Jack Miller (2.): «Ich hatte einen Mega-Plan im Kopf»
Jack Miller blitzte ab: Platz 2 in Valencia
Jack Miller hätte sich beim 13. MotoGP-WM-Lauf in diesem Jahr gerne zum zehnten unterschiedlichen Sieger gekrönt. Der Pramac-Ducati-Werkspilot attackierte den führenden Franco Morbidelli am Ende der vorletzten Runde, nachdem er dessen Vorsprung von 0,7 sec im Finish recht rasch reduziert hatte. Doch der Petronas-Yamaha-Pilot konterte in den Kurven 4 und 5 und schob sich wieder an die Spitze.
«Ich hatte nichts zu verlieren, deshalb habe ich am Ende alles auf eine Karte gesetzt. Ich hatte zwar vorne den Medium-Reifen drauf, Franco die harte Mischung. Aber dieser Medium-Reifen hat tadellos durchgehalten. Ich habe in den letzten acht Runden meine besten Zeiten gefahren», schilderte JackAss. «Das ist wirklich ungewöhnlich bei mir… Ja, ich habe mich richtig gut gefühlt. Bei mir hat sich am Wochenende das heimliche Gefühl entwickelt, dass der Medium die bessere Wahl sein könnte. Ich habe mich vor acht Tagen vorne für den Hard entschieden. Aber damals hatten wir ja nach den zwei nassen Trainingstagen keine Infos. Doch beim harten Compound habe ich im Rennen auf der linken Seite nie die richtige Temperatur erreicht. Normal ist hier eher die rechte Seite das Problem… Mit dem Hard-Reifen habe ich am letzten Sonntag vor der Kurve 13 dauernd Vorderradrutscher gehabt. Ich habe mich heute bemüht, den Vorderreifen an den gefährlichen Stellen nicht zu stark zu strapazieren. In den ersten 20 Runden habe ich heute in erster Linie den Hinterreifen geschont. Danach habe ich versucht, den Abstand zu Frankie zu verringern. Er ist ein fantastisches Rennen gefahren.»
«Ich hatte diesen Mega-Plan in meinem Kopf, dass ich auf der Zielgeraden an ihm vorbeisegeln werde. Ich habe es in der vorletzten Runde probiert. Aber ich brauchte zu lange, bis ich aus seinem Windschatten tauchen konnte, dann konnte ich das Dinge nicht mehr ordentlich abbremsen. Dann sind wir nebeneinander in die Kurve 2 eingebogen. Ich fragte mich: Wer biegt jetzt als Erster in das nächste Eck ein? Ich war außen. Es hat sich dann ein nettes Gefecht entwickelt. Aber Frankie hat dann in Turn 5 das bessere Ende für sich gehabt. Nachher bin ich in Turn 7 über die Bordsteine gefahren, als ich versucht habe, innen nach vorne zu kommen. In Turn 10 hat sich dieses Schauspiel wiederholt. Aber er hat die Ideallinie überall geschickt blockiert. Zwischen den Kurven 12 und 13 ist mein Bike aus der Balance gekommen, ich spürte ein Schütteln, ich spürte einen Hinterradrutscher, dadurch habe ich den Schwung über den Hügel verloren. Deshalb war ich vor der Zielkurve nicht nahe genug dran beim Bremsen. Ich wollte in der letzten Kurve dann eine möglichst enge Linie fahren und habe irgendwie noch versucht, in der Zielkurve noch die Oberhand zu gewinnen. Ich hoffte, das ich ihn vor dem Zielstrich noch abfangen kann. Aber als ich beim Rausfahren aus dieser Kurve Gas gegeben habe, bin ich wieder arg gerutscht. da habe ich eingesehen: Ich schaffe es nicht mehr!»
MotoGP-Ergebnis, Valencia-GP (15.11.):
1. Morbidelli, Yamaha
2. Miller, Ducati, + 0,093 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 3,006
4. Rins, Suzuki, + 3,697
5. Binder, KTM, + 4,127
6. Oliveira, KTM, + 7,272
7. Mir, Suzuki, + 8,703
8. Dovizioso, Ducati, + 8,729
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,512
10. Viñales, Yamaha, + 19,043
11. Bagnaia, Ducati, + 19,456
12. Rossi, Yamaha, + 19,717
13. Crutchlow, Honda, + 23,802
14. Bradl, Honda, + 27,430
15. Petrucci, Ducati, + 30,619
16. Alex Márquez, Honda, + 30,619
17. Rabat, Ducati, + 42,365
18. Savadori, Aprilia, + 46,472
Stand Fahrer-WM nach 13 von 14 Rennen:
1. Mir 171 Punkte (Weltmeister). 2. Morbidelli 142. 3. Rins 138. 4. Viñales 127. 5. Quartararo 125. 6. Dovizioso 125. 7. Pol Espargaró 122. 8. Miller 112. 9. Nakagami 105. 10. Oliveira 100. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 62. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 34. 18. Crutchlow 29. 19. Lecuona 27. 20. Bradl 18. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
nnn