Pol Espargaró (Honda): Rückstand auf Bradl halbiert
Honda-Neuzugang Pol Espargaró
Honda-Neuling Pol Espargaró verbesserte sich am zweiten Testtag in Katar um 1,205 sec auf 1:54,673 min und halbierte damit nicht nur seinen Rückstand auf Repsol-Teamkollege Stefan Bradl auf 0,463 sec, sondern verringerte ihn auch deutlich zur Spitze: Während der Spanier am Samstag 1,191 sec auf den Schnellsten Aleix Espargaró (Aprilia) verlor, waren es am Sonntag nur noch 0,733 auf den Besten Fabio Quartararo (Yamaha).
Während Bradl als Fünfter Schnellster des Honda-Quartetts war, konnte sich Pol Espargaró als Zwölfter direkt vor seinen Markenkollegen Takaaki Nakagami und Alex Márquez platzieren. Der Aufwärtstrend des WM-Fünften von 2020 ist nicht zu übersehen.
Espargaró mag Motorräder, die er hart rannehmen muss, die KTM kam ihm diesbezüglich entgegen. Auch die Honda ist nicht so sanft zu fahren, wie beispielsweise die Yamaha. «Je mehr du pusht, desto mehr kannst du herausholen», urteilte er über die RC213V. «Je besser du körperlich beieinander bist, desto schneller bist du gegen Rennende. Schön ist, dass du weißt, dass du das gewünschte Ergebnis erreichst, wenn du dich nur genügend anstrengst. Bei anderen Herstellern war es für mich in der Vergangenheit teilweise umgekehrt. Dort musste ich weniger tun, um mehr zu erreichen. Das ist nicht, was mir entgegenkommt. Die Honda ist ein Motorrad nach meinem Geschmack. Sie ist so, wie ich sie mir erhofft habe. Solange man ein Motorrad nicht gefahren ist, weiß man das aber nicht genau. Jetzt liege ich nur noch 3/10 sec hinter den Top-6, das ist positiv und wird schon.»
«Natürlich muss ich mich an dieses Bike anpassen, ich muss dafür aber nicht meinen Fahrstil ändern», meinte Espargaró, der die letzten vier Jahre für das KTM-Werksteam fuhr. «Die Elektronik ist neu für mich, die Kraftentfaltung muss ich erst noch verstehen. Das Schwierigste sind für mich nicht die mechanischen Bauteile wie das Chassis oder die Schwinge, sondern die Elektronik. Die Honda hat einen speziellen Charakter, die Beschleunigung ist unglaublich. Trotzdem muss man sich daran gewöhnen, um das Beste aus der Elektronik herauszuholen – bislang gelingt mir das nicht. Zeitweise überfahre ich die Elektronik, weil sie so gut funktioniert. Trotzdem gelang mir am Sonntag ein großer Schritt nach vorne, besonders mit der Rennpace. Mir geht jetzt alles leichter von der Hand, auch die guten Rundenzeiten.»
«Dass ich noch nicht gestürzt bin zeigt, dass ich noch viel Luft nach oben habe», grinste der 29-Jährige. «Aber es gibt noch so viele Dinge, die ich lernen muss: Wie schnell kann ich in die Kurven fahren, wann brauche ich welches Elektronik-Mapping, wann verändere ich wie die Einspritzung, etc. Ich sauge alle Informationen auf und schlafe eine Nacht darüber, am folgenden Tag geht es dann schon etwas automatischer. Mental ist das anstrengend, Sonntagabend war ich recht erschöpft. Als ich am Samstag zum ersten Mal mit diesem Motorrad fuhr, war ich wirklich sehr gestresst. Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und viele Menschen haben vorab gut oder schlecht darüber geredet. Ich wusste nicht, wie es laufen würde. Der Druck der Leute und der Medien, die meinen Wechsel zu diesem Team für einen Fehler hielten, hat einen Effekt auf uns alle. Es wurde erwartet, dass ich ab dem ersten Tag eine sehr gute Leistung bringe, sonst würde mir mein Teamwechsel als Fehler ausgelegt. Der Druck während der ersten Runden war wirklich hoch. Ich sollte sofort am Limit fahren, war aber damit beschäftigt, alles zu verstehen.»
MotoGP-Test Katar, 7. März:
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, + 1,546
17. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
18. Luca Marini, Ducati, + 1,665
19. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
20. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,768
21. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
22. Test 2, Yamaha, + 1,927
23. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
24. Brad Binder, KTM, + 2,004
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, Ducati, + 3,955
28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,970
ohne Zeit: Test 3, Yamaha
MotoGP-Test Katar, kombinierte Zeitenliste 6./7. März:
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970