Formel 1: Abschied in der Unterhose

Iker Lecuona (Sturz): «Meine Rennpace war sehr gut»

Von Mario Furli
Iker Lecuona vor Taka Nakagami und Valentino Rossi

Iker Lecuona vor Taka Nakagami und Valentino Rossi

Tech3-KTM-Pilot Iker Lecuona lag zum Zeitpunkt seines Sturzes im Doha-GP am Sonntagabend nur auf dem 18. Rang, trotzdem fühlte sich der junge Spanier auf Punktekurs. Vor dem Portimão-GP steht eine Operation an.

«Zunächst muss ich mich beim Team entschuldigen und ihm auch danken. Denn wir hatten das Wochenende über große Mühe, haben dann aber etwas ausprobiert, mit dem ich mich viel wohler fühlte. Ich fühlte mich sehr gut mit dem Bike, ich fühlte mich stark», versicherte Iker Lecuona nach seinem Sturz im zweiten Katar-Rennen.

«Es ist schwierig, vorne mitzumischen, wenn man nur von Startplatz 20 losfährt. Ich habe aber aufgeholt, ich lag auf Rang 18», erinnerte der Spanier. «Ich war überrascht, weil ich im Rennen eine sehr gute Pace hatte, tiefe 1:55er-Zeiten. Ich war zu diesem Zeitpunkt auch schneller als die Red Bull-KTM-Fahrer. Runde für Runde kam ich der Gruppe näher und vor meinem Crash war ich dran. Aber als ich in die Kurve 16 kam, habe ich vielleicht zu spät gebremst, und mir ist das Vorderrad eingeklappt.»

Ein unglückliches Ende für schwierige Wochen in Katar, denn schon im Auftaktrennen war Lecuona als 17. ohne Punkte geblieben. «Wenn ich ehrlich bin, hasse ich diese Strecke, schon immer. Ich war hier nie schnell», seufzte der 21-Jährige. «Ich glaube, die beste Pace, die ich hier in meinem Leben je hatte, bin ich in diesem Rennen gefahren. Ich fühlte mich wirklich wohl. Mein Arm war zwar ein bisschen müde, aber ich glaube, dass ich die Pace bis zum Schluss hätte halten können. Ich weiß, dass ich das Rennen in einer guten Position hätte beenden können, nahe dran an den Top-10 oder vielleicht sogar in den Top-10.»

Tech3-Teamchef Hervé Poncharal analysierte dagegen ganz nüchtern: «Ich glaube, auch wenn wir einen etwas besseren Start und keinen Crash von Iker erlebt hätten, wären wir trotzdem nicht in die Punkteränge gefahren. Iker wäre letztendlich wohl auf Platz 16 und somit ohnehin außerhalb der Punkte gelandet.»

«Vor uns liegt ein langer Weg, aber zum Glück geht es jetzt auf Rennstrecken, die ein bisschen einfacher für uns sein sollten», meinte der Franzose mit Blick auf die Europa-Tournee, die vom 16. bis 18. April in Portugal beginnt.

Zunächst geht es für Lecuona im Krankenhaus IMED von Valencia aber noch unters Messer. «Iker unterzieht sich einer Operation an seinem rechten Arm», bestätigte Poncharal. «Hoffentlich kann er die Armpump-Probleme hinter sich lassen, die ihn von einer stabileren Pace in den Rennen abgehalten haben. Wir müssen weiter arbeiten und das Highlight von Brad mitnehmen, das unseren Jungs zeigt, dass noch mehr kommen wird.»

Denn während Tech3 KTM Factory Racing nach zwei Rennen noch ohne Punkte dasteht, heimste Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder am Sonntag mit einem starken Finish als Achter für die Österreicher immerhin den ersten Top-10-Platz der Saison ein.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Katar, 4. April 2021:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 42:23,997 min
2. Johann Zarco, Ducati, +1,457 sec
3. Jorge Martin, Ducati, +1,500
4. Alex Rins, Suzuki, +2,088
5. Maverick Vinales, Yamaha, +2,110
6. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,642
7. Joan Mir, Suzuki, +4,868
8. Brad Binder, KTM, +4,979
9. Jack Miller, Ducati, +5,365
10. Aleix Espargaró, Aprilia, +5,382
11. Enea Bastianini, Ducati, +5,550
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +5,787
13. Pol Espargaró, Honda, +6,063
14. Stefan Bradl, Honda, +6,453
15. Miguel Oliveira, KTM, +8,928
16. Valentino Rossi, Yamaha, +14,246
17. Takaaki Nakagami, Honda, +16,241
18. Luca Marini, Ducati, +16,472
19. Danilo Petrucci, KTM, +16,779
20. Lorenzo Savadori, Aprilia, +38,775
– Alex Márquez, Honda, 10 Runden zurück
– Iker Lecuona, KTM, 10 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 2 von 19 Rennen: 1. Zarco, 40 Punkte. 2. Quartararo 36. 3. Vinales 36. 4. Bagnaia 26. 5. Rins 23. 6. Mir 22. 7. Martin 17. 8. Aleix Espargaró 15. 9. Miller 14. 10. Pol Espargaró 11. 11. Bastianini 11. 12. Binder 10. 13. Bradl 7. 14. Rossi 4. 15. Morbidelli 4. 16. Oliveira 4. 17. Marini 0. 18. Lecuona 0. 19. Nakagami 0. 20. Savadori 0. 21. Petrucci 0.

Stand Marken-WM: 1. Yamaha, 50 Punkte. 2. Ducati 40. 3. Suzuki 26. 4. Aprilia 15. 5. KTM 11. 6. Honda 11.

Stand Team-WM: 1. Monster Energy Yamaha, 72 Punkte. 2. Pramac Ducati 57. 3. Suzuki Ecstar 45. 4. Ducati Lenovo 40. 5. Repsol Honda 18. 6. Aprilia Gresini 15. 7. Red Bull KTM 14. 8. Esponsorama Ducati 11. 9. Petronas Yamaha SRT 8.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Ein Hoch auf die Könner in der MotoGP

Von Michael Scott
Nasse Bedingungen verschieben die Kräfteverhältnisse in der MotoGP. Die technische Überlegenheit eines Motorrads tritt in den Hintergrund, Fahrer können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen – so wie im Thailand-GP.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 08.11., 05:20, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Fr. 08.11., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 08.11., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Fr. 08.11., 06:25, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Fr. 08.11., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 08.11., 11:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 08.11., 12:10, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr. 08.11., 12:35, Motorvision TV
    FastZone
  • Fr. 08.11., 14:00, ORF Sport+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr. 08.11., 15:20, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
» zum TV-Programm
6.66 27091103 C0811054515 | 9