Mandalika Street Circuit: Bemerkenswerte Fortschritte
FIM-, Dorna- und Mandalika-Vertreter inspizieren die Strecke
Direkt im Anschluss an die beiden Rennen in Katar ging es für eine Delegation des Internationalen Motorrad-Weltverbandes (FIM) und Mitglieder der MotoGP-Vermarktungsgesellschaft Dorna weiter nach Indonesien, um auf der Insel Lombok die Fortschritte auf dem Mandalika International Street Circuit zu begutachten.
Mit dabei waren neben dem FIM-Sicherheitsbeauftragten Franco Uncini, auch Loris Capirossi und Carlos Ezpeleta von der Dorna. Sie begrüßen die bemerkenswerte Entwicklung auf der Baustelle sowie die erfüllten Sicherheitsstandards.
Trotz der Corona-Pandemie halten die Verantwortlichen an ihrem Ziel fest, das Rennen der Superbike-WM am 14. November auszutragen. Die MotoGP wird jedoch erst 2022 ihre Premiere feiern. Sollte es die Lage zulassen, dass schon im Spätjahr 2021 in Südostasien gefahren werden kann, wird man sich noch einmal beraten. Es besteht die Möglichkeit, einen Test auf dem Mandalika International Street Circuit zu absolvieren.
Ezpeleta sagt: «Der Besuch auf Lombok war sehr erfolgreich und wir können bestätigen, dass der Kurs in Zukunft einer der wichtigsten Austragungsorte im Kalender sein wird. Wir wissen auch, dass die Fans aus Indonesien in großer Anzahl an die Strecke kommen werden. Indonesien ist ein Schlüsselmarkt und zwar nicht nur für die Dorna, sondern für alle Beteiligten der Weltmeisterschaft.»
Abdulbar Mansoer von der indonesischen Tourismusbehörde sagt: «Mit dem Wissen, dass wir fester Bestandteil des Kalenders sein werden, sind wir sicher, dass wir uns auf die Fertigstellung konzentrieren können.»
Im Vorfeld des Besuchs gab es jedoch Trubel: Der Besuch der Dorna wurde möglicherweise durch einen Brief der Vereinten Nationen ausgelöst, die den spanischen Promoter und andere Beteiligte Ende März davon in Kenntnis setzte, dass im Rahmen des Mandalika-Projekts massiv Menschenrechte verletzt werden. Es ist von Enteignung von Land, Zwangsumsiedlung indigener Völker und Einschüchterung von Menschenrechtsorganisationen die Rede.
«Landwirte und Fischer wurden von ihrem Land vertrieben und mussten die Zerstörung ihrer Häuser, Felder, Brunnen, kultureller und religiöser Stätten erleben», sagte der UN-Sonderberichterstatter für Armut und Menschenrechte, Olivier De Schutter. «Glaubwürdige Quellen berichten, dass die Anwohner Drohungen und Einschüchterungen ausgesetzt waren und ohne Entschädigung gewaltsam von ihrem Grund und Boden vertrieben wurden. Trotz dieser Erkenntnisse hat das ITDC nicht versucht, eine Entschädigung zu zahlen oder die Landstreitigkeiten beizulegen...Wir fordern die indonesische Regierung nachdrücklich auf, dafür zu sorgen, dass Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit respektiert werden.»
Das ITDC ist die indonesische Tourismusbehörde, die dieses Projekt forciert, um Lombok zum nächsten Bali zu machen. Vizepräsidentin Miranti Rendranti dementierte den UN-Bericht. «Als staatseigenes Unternehmen wendet die ITDC bei der Durchführung seiner Projekte stets das Prinzip der Vorsicht an und hält Offenheit, Rechenschaftspflicht, Vertrauenswürdigkeit, Verantwortung und Fairness aufrecht.» Miranti hielt außerdem die positiven wirtschaftliche Auswirkungen dagegen.