Entscheidung drängt: Aprilia will MotoGP-Kundenteam
Aprilia RS-GP Jahrgang 2021
Alle derzeit in der MotoGP-WM vertretenen Hersteller Aprilia, Ducati, Honda, KTM, Suzuki und Yamaha haben vor oder seit der Einigung zwischen WM-Vermarkter Dorna und der Teamvereinigung IRTA am 11. Februar 2021 verlautbart, dass sie bis mindestens 2026 in der Königsklasse am Start sein werden.
Aprilia wird nach siebenjähriger Zusammenarbeit mit dem Team des kürzlich verstorbenen Fausto Gresini selbstständig weitermachen – wie alle anderen Werke in der MotoGP-Klasse. Aprilia-Rennchef Massimo Rivola erklärte bereits im Juni 2020 gegenüber SPEEDWEEK.com: «Unser Ziel ist ganz klar, zwei eigene Plätze für das Werksteam zu bekommen und dazu ein Kundenteam zu verpflichten.»
Aprilia würde damit den gleichen Weg gehen wie die Konkurrenten von Honda, Ducati, Yamaha und KTM. Auch Suzuki will 2022 ein Kundenteam ausrüsten. Rivola: «Mit vier Motorrädern kann man schneller Entwicklungsarbeit leisten. Wir wollen Piaggio davon überzeugen, das wäre ein ganz anderes Engagement. Das ist der Weg, den wir gehen sollten.»
Technical Director Romano Albesiano weiß, dass die Zeit drängt, sollen diese Pläne bereits für 2022 umgesetzt werden. «Wir müssen es bald wissen, innerhalb der nächsten Monate», unterstrich der Italiener. «So etwas können wir nicht erst im Juni oder September entscheiden, die Deadline ist bereits recht nah. Technisch gesehen wäre es natürlich interessant, vier Motorräder auf der Strecke zu haben. Wir haben gesehen, dass andere Hersteller davon deutlich profitieren. Das ist ein organisatorischer Aufwand – aber es ist möglich.»
Übrigens: KTM Factory Racing hat vor drei Jahren bereits im Januar verkündet, dass das Tech3-Team 2019 mit der KTM RC16 statt mit Yamaha antreten wird. Kurz darauf wurden die ersten Teile für den November-Test bestellt und Personal für den On-Track-Support rekrutiert.
Was ändert sich für den Technical Direktor Albesiano, wenn sich Aprilia für das Werksteam ab 2022 selbst verantwortlich zeichnet? «Vom technischen Gesichtspunkt ändert sich dadurch nichts», meint Albesiano. «Formal sind wir jetzt kein Werksteam, in der Realität aber schon. Die Partnerschaft mit Gresini bedeutet keinerlei Einschränkungen für uns.»
MotoGP-Shakedown-Test, Katar, 5. März
1. Stefan Bradl, Honda, 1:55,614 min
2. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,236 sec
3. Test 1, Yamaha, + 1,518
4. Enea Bastianini, Ducati, + 2,437
5. Michele Pirro, Ducati, + 2,442
6. Test 3, Yamaha, + 2,624
7. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,659
8. Luca Marini, Ducati, + 2,762
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 3,000
10. Jorge Martin, Ducati, + 3,261
11. Dani Pedrosa, KTM, + 3,441
12. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,776
keine Zeit: Aleix Espargaró