MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Ist KTM bereit für den Titel? Brad Binder sagt Ja

Von Nora Lantschner
Brad Binder im neuen Look

Brad Binder im neuen Look

Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder bescherte dem österreichischen Hersteller in seiner Rookie-Saison den ersten GP-Sieg in der MotoGP-WM. Was erwartet der Südafrikaner 2021?

2020 gab Brad Binder (25) sein MotoGP-Debüt neben einem erfahrenen Mann wie Pol Espargaró. Nun gibt es in der Box des Red Bull KTM Factory Racing Teams ein Wiedersehen mit Miguel Oliveira. Beide sind 1995 geboren und KTM-Eigengewächse, die schon in der Moto3 und Moto2 Teamkollegen waren – und beide sind schon MotoGP-Sieger.

Brad, lastet nun mehr Druck auf dir? Und wird die neue Konstellation die Dynamiken im Team verändern, wird es eine größere Rivalität geben?

Miguel und ich waren schon mehrere Jahre lang Teamkollegen und sind gut ausgekommen. Er war immer großartig, diesen Kerl neben mir in der Box zu haben. Ich erwarte, dass es in dieser Saison ziemlich ähnlich sein wird. Er war immer ein guter Konkurrent, er ist immer super schnell. Ich glaube, dass wir uns beide gegenseitig richtig pushen werden, und bin überzeugt, dass wir beide einen wirklich guten Job machen können.

Ich gehe in meine zweite Saison und möchte deutlich besser abschneiden als im Vorjahr. Gleichzeitig müssen wir die Dinge wirklich Schritt für Schritt angehen, ein Wochenende nach dem anderen. Wenn ich mein Bestes gebe, kann ich sicher solide Ergebnisse bringen.

Was hast du dir für die Winterpause zum Ziel gesetzt, worin willst du dich verbessern?

Die Hauptsache war für mich in dieser Off-Season, dass ich versuche zu verstehen, was ich in der letzten Saison alles gelernt habe und wo meine Schwächen lagen. Vor allem, weil man 2020 mit all den aufeinanderfolgenden Rennen nie wirklich die Zeit hatte, sich hinzusetzen und genau zu verstehen, was vor sich ging.

Jetzt hatte ich ein paar Monate und mir ist klar, was ich verbessern muss. Es wäre großartig, wenn ich ein bisschen mehr auf dem Bike sitzen bleiben würde und viel weniger Fehler machen würde, das ist klar.

Ich brauche ein bisschen mehr Selbstvertrauen, ich darf mir nicht zu viele Sorgen machen und einfach daran glauben, dass der Job, den ich machen kann, genug ist, um eine gute Saison zu haben und die Verbesserungen zu erzielen.

KTM verlor 2020 die Privilegien der Neueinsteiger und ist nun kein «concession team» mehr, durfte im Gegensatz zur Konkurrenz für diese Saison aber noch Entwicklungen am Motor vornehmen. Ist das ein Vorteil und welche Updates wird es an der RC16 geben?

Ich weiß noch nicht genau, welche Updates wir am Bike haben werden, um ehrlich zu sein. Ich weiß, dass wir in Katar viele Dinge testen und ausprobieren werden. Aber so weit ich weiß, ist die Basis ziemlich ähnlich zum Vorjahr.

Insgesamt glaube ich, dass wir definitiv einen kleinen Vorteil haben, weil wir noch ein bisschen spielen dürfen.

Ich weiß, dass die Jungs im Werk Vollgas gearbeitet haben, wie sie es immer tun. Ich bin sicher, dass unser Paket noch ein bisschen stärker ist als im Vorjahr. Wir haben im Vorjahr so einen großen Schritt gemacht, dass jede kleine Verbesserung uns weit bringen kann.

Ist KTM 2021 schon bereit für den Titel?

Ich glaube schon. Wir haben ein extrem konkurrenzfähiges Paket. In der letztjährigen Saison haben wir bewiesen, wie stark unser Paket war, und ich erwarte, dass wir uns in dieser Saison noch verbessern. Also ja, ich glaube, dass wir wirklich haben, was man braucht, um um den WM-Titel zu kämpfen. Und ich freue mich wirklich auf den Start der Saison, aber wir werden alles Schritt für Schritt angehen, Rennen für Rennen.

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