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Meregalli (Yamaha): Ziel verfehlt, Chance Quartararo

Von Nora Lantschner
Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli spricht über die enttäuschende MotoGP-WM 2020, die Schwierigkeiten von Maverick Viñales und Valentino Rossi und die Hoffnungen für 2021 – mit Fabio Quartararo und Cal Crutchlow.

Maverick Viñales hatte zwar die Wintertests dominiert und in Jerez mit zwei zweiten Plätzen gut begonnen. Auch sein Teamkollege Valentino Rossi stand beim Andalusien-GP auf dem Podest – zum insgesamt 199. in der «premier class». Der Ventil-Skandal, Motorenknappheit, technische Probleme, Rennstürze und gleich mehrere Covid-19-Fälle setzten dem Monster Energy Yamaha Factory Team aber arg zu. Am Ende waren die WM-Ränge 6 (Viñales) und 15 (Rossi) eine herbe Enttäuschung, nur ein Sieg stand zu Buche.

Wie bewertet Teammanager Massimo Meregalli, der selbst zwei Wochen in Quarantäne verbrachte und daher das Valencia-Doppel verpasste, die Saison der Yamaha-Werks-Truppe auf einer Skala von 1 bis 10? «Ich würde sagen eine 6,5 – denn wir haben großartige Dinge geschafft, aber wir haben das Ziel nicht erreicht. Es war eine sehr schwierige und merkwürdige Saison», fasste der Italiener im Interview mit «motogp.com» zusammen.

Ausschlaggebend in der auf 14 Grand Prix verkürzten Corona-Saison war vor allem eines: «Wir hatten einen richtig guten Start, zu Beginn haben wir gut performt – angefangen mit den Wintertests, aber auch zum Saisonauftakt in Jerez. Was uns gefehlt hat, war die Konstanz. Die Konstanz gibt dir die Chance, um den Titel zu kämpfen. Und wir haben die leider verloren», bedauerte der Yamaha-Teammanager.

«Wir sind mit dem Anspruch in die Saison gegangen, konstant zu sein und um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Aber es gab viele unterschiedliche Faktoren, die es kompliziert machten. Am Ende muss ich sagen, dass wir es nicht geschafft haben, das zu erreichen, was zum Beginn der Saison unser Ziel war», gab Meregalli zu.

In der Einzelkritik fällt Meregallis Fazit wie folgt aus: «Maverick hatte einen wirklich guten Start. Aber leider muss ich mich wiederholen: Es kamen unterschiedliche Faktoren hinzu, die Konstanz ging verloren. Leider war er nicht dazu in der Lage, in jedem Rennen zu performen – und es lag nicht immer an ihm. Er konnte nicht auf allen Strecken sein. Das ist wahrscheinlich ein schlechter Punkt, wenn es um meine Einschätzung geht.»

«Valentino hatte auch eine schwierige Saison. Er hatte noch nie so viele DNF und dann gleich drei Nuller in Folge. Danach war er von Covid-19 betroffen und in Valencia-1 hatten wir ein Problem am Motorrad. Es war sicher nicht seine beste Saison», meinte Maio Meregalli zum neunfachen Weltmeister, für den die Ära im Werksteam zu Ende ging. Dass der 41-jährige Italiener bei Petronas SRT einen neuen Versuch wagt, bewertet sein Landsmann positiv: «Zum Glück wird er im nächsten Jahr noch eine Saison haben, um sich zu beweisen und dieses Jahr zu löschen.»

Gleichzeitig sind die Hoffnungen für 2021 auch im Werksteam groß: «Das nächste Jahr wird auch eine Chance, Fabio [Quartararo] wird ins Team kommen. Wir werden zwei junge und schnelle Fahrer haben. Wir müssen versuchen, ihnen etwas zu geben, mit dem beide schnell und sehr konstant sind – für die ganze Saison.»

Yamaha erwartet deutlich mehr als 2020, ließ Meregalli durchklingen. «Vor allem gegen Ende dieser Saison hatten wir Schwierigkeiten in einigen Rennen. Das ist sicher etwas, was wir nicht mehr sehen möchten. Auch deshalb arbeiten wir an einem ziemlich intensiven Testprogramm. Wenn es die Entwicklung der Pandemie zulässt, wird Cal viel zu tun haben», verwies er auf den neuen Yamaha-Testfahrer Cal Crutchlow, der den kaum beschäftigten Jorge Lorenzo ersetzte. 

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Endstand Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

Alle MotoGP-Sieger 2020

Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)

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