Valentino Rossi (Yamaha/4.): Podestplatz realistisch?
Valentino Rossi im Flutlicht von Losail
«Ich bin sehr glücklich. Es ist großartig, mit dem neuen Team so in die neue Saison zu starten», strahlte Valentino Rossi nach dem vierten Platz im Qualifying zum Katar-GP, obwohl ihn Yamaha-Werksfahrer Maverick Viñales in letzter Minute noch aus der ersten Startreihe verdrängt hatte.
«Vale» fuhr seine persönliche Bestzeit im Schlepptau seines Musterschülers Pecco Bagnaia, der sich seine erste MotoGP-Pole sicherte. «Wir hatten uns nicht abgesprochen, wir haben uns einfach auf der Strecke gesehen», versicherte der VR46-Mentor. «Ich muss ihm gratulieren: Das ist die perfekte Weise, um die Saison mit einem neuen Team und der Werks-Ducati zu starten.»
Zurück zu seiner Qualifying-Leistung: «Mit dem zweiten Reifensatz fühlte ich mich sehr wohl mit dem Motorrad, ich hatte sehr guten Grip und die Runde war großartig. Ich habe es geschafft, auf eine gute Weise zu fahren und zu pushen, ohne Fehler zu machen», schilderte der 42-jährige Superstar. «Die Rundenzeit ist am Ende ziemlich beeindruckend, eine 1:53,1 min. Das ist großartig, aber leider nicht genug für die erste Startreihe. Wir sind aber nicht so weit weg und von Startplatz 4 loszufahren ist wichtig für das Rennen morgen.»
Hatte der Petronas-Yamaha-Neuzugang erwartet, so weit vorne zu stehen? «Ich habe in diesen Jahren gelernt, dass in der heutigen MotoGP wirklich alles passieren kann, von einer Session auf die andere. Man darf also nie aufgeben», betonte er.
Ist das Podest am Sonntag ein realistisches Ziel? «Das ist sehr schwierig zu sagen», seufzte der neunfache Weltmeister, der seinen 200. Podestplatz in der «premier class» jagt. «Heute hatte ich im FP3 und FP4 Mühe. Ein bisschen haben wir es erwartet, weil ich auf sehr gebrauchten Reifen unterwegs war. Wir haben aber auch Veränderungen am Bike vorgenommen, die nicht gut waren. Im Qualifying lief es gut, aber abgesehen davon war meine Pace heute nicht fantastisch. Wir müssen wieder zurückgehen und ein anderes Set-up wählen. Wir werden es morgen sehen, ich glaube aber, dass keiner weiß, was passieren wird.»
Im FP4 war Rossi neben seinem Teamkollegen Morbidelli der einzige Fahrer, der mit der harten Reifenmischung auf die Strecke gegangen war. «Ja, ich habe im FP4 die Kombination Medium-Hard ausprobiert, weil es eine Option für das Rennen ist», bestätigte der 115-fache GP-Sieger. «Denn das ganze Rennen mit den weichen Reifen zu fahren wird sehr schwierig, vor allem wenn es so heiß und die Asphalttemperatur sehr hoch ist, auch am Abend. Wir müssen abwarten, welche Verhältnisse wir morgen vorfinden werden.»
Am Sonntag könnten in Doha allerdings Sturmböen die Freude am Saisonstart zunichte machen. «Wir hoffen auf gute Bedingungen, weil der Grip fantastisch ist. Wir verdienen gute Bedingungen für das erste Rennen, weil alle Fahrer, die Leute im Paddock und vor allem die Fans auf das erste Rennen der Saison warten.»
Morgen wäre der «Dottore» glücklich, wenn…? «Wenn ich es in die Top-5 schaffe, wäre es ein schönes Rennen», gab Vale als Ziel aus.
Katar-GP, Q2 MotoGP, 27. März:
1. Bagnaia, Ducati, 1:52,772 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:53,038 min, + 0,266 sec
3. Viñales, Yamaha, 1:53,088, + 0,316
4. Rossi, Yamaha, 1:53,114, + 0,342
5. Miller, Ducati, 1:53,215, + 0,443
6. Zarco, Ducati, 1:53,286, + 0,514
7. Morbidelli, Yamaha, 1:53,313, + 0,541
8. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:53,315, + 0,543
9. Rins, Suzuki, 1:53,490, + 0,718
10. Mir, Suzuki, 1:53,682, + 0,910
11. Nakagami, Honda, 1:53,721, + 0,949
12. Pol Espargaró, Honda, 1:53,930, + 1,158
Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:53,733 min
14. Martin, Ducati, 1:53,840
15. Oliveira, KTM, 1:53,915
16. Alex Márquez, Honda, 1:53,958
17. Bradl, Honda, 1:53,995
18. Marini, Ducati, 1:54,122
19. Binder, KTM, 1:54,240
20. Petrucci, KTM, 1:54,443
21. Lecuona, KTM, 1:54,627
22. Savadori, Aprilia, 1:55,183