Hat Rossi oder Marini bei der Mama die Nase vorn?
Valentino Rossi (links) und Luca Marini treten 2021 zum ersten Mal in der Königsklasse gegeneinander an
Stefania Palma wird in dieser MotoGP-Saison für jeden ihrer Söhne einen Daumen benötigen, denn zum ersten Mal treten ihre Sprößlinge in der Königsklasse gegeneinander an. Valentino Rossi (Petronas Yamaha SRT) geht mit seinen 42 Jahren in seine 22. Saison und Bruder Luca Marini ist erst nach der starken Vorsaison in der Moto2-Serie aufgestiegen. Er fährt für Esponsorama Racing und wird dort vom Sky VR46-Rennstall unterstützt.
«Ich bin gespannt, sie auf der Strecke zu sehen. Es freut mich sehr, dass Luca auf einer Ducati sitzen wird. Diese Nachricht, die mir Valentino überbracht hat, hat mich positiv berührt. Diese Idee von Luca auf einer Ducati gefällt mir. Das ist eine rein-italienische Herausforderung», gesteht Palma im Interview bei den Kollegen mit GPOne.com. Aber auch nach all den Jahren sorgt sie sich um ihre Sprößlinge. «Die Kinder halten mich jung. Man gewöhnt sich nie an die Aufregung. Die Ängste begleiten mich an Rennwochenenden von Donnerstag bis Sonntag.»
Sie zittert mit ihren Söhnen, aber auch mit den Rivalen. Zum Beispiel drückte sie auch Marc Márquez die Daumen, nachdem der achtfache Champion im Vorjahr schwer stürzte. «Obwohl er nicht mein Sohn ist, litt ich mit ihm. Es war beeindruckend, ihn eine Woche nach seinem Crash wieder auf dem Motorrad zu sehen.»
Damit reicht sie Márquez die Hand, während Rossi vor wenigen Tagen sagte, dass er den Zwist, den er und der Spanier 2015 durchlebt hatten, nicht so einfach vergessen werde.
Bleibt aber noch die Frage: Wem drückt Stefania Palma die Daumen in Katar, wenn die WM startet? Sie gibt sich diplomatisch und weicht der Frage aus: «Ich denke, dass sie noch enger zusammenwachsen werden. Ihr Verhältnis wird noch stärker, denn Luca hat die Möglichkeit, zu wachsen und er wird das umsetzen, was er sich von Valentino abschauen kann. Gleichzeitig hat Valentino einen zusätzlichen Reiz.»
Marini gehört die Zukunft, aber Valentino Rossi gehört immer noch zum Fahrerfeld. Wie findet seine Mutter eine Königsklasse ohne den neunfachten Meister? «Das ist eine gute Frage», antwortet Stefania Palma. «Ich weiß es nicht und ich bevorzuge es, darüber auch nicht nachzudenken. Ich hoffe, dass es in Zukunft viele Jungs geben wird, die uns und die Öffentlichkeit so begeistern werden, wie er es getan hat. Er hat für den Sport eine ganze Menge getan. Er ist für viele Piloten ein Vorbild geworden und er war und ist etwas Positives für den Sport auf zwei Rädern.»