Franco Morbidelli: «Top-7 in 0,2 sec ist speziell»
Franco Morbidelli sucht unter Flutlicht noch nach etwas Speed
Franco Morbidelli fuhr im FP1 Bestzeit und beendete das FP2 auf dem siebten Rang: «Am Nachmittag fühlte ich mich wirklich gut, am Abend war ich dann aber ein bisschen weniger schnell. Daran müssen wir arbeiten, um wieder auf den Speed zu kommen, den wir beim Test schon hatten. Für den ersten Tag war es aber nicht so schlecht», fasste er den Freitag zusammen.
Am Ende betrug sein Rückstand auf die Tagesbestzeit von Jack Miller nur 0,289 Sekunden. Der Ducati-Werksfahrer ernannte den letztjährigen Vizeweltmeister anschließend zum Favoriten für den Sonntag. «Ich hoffe, dass ich der Favorit bin», meinte «Franky» dazu. «Wenn ich mir aber die Zahlen und die Zeitenliste vom Freitag anschaue, dann sieht es eher so aus, als seien die Ducati die Favoriten. Das ist aber noch nicht gesagt, wir sollten noch ein bisschen abwarten, bevor wir etwas vorhersagen.»
Morbidelli weiter: «Der Freitag war erst ein erstes Abtasten. Die Ducati haben vor allem am Abend den Speed gefunden, den sie im Test hatten. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist einfach der Speed, den sie bei den Tests gezeigt haben. Wir dagegen haben etwas mehr Mühe, wieder auf diesen Speed zu kommen, vielleicht weil wir die Rundenzeit in anderen Bereichen der Strecke herausholen. Wir sollten an diesem Wochenende aber noch ein bisschen Zeit vergehen lassen, ehe wir irgendwelche Vorhersagen treffen.»
Im zweiten freien Training stand aber schon einiges auf dem Spiel, denn der direkte Q2-Einzug geht in Losail aller Voraussicht nach über die kühlere Flutlicht-Session. «Dieses FP2 hatte die Bedeutung eines FP3, weil es einfacher ist, die Rundenzeit am Abend zu fahren», weiß auch der Petronas-Yamaha-Pilot. «Also hat jeder zwei neue Reifen verwendet und versucht, die Rundenzeit zu setzen. Es war ein sehr umkämpftes FP2 auf einem sehr hohen Level. Ich bin mit zwei Zehntel Rückstand Siebter, wir verlieren in den Sektoren 1 und 4 einen Haufen Zeit. Pol Espargaró ist als Zehnter auch nicht weit weg, die Top-10 liegen in einer halben Sekunde. Die Top-7 in nur zwei Zehntel ist aber wirklich speziell. Das Level ist wirklich hoch», unterstrich Morbidelli.
Werden die Zeiten im Qualifying am Samstag noch einmal deutlich nach unten geschraubt? «Ich weiß es nicht und in mir drin hoffe ich es nicht», gestand Franky. «Denn die Ducati waren am Freitag schon sehr schnell. Wahrscheinlich werden die Zeiten aber noch schneller, ich weiß aber nicht, wie viel schneller. Meiner Meinung nach sind die Ducati die, die schon nahe am Limit sind – oder vielleicht sage ich es, weil ich es hoffe. Aber uns fehlt noch ein bisschen bis zum Limit. In Wahrheit weiß ich es aber nicht.»
In der Top-Speed-Tabelle des Freitags landete der Petronas-Fahrer neben dem Aprilia-Duo mit seiner A-spec M1 und 342,8 km/h am Ende des Feldes. Morbidelli war mehr als 11 km/h langsamer als Martin oder Zarco, die auf der Desmosedici die 354 km/h knackten.
Welche Karten kann er im Kampf gegen die Ducati-Piloten ausspielen? «Tja, sicher nicht den Speed auf der Geraden», entgegnete der Italo-Brasilianer trocken. «Der Speed in den Kurven muss es also sein. Ich werde versuchen, die Kurven so schnell zu fahren, wie es nur geht. Sonst wüsste ich nicht, was ich machen kann. Habt ihr Tipps?»
Katar-GP, MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2, 26. März:
1. Miller, Ducati, 1:53,387 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,035 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,188
4. Zarco, Ducati, + 0,199
5. Rins, Suzuki, + 0,236
6. Viñales, Yamaha, + 0,252
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,289
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,340
9. Rossi, Yamaha, + 0,487
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,514
11. Mir, Suzuki, + 0,527
12. Alex Márquez, Honda, + 0,728
13. Martin, Ducati, + 0,791
14. Nakagami, Honda, + 0,812
15. Bastianini, Ducati, + 0,841
16. Binder, KTM, + 0,984
17. Marini, Ducati, + 1,045
18. Bradl, Honda, + 1,247
19. Oliveira, KTM, + 1,369
20. Petrucci, KTM, + 1,387
21. Lecuona, KTM, + 1,711
22. Savadori, Aprilia, + 2,287