Andrea Iannone kritisiert neue WADA-Richtlinien
Andrea Iannone war schon 2020 nur zum Zuschauen verdammt
Seit 1. Januar ist der neue Welt-Anti-Doping-Code in Kraft. Eine Änderung betrifft den Umgang mit sogenannten «Missbrauchssubstanzen» wie beispielsweise Cannabis oder Kokain, der neu geregelt wurde. Wer als Profisportler positiv auf diese Drogen getestet wird, kann nun mit viel milderen Strafen als bisher rechnen: Maximal eine dreimonatige Sperre, die sogar auf einen Monat verkürzt werden kann, wenn der Sportler ein Therapieprogramm absolviert, das von der WADA anerkannt wird.
Dahinter steckt die Überlegung, dass Substanzen dieser Art insbesondere auf ein Gesundheitsproblem von Athletinnen und Athleten hinweisen und eine Strafe sich in der Hinsicht zusätzlich negativ auswirken könnte. Eine Reduzierung der Sperre soll dagegen einen größeren Anreiz schaffen, um sich entsprechende Hilfe zu suchen. Diese Bestimmung gilt nur, falls die Substanzen außerhalb des Wettkampfs und nicht zum Zweck der Leistungssteigerung angewendet wurden.
Andrea Iannone hat dafür wenig Verständnis: «Ich kann es immer weniger fassen. Positiv auf Kokain und alles ist okay, während die Unschuldigen zu vier Jahren verurteilt werden», schrieb er auf seinem Instagram-Account zur entsprechenden Schlagzeile der italienischen Tageszeitung «Libero».
Der inzwischen 31-Jährige aus Vasto spielte dabei natürlich auf seinen Dopingfall an: In seiner Urinprobe vom Sepang-GP am 3. November 2019 war der verbotene Stoff Drostanolon, ein anaboles Steroid, nachgewiesen worden. Die ursprünglich 18-monatige Sperre verlängerte der Internationale Sportgerichtshof im Berufungsverfahren auf vier Jahre. Die These, wonach die verbotene Substanz auf den Verzehr von kontaminiertem Fleisch während des Asien-Aufenthalts zurückzuführen sei, konnten Iannone und seine Verteidigung nicht ausreichend belegen.