Norton- und MZ-Legende Peter Williams starb mit 81
Das Jahr 2020 hat sich bei den Motorsportfans ins Gedächtnis gebrannt. Die meisten Rennen mussten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, sofern sie nicht überhaupt abgesagt werden mussten. Aber auch aus einem anderen Grund bleibt dieses Jahr in unliebsamer Erinnerung, mussten wir uns doch von vielen ehemaligen Motorsportgrößen für immer verabschieden, zuletzt vom 81-jährigen Briten Peter Williams.
Williams war ein begnadeter Rennfahrer, der sich in seiner britischen Heimat rasch an der Spitze etablieren konnte. Zwei Jahre nachdem er sein erstes Rennen gefahren war, musste er sich 1966 bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man in der 350er-Kategorie lediglich dem Italiener Giacomo Agostini und seiner 350-ccm-Dreizylinder-MV Agusta geschlagen geben.
Im selben Jahr gelang ihm beim Großen Preis von Italien ein zweiter Platz in der Klasse bis 500 ccm. Wieder war es Agostini, der ihm den Sieg vor der Nase wegschnappte. Fünf Jahre später sollte es für Williams dann endlich mit seinem ersten GP-Triumph klappen. Beim Grand Prix von Irland entschied er auf einer MZ die Klasse bis 350 ccm für sich.
Das beste WM-Jahr sollte 1967 werden. Nach zweiten Plätzen in Deutschland und auf der Isle of Man sowie Rang 3 in den Niederlanden beendete er die 500-ccm-Weltmeisterschaft an der vierten Stelle. In seiner GP-Karriere stand er elf Mal auf dem Podium, einmal brauste er von der Pole-Position los und einmal ließ er sich die schnellste Rennrunde gutschreiben.
Der Sieger der Formula 750-TT 1973 musste seine Karriere nach einem schweren Unfall in Oulton Park (der Sitz seiner Norton war gebrochen) beenden. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Rennfahrer, sondern auch ein Designer und Ingenieur, der Maßstäbe setzte. Er war an der Erschaffung der Monocoque-Norton 750 maßgeblich beteiligt, das für nicht wenige Experten als das schönste Rennmotorrad gilt.
Der allseits beliebte Brite, der sich in den letzten Jahren mit dem Bau von Replicas dieses legendären Motorrads beschäftigte und mit seiner Brille eher dem Typus eines Universitätsprofessors und weniger dem eines verwegenen Rennfahrers entsprach, hatte sich körperlich nie ganz von seinem schweren Unfall erholt. Er starb am 20. Dezember.