Valentino Rossi: Um gute Sprüche war er nie verlegen
Valentino Rossi: 2021 fährt er bei Petronas-Yamaha
Valentino Rossi (42) trägt oft seiner Herz auf der Zunge. Bei ihm hat man manchmal das Gefühl, eine gute Pointe sei ihm ähnlich viel wert wie eine starke Performance auf der Rennstrecke. Er hat noch nie ein Blatt vor den Mund genommen, sein Unterhaltungswert ist unbestritten. Da Valentino seit einem Jahr wenig zu lachen hatte und häufig ratlos wirkt, erinnern wir uns lieber an ein paar flotte Sprüche aus der Vergangenheit.
Der 115-fache GP-Sieger führte vor seiner Liaison mit Francesca, die er eines Tages heiraten will, eine langjährige Liebesbeziehung mit der attraktiven Linda Morselli, sie war als Model und TV-Moderatorin tätig, er sprach auch damals schon von Familie und Kindern, doch nach fünf Jahren ging die Beziehung vor der Saison 2016 in die Brüche. Wenige Monate später begann Linda eine Liaison mit Formel-1-Star Fernando Alonso ein. Rossi trug es mit Fassung. «Linda hat den Sprung in die Formel 1 geschafft, ich nicht», meinte er grinsend.
Valentino Rossi hat seinen Humor und seine Schlagfertigkeit vom Papa geerbt, man neckt sich gerne gegenseitig. Papa Graziano ist längst von Valentinos Mutter geschieden, Stefania hat wieder geheiratet und mit Luca Marini einen zweiten Sohn zur Welt gebracht. Valentino nahm den Bruder unter seine Fittiche, holte ihn in die VR46 Riders Academy, ließ ihn zuerst in der Moto3-Klasse üben und beförderte ihn frühzeitig in die Moto2-WM. Er brauste schon 2017 manchmal unter die Top-6 und feierte 2018 in Sepang/Malaysia seinen ersten Moto2-GP-Sieg. Im Vorjahr wurde Luca Vizeweltmeister, jetzt fährt er in der MotoGP. «Daran sieht man, dass Luca und Valentino das Talent von der Mutter geerbt haben und nicht vom Vater», stellte Graziano schon vor drei Jahren fachmännisch und schmunzelnd fest.
Valentino Rossi gilt nicht nur als populärster Motorradrennfahrer aller Zeiten, er zeichnet sich auch durch eine besondere Schlagfertigkeit aus, er ist nicht auf dem Mund gefallen. Die «political correctness» ist dabei aber nicht sein oberstes Anliegen.
«The Doctor» wirkt immer ehrlich, das Modewort «authentisch» wollen wir lieber nicht bemühen, Vale lässt die Öffentlichkeit an seinen Sorgen und Freuden teilhaben. Als er in einem Yamaha-Video einmal mit ein paar unkonventionellen Fragen konfrontiert und gefragt wurde, ob er seinen Rivalen Marc Márquez mit drei Worten beschreiben könne, entgegnete Rossi wie aus der Piste geschossen: «Little fucking bastard.»
Nach 25 GP-Jahren gibt es wohl keine Frage und kein Thema mehr, mit dem Valentino Rossi noch nicht konfrontiert worden ist. Aber der neunfache Weltmeister ist nie um eine Antwort verlegen. Auch seine Entgegnung auf die inquisitorische Frage, ob er Mitglied im «mile high club» sei, ob er also im Flugzeug schon einmal unehelichen Pflichten nachgekommen sei, brachte uns zum Schmunzeln. Rossi mit einem breiten Grinsen: «Ob ich im Flugzeug schon richtigen Sex gehabt habe? No. But something more easy.»
Die Bilanz Rossi in der Königsklasse
2000: WM-2. auf Honda 500, 209 Punkte, zwei GP-Siege
2001: WM-1. auf Honda, 325 Punkte, elf Siege
2002: WM-1. auf Honda, 355 Punkte, elf Siege
2003: WM-1. auf Honda, 357 Punkte, neun Siege
2004: WM-1. auf Yamaha, 304 Punkte, neun Siege
2005: WM-1. auf Yamaha, 367 Punkte, elf Siege
2006: WM-2. auf Yamaha, 247 Punkte, fünf Siege
2007: WM-3. auf Yamaha, 271 Punkte, vier Siege
2008: WM-1. auf Yamaha, 373 Punkte, neun Siege
2009: WM-1. auf Yamaha, 306 Punkte, sechs Siege
2010: WM-3. auf Yamaha, 233 Punkte, zwei Siege
2011: WM-7. auf Ducati, 139 Punkte, kein Sieg
2012: WM-8. auf Ducati, 163 Punkte, kein Sieg
2013: WM-4. auf Yamaha, 237 Punkte, ein Sieg
2014: WM-2. auf Yamaha, 295 Punkte, zwei Siege
2015: WM-2. auf Yamaha, 325 Punkte, vier Siege
2016: WM-2. auf Yamaha 249 Punkte, zwei Siege
2017: WM-5. auf Yamaha, 208 Punkte, ein Sieg
2018: WM-3. auf Yamaha, 198 Punkte, kein Sieg
2019: WM-7. auf Yamaha, 174 Punkte, kein Sieg
2020: WM-15. auf Yamaha, 66 Punkte, kein Sieg