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Stefan Bradl (Honda/2.): «Schön, dass es so läuft»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl glänzte am Samstag in Katar auf der Repsol-Honda beim MotoGP-Test unter 29 Teilnehmern mit der zweitbesten Zeit. «Ich genieße es», stellte er zufrieden fest.

Stefan Bradl hat seine ausgezeichnete Form, die er durch Platz 7 beim Portugal-GP am 22. November unter Beweis gestellt hat, durch die vielen Testtage im Dezember, Januar und Februar in Jerez tadellos konserviert. Nach der Bestzeit beim Shakedown-Test am Freitag gelang ihm am Samstag auf dem Losail Circuit eine Steigerung um 0,671 Sekunden. Damit klassierte er sich mit Abstand als bester Honda-Pilot und wurde nur von Aleix Espargaró geschlagen – um 0,256 sec.

Am Freitag meinte der Honda-Testfahrer noch die MotoGP-Profis würden sich nach einem halben Tag wieder an das MotoGP-Fahren gewöhnt haben. Aber er hielt die meisten Stammfahrer auf Abstand und ist sich bewusst, dass er sich deutlich steigern muss, wenn er am Ende des Tests am 12. März noch unter den Top-5 halten will. Denn für die Pole-Position 2019 sorgte Maverick Viñales mit 1:53,546 min.

«Für heute war es unser Ziel, da weiterzumachen, wo wir am Freitag aufgehört haben», stellte der 31-jährige Bayer fest, der schon 51 Top-Ten-Plätze in der MotoGP-Klasse verzeichnet hat. «Das ist uns im Endeffekt gut gelungen. Außerdem haben wir den Testplan weiterhin gut erledigt und abgearbeitet. Infolgedessen sind auch die Rundenzeiten recht ordentlich. Unsere Performance ist absolut zufriedenstellend. Es ist schön, dass es so läuft. Das muss man einmal erwähnen. Ich genieße es. Aber die Konkurrenz wird nicht lange brauchen, bis sie wieder auf dem üblichen Level ist. Die Kräfteverhältnisse werden sich am Sonntag wieder stark verändern. und an den letzten drei Testtagen von Mittwoch bis Freitag wird das Feld wieder so eng zusammenrücken, wie wir die MotoGP vom letzten Jahr in Erinnerung haben.»

Die Ausgeglichenheit der sechs Hersteller ist beeindruckend: Unter den Top-7 landeten am Samstag je ein Pilot von Aprilia, Honda, Suzuki, und Yamaha und dazu zwei Ducati-Asse. Ausgerechnet Yamaha (sieben Siege 2020) kam über Platz 7 nicht hinaus.

«Mich überrascht bisher niemand, denn Aprilia hat im Februar in Jerez auch schon ein paar Testtage absolviert», stellte Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Enttäuscht hat mich bisher auch keiner, denn es war der erste von fünf Testtagen. Jeder hat einen riesigen Testplan und eine andere Herangehensweise. Abgerechnet wird beim ersten Rennen.»

Übrigens: Bisher rechnet Stefan Bradl stark damit, dass er die beiden Katar-GP am 28.3 und 4.4. bei Repsol-Honda statt Márquez bestreiten wird. Denn der Ex-Weltmeister hat bisher von den Ärzten noch kein grünes Licht für ein privates Motorrad-Training.

Die Umsteiger Pol Espargaró (Honda statt KTM) und Petrucci (KTM statt Ducati) landeten am Samstag deutlich abgeschlagen auf den Plätzen 17 und 23.

Bradl: «Die Zeitabstände sind gering. Für den ersten Tag sind die Platzierungen von Pol und Danilo nicht beunruhigend, denn der eine passt sich schneller an, der nächste braucht vielleicht zwei Tage länger. Aber im Grunde hat jetzt auf dieser Strecke jeder Fahrer genügend Zeit, um sich an die Verhältnisse anzupassen. Außerdem ist es eine Sache, eine einzelne schnelle Runde rauszupressen. Ein konstanter Rennrhythmus ist wieder eine ganz andere Geschichte.»

«Ich bin am Samstag nie wirklich auf Zeitenjagd gegangen», versicherte der Bayer. «Sicher probiert man dann einmal was aus, das ist der ganz normale Rennfahrerinstinkt. Wenn du weißt, du hast einen neuen Reifen drin, dann probierst du automatisch, ein bisschen anzudrücken. Aber das war nicht unser Hauptfokus. Es war ja noch nicht der letzte Testtag...»

MotoGP-Test Katar, 6. März:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,687 min
2. Stefan Bradl, Honda, 1:54,943 min, + 0,256 sec
3. Joan Mir, Suzuki, 1:54,980, + 0,293
4. Jack Miller, Ducati, 1:55,022, + 0,335
5. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,084, + 0,397
6. Johann Zarco, Ducati, 1:55,110, + 0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:55,174, + 0,487
8. Alex Rins, Suzuki, 1:55,198, + 0,511
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,259, + 0,572
10. Alex Márquez, Honda, 1:55,278, + 0,591
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:55,467, + 0,780
12. Brad Binder, KTM, 1:55,535, + 0,848
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,572, + 0,885
14. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,584, + 0,897
15. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,707, + 1,020
16. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:55,807, + 1,120
17. Pol Espargaró, Honda, 1:55,878, + 1,191
18. Jorge Martin, Ducati, 1:56,147, + 1,460
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:56,511, + 1,824
20. Enea Bastianini, Ducati, 1:56,593, + 1,906
21. Yamaha Test1, 1:56,641, + 1,954
22. Iker Lecuona, KTM, 1:56,920, + 2,233
23. Danilo Petrucci, KTM, 1:56,989, + 2,302
24. Luca Marini, Ducati, 1:57,335, + 2,648
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:57,460, + 2,773
26. Dani Pedrosa, KTM, 1:57,617, + 2,930
27. Yamaha Test3, 1:58,696, + 4,009
28. Michele Pirro, Ducati, 1:58,917, + 4,230
29. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:59,693, + 5,006

MotoGP-Shakedown-Test, Katar, 5. März

1. Stefan Bradl, Honda, 1:55,614 min
2. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,236 sec
3. Test 1, Yamaha, + 1,518
4. Enea Bastianini, Ducati, + 2,437
5. Michele Pirro, Ducati, + 2,442
6. Test 3, Yamaha, + 2,624
7. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,659
8. Luca Marini, Ducati, + 2,762
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 3,000
10. Jorge Martin, Ducati, + 3,261
11. Dani Pedrosa, KTM, + 3,441
12. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,776
keine Zeit: Aleix Espargaró

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