Warum Jorge Martin (Ducati) keiner Yamaha folgt
Jorge Martin macht bei den Testfahrten in Katar ordentliche Fortschritte
Jorge Martin zog es an den ersten fünf Tagen auf dem Losail International Circuit vor den Toren Dohas meist vor, alleine seine Runden zu drehen. Am Donnerstag traf er mit Aleix Espargaró (Aprilia) auf einen engen Freund im Fahrerfeld und ließ sich von ihm ziehen. Er glaubt aber, dass Alleingänge ihm mehr helfen: «Ich habe mich von Aleix ziehen lassen und konnte mir einige Dinge abschauen. Aber ich glaube, dass es eigentlich nur sinnvoll ist, den Ducati-Fahrern zu folgen. Wenn ich den Yamaha-Piloten folge, dann könnte das ein Desaster in meinem Kopf auslösen. Es bringt nichts, sich von anderen Herstellern etwas abzuschauen, weil das nicht unbedingt zum eigenen Motorrad passt.»
Was mittlerweile aber schon ganz gut passt, sind sowohl die Longruns als auch die Zeitattacke auf eine Runde. Martin, der den Testtag früher beendete und als erster Fahrer die Medienrunde einläutete, fuhr mit vollem Tank 14 Runden lang und lieferte konstante Rundenzeiten im Bereich von 1:55-min ab. Bei seiner schnellsten Runde kam er nach 1:54,483 min über die Linie und beendete den Tag auf P14. «Wir haben heute echte Fortschritte gemacht», findet Martin. «Mit den weichen Reifen war ich konkurrenzfähig und ich finde, dass diese Zeit nach gerade einmal fünf Tagen auf einem MotoGP-Bike ganz ordentlich ist.»
Die Mediummischung löste dagegen keine Freudensprünge aus, bestätigte der Spanier: «Ich bin am Anfang mit diesen Reifen raus und bin direkt in Kurve 15 gestürzt. Es war komisch, normalerweise hatte ich da bisher keine Probleme. Ich denke, es lag daran, dass wir andere Windverhältnisse hatten. Für mich war die Zeit mit dem Medium-Vorderreifen Zeitverschwendung.»
Stünde in Kürze der Saisonauftakt an, würde sich der Moto2-Aufsteiger übrigens zutrauen, eine gute Rolle zu spielen. Er sagt: «Ich muss mich in keinem Bereich großartig steigern, sondern eher in vielen Bereichen ein wenig. Ich glaube, ich könnte schon unter die Top 10 oder Top 12 fahren.»
Seine Stärken und Schwächen beschreibt Martin so: «Ich verliere noch Zeit am Kurveneingang und habe vielleicht noch etwas Nachholbedarf, wenn man wieder ans Gas gehen muss. Auf der anderen Seite hole ich im Vergleich zu den Markenkollegen auf der Geraden auf. Ich bin der Meinung, dass wir nicht weit von der Konkurrenz weg sind.»
Sorgen bereiten Martin die morgigen Bedingungen, denn in Katar ist starker Wind angesagt. Dennoch ist sein Ziel klar: «Ich möchte weiter lernen und mich weiter verbessern.»
MotoGP-Test Katar, 11. März:
1. Viñales, Yamaha, 1:53,244 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,079 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,154
4. Bagnaia, Ducati, + 0,200
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,396
6. Mir, Suzuki, + 0,583
7. Rins, Suzuki, + 0,616
8. Rossi, Yamaha, + 0,749
9. Zarco, Ducati, + 0,812
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,859
11. Miller, Ducati, + 1,103
12. Nakagami, Honda, + 1,104
13. Bradl, Honda, + 1,183
14. Martin, Ducati, + 1,239
15. Bastianini, Ducati, + 1,261
16. Binder, KTM, + 1,447
17. Alex Márquez, Honda, + 1,448
18. Oliveira, KTM, + 1,491
19. Petrucci, KTM, + 1,651
20. Marini, Ducati, + 1,778
21. Crutchlow, Yamaha, + 1,836
22. Lecuona, KTM, + 1,951
23. Savadori, Aprilia, + 2,510
24. Yamaha Test3, + 2,587
25. Guintoli, Suzuki, + 2,762
26. Pedrosa, KTM, + 3,462
27. Pirro, Ducati, + 3,488
28. Yamaha Test2, + 4,165
29. Tsuda, Suzuki, + 5,193