Danilo Petrucci (KTM-Tech3): «Ich muss schnell sein»
Danilo Petrucci auf seiner neuen KTM RC16
Danilo Petrucci hat zwar die meisten einer zehn Podestplätze in der MotoGP-Klasse auf Nasser Fahrbahn errungen, aber beim Mugello-GP 2019 die gesamte Weltklasse auf trockener Fahrbahn überrumpelt. Marc Márquez und Andrea Dovizioso landeten damals auf den Plätzen 2 und 3. Trotzdem gibt der neue KTM-Tech3-Werkspilot zu: «Ich fahre gerne im Regen.»
Petrucci war vier Jahre bei Pramac Ducati engagiert, 2017 und 2018 bekam er dort bereits aktuelle Werksmaschinen; 2019 und 2020 bildete er gemeinsam mit «Dovi» das Ducati-Werksteam. Er bescherte dem Team einen sechsten und einen zwölften Gesamtrang – und will 2021 bei KTM wieder zur Form von 2019 finden.
Danilo, kannst du beschreiben, was der Wechsel zu Tech3 KTM Factory Racing für dich bedeutet?
Das ist ein weiterer großer Schritt in meiner Laufbahn. Tech3 ist eines der konkurrenzfähigsten Teams, das wir in der MotoGP haben.
Sie haben letztes Jahr mit Miguel Oliveira zwei Rennen gewonnen. Man kann es also wirklich als Factory Team bezeichnen. Es macht mich glücklich, dass ich in der WM für Tech3 fahren kann.
Bei KTM bekommen alle vier MotoGP-Fahrer die gleiche Werksunterstützung und wir können alle in einem sehr netten Umfeld agieren. Ich bin wirklich neugierig auf den ersten Test mit der KTM RC16 ab 6. März in Katar. Dann werde ich die Techniker von des Tech3-Teams erst richtig kennenlernen.
Welche Rennstrecke ist mit einem MotoGP-Bike am aufregendsten zu befahren? Und warum?
Mein Heim-GP in Mugello ist einer meiner liebsten Pisten in der gesamten Meisterschaft. Denn das Autodromo ist wirklich attraktiv, der Streckenverlauf ist flüssig, es kommen ohne Pandemie immer sehr viele Zuschauer, die italienischen Fahrer werden stark bejubelt, das spornt uns an.
Außerdem habe ich in Phillip Island immer ein gutes Gefühl und starke Emotionen. Dort ist die Landschaft wirklich einzigartig, auch dieser Circuit ist flüssig vom Layout her, und man sieht das Meer im Hintergrund. Auch die ungewöhnlichen Bergauf- und Berg-Passagen gefallen mir.
In Phillip Island ein MotoGP-Bike zu fahren, ist ziemlich aufregend. Man weiß nie, was passiert, den sehr oft weht ein böiger Wind und das Wetter wechselt von Minute zu Minute. Das ist immer wieder eine spannende Erfahrung.
Ich mag auch die älteren Pisten, weil sie einen flüssigen Fahrstil bevorzugen und mehr von der Natur designt worden sind und der Landschaft angepasst wurden. Das gefällt mir. Deshalb war ich auch auf den alten Salzburgring neugierig, den ich im Februar in Österreich zum ersten Mal besichtigt habe.
Was muss passieren, damit du nach der Saison 2021 eine zufriedene Bilanz ziehst?
Ich möchte alle Leute bei KTM und das Werk glücklich machen.
Wenn mir das gelingt, werde ich auch selbst mit der Saison happy und zufrieden sein. Das ist das Ziel. Ich habe bisher keine besonderen Erwartungen. Natürlich will ich gern zumindest ein Rennen gewinnen.
Ich muss schnell sein. Das ist meine wichtigste Aufgabe.
Die MotoGP-Karriere von Danilo Petrucci
2012. WM-19. auf Ioda-Aprilia und Suter-BMW, 27 Punkte
2013: WM-17. auf Suter-BMW, 26 Punkte
2014. WM-20. auf ART-Aprilia, 17 Punkte
2015: WM-10. auf Ducati, 113 Punkte
2016: WM-14. auf Ducati, 75 Punkte
2017: WM-8. auf Ducati, 112 Punkte
2018. WM-8. auf Ducati, 124 Punkte
2019: WM-6. auf Ducati, 176 Punkte
2020: WM-12. auf Ducati, 78 Punkte
MotoGP-Podestplätze (total 10)
2015: Platz 2 in Silverstone
2017: Platz 3 in Mugello, Platz 2 in Assen, Platz 2 in Misano,
Platz 3 in Motegi
2018: Platz 2 in Le Mans
2019: Platz 3 in Le Mans, Sieg in Mugello, Platz 3 in Catalunya
2020: Sieg in Le Mans