Pecco Bagnaia (Ducati): «Acht oder neun Sieganwärter»
Jubel bei Ducati: Bagnaia auf der Pole-Position
Nach zwei Jahren bei Pramac Ducati und bisher nur einem Podestplatz (Rang 2 in Misano 2020) gelang Francesco «Pecco» Bagnaia heute auf dem Losail International Circuit seine erste Pole-Position in der MotoGP-Klasse. Der Moto2-Weltmeister von 2018 sorgte mit 1:52,772 min für eine «all time circuit best lap». Er verdrängte die Yamaha-Asse Fabio Quartararo und Maverick Viñales auf die Plätze 2 und 3.
Schon am Freitag hatte sich abgezeichnet, dass hier erstmals die 1:53-min-Barriere fallen könnte. Und im Q2 war es dann ausgerechnet Bagnaia und nicht Teamkollege Jack Miller, der am Freitag Bestzeit hielt, der seine Desmosedici auf den besten Startplatz stellte.
Bagnaia hielt dem Druck stand, er steht bei seinem Debüt im Factory Team auf der Pole-Position, auf einer Strecke, wo Ducati 2007 bis 2009 dreimal mit Stoner und dazu 2018 und 2019 mit Dovizioso gewonnen hat.
«Ich bin sehr happy, denn das ist die beste Art, wie ich dieses neue Kapitel in meiner Kariere im neuen Team beginnen konnte. Gestern habe ich gedacht, dass ich 1:52 min fahren kann, denn am Freitag habe ich in meiner besten Runde ein paar Fehler gemacht. Ich habe dann mit 1:52 min spekuliert…»
«Im Rennen rechne ich aber mit einer großen Spitzengruppe, denn alle vier Yamaha-Piloten sind sehr stark in den Sektoren T2 und T3. Mit unserem Top-Speed können wir aber den Rückstand auf der Geraden im Sektor T4 aufholen.»
Wenn man sich die Ergebnisse des FP4 ansieht, in dem alle Fahrer mit Renn-Set-up fahren, muss sich Pecco mit zahlreichen starken Gegnern auseinandersetzen. Kann er sich einen Kampf mit sieben, acht oder neun Piloten vorstellen?
«Ich hoffe nicht», lachte er. «Aber die Möglichkeit ist vorhanden, wenn wir uns die Pace der Gegner anschauen. Yamaha ist dabei, Suzuki, weitere Ducati-Kollegen. Wir sind eine Menge… Es gibt viele Favoriten, die für den Sieg in Frage kommen. Im FP4 hat sich abgezeichnet, dass viele Kollegen in der Pace sehr stark sind. Mir sind im FP4 ein paar Fehler passiert. Außerdem war mein gebrauchter Hinterreifen vom Freitag. Er ist mit der kühleren Temperatur nicht ganz klar gekommen. Doch im Rennen werden wir keine niedrigen 1:54-min-Runden fahren, denn wir müssen die Reifen schonen. Die Pace wird höher sein als 1:54,2 oder 1:54,3 min. Aber ich stimme zu: Acht oder neun Fahrer können an der Spitze mitmischen.»
Für Sonntag wird ein Sturm mit 45 bis 65 km/h vorausgesagt. Unter solchen Voraussetzungen kann kaum gefahren werden. Wegen so eines Sandsturm musste schon der Testtag am 12. März abgesagt werden. Im schlimmsten Fall muss eine Verschiebung des Grand Prix auf Montag erwogen werden.
Bagnaia: «Unsere Motorräder bei Ducati sind windanfällig. Deshalb bin ich beunruhigt. Aber wenn es wirklich so stürmisch wird wie beim Test, wird das Fahren sehr, sehr schwierig, auch wegen dem Sand. Wir müssen jetzt das Wetter vom Sonntag abwarten. Ich hoffe sehr, dass wir einen normalen Grand Prix abwickeln können. Aber auch alle anderen Marken, auch Yamaha, sind beim Wind anfällig. Alle haben ähnliche Probleme. Nur Honda nicht.»
Katar-GP, Q2 MotoGP, 27. März:
1. Bagnaia, Ducati, 1:52,772 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:53,038 min, + 0,266 sec
3. Viñales, Yamaha, 1:53,088, + 0,316
4. Rossi, Yamaha, 1:53,114, + 0,342
5. Miller, Ducati, 1:53,215, + 0,443
6. Zarco, Ducati, 1:53,286, + 0,514
7. Morbidelli, Yamaha, 1:53,313, + 0,541
8. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:53,315, + 0,543
9. Rins, Suzuki, 1:53,490, + 0,718
10. Mir, Suzuki, 1:53,682, + 0,910
11. Nakagami, Honda, 1:53,721, + 0,949
12. Pol Espargaró, Honda, 1:53,930, + 1,158
Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:53,733 min
14. Martin, Ducati, 1:53,840
15. Oliveira, KTM, 1:53,915
16. Alex Márquez, Honda, 1:53,958
17. Bradl, Honda, 1:53,995
18. Marini, Ducati, 1:54,122
19. Binder, KTM, 1:54,240
20. Petrucci, KTM, 1:54,443
21. Lecuona, KTM, 1:54,627
22. Savadori, Aprilia, 1:55,183