Bradl, Honda, +20,591
13. Andrea Dovizioso, Ducati, +22,222
14. Tito Rabat, Ducati, +26,496
15. Bradley Smith, Aprilia, +31,816
– Aleix Espargaró, Aprilia
– Alex Márquez, Honda
– Pecco Bagnaia, Ducati
– Takaaki Nakagami, Honda
– Brad Binder, KTM
– Jack Miller, Ducati

MotoGP-Fahrer-WM-Stand nach 11 von 14 Rennen:

1. Mir, 137 Punkte. 2. Quartararo 123. 3. Viñales 118. 4. Morbidelli 112. 5. Dovizioso 109. 6. Rins 105. 7. Nakagami 92. 8. Pol Espargaró 90. 9. Miller 82. 10. Oliveira 79. 11. Petrucci 71. 12. Binder 67. 13. Alex Márquez 67. 14. Zarco 64. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 12. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 208 Punkte. 2. Ducati 171. 3. Suzuki 163. 4. KTM 143. 5. Honda 117. 6. Aprilia 36.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 242 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 235. 3. Ducati Team 180. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 176. 5. Red Bull KTM Factory Racing 157. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 118. 8. Red Bull KTM Tech3 106. 9. Repsol Honda Team 79. 10. Esponsorama Racing 74. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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