Portimão: Rote Flagge im FP3, Quartararo Schnellster
Fabio Quartararo
Für das dritte freie Training am Samstagvormittag strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel, rund um das «Autódromo Internacional do Algarve» wurden 17 Grad Luft- und 23 Grad Asphalttemperatur gemessen.
Die Aufgabenstellung war klar: Nur die ersten zehn der Gesamtwertung aus FP1, FP2 und FP3 würden direkt ins Qualifying 2 (Beginn: 15.35 Uhr MESZ) aufsteigen. Alle Fahrer, die sich auf den Rängen 11 bis 22 klassieren, müssen ins Qualifying 1, das ebenfalls 15 Minuten dauert und um 15.10 Uhr MESZ startet.
Die ersten zwei aus dem Q1 dürfen dann noch zusätzlich ins Q2 aufrücken, in dem schließlich die besten zwölf Startplätze vergeben werden. Die Reihenfolge aus dem Q1 vom 13. bis zum letzten Platz ergibt dann die Startreihenfolge hinter den ersten zwölf Plätzen.
Im FP3 waren noch keine zehn Minuten vergangen, da hatten die Petronas-Yamaha-Piloten Morbidelli und Rossi, im Tandem unterwegs, ihre persönlichen Bestzeiten des Vortages schon verbessert. Das galt auch für Vorjahressieger Miguel Oliveira auf der Red Bull-KTM und WM-Leader Johann Zarco. Die 1:40,008 min des Pramac-Ducati-Piloten lag auch nur noch 0,142 sec hinter der FP2-Bestzeit seines Markenkollegen Pecco Bagnaia zurück.
Zur Erinnerung: Die Freitags-Bestzeit des Ducati-Werksfahrers war eine 1:39,866 min. Miguel Oliveira (KTM) stand 2020 mit einer 1:38,892 min auf der Pole-Position. Der Rundenrekord von Oliveira liegt bei 1:39,855 min.
In Kurve 11 gab es dann eine harmlose Berührung zwischen Morbidelli und Nakagami. Der LCR-Honda-Pilot kämpfte vielmehr mit den Folgen des heftigen Abflugs im FP2, als er in der ersten Runde bei rund 250 km/h auf der Kuppe vor Kurve 1 stürzte. Es war zwar nichts gebrochen, er hatte sich aber eine starke Prellung am Schlüsselbein zugezogen und litt sichtlich unter den Schmerzen. MotoGP-Arzt Dr. Charte sah in der Box nach dem 29-Jährigen.
Doha-GP-Sieger Fabio Quartararo überzeugte unterdessen mit seiner Pace: Der Yamaha-Werksfahrer fuhr eine ganze Reihe an mittleren 1:40er-Zeiten.
Als noch 20 Minuten auf der Uhr standen, knackte Aleix Espargaró die FP2-Zeit von Bagnaia: Der Aprilia-Werksfahrer übernahm mit einer 1:39,690 min auch die Spitze der kombinierten Zeitenliste.
Zarco und Rookie Luca Marini zogen wenig später nach und blieben ebenfalls unter 1:40 min. Damit schob der Halbbruder von Valentino Rossi auch Marc Márquez aus den Top-10 der kombinierten Zeitenliste – die letzte Viertelstunde und damit die im Hinblick auf den direkten Q2-Einzug entscheidende Zeitenjagd stand aber noch aus.
Jack Miller legte eine 1:39,345 min vor. Dass er anschließend in Kurve 1 weit ging, war nebensächlich. Marc Márquez schob sich zehn Minuten vor Ende wieder in die Top-10, obwohl er in Kurve 12 einen Wackler überstehen mussten.
Quartararo schaltete als Nächster in den Zeitattacken-Modus: Seine 1:39,044 min brachte ihm Platz 1 ein. Sein ehemaliger Pertronas-Teamkollege Morbidelli war ebenfalls auf dem Vormarsch, er verbesserte sich zunächst auf Platz 3 und kam im nächsten Versuch bis auf 0,051 sec an die Bestzeit des Franzosen heran.
6 Minuten vor Schluss stürzte Jorge Martin in Kurve 7. Der Pramac-Rookie musste im Kiesbett behandelt werden, daher wurde die Session mit roter Flagge unterbrochen. Der junge Spanier war bei Bewusstsein, musste aber auf der Trage ins Medical Centre gebracht werden.
Nach einer rund zehnminütigen Unterbrechung wurde das FP3 fortgesetzt, nur 4:11 min standen noch auf der Uhr. Bis auf Nakagami gingen alle auf Zeitenjagd.
Der erste Versuch von Marc Márquez schlug fehl, er ging weit. Rins, Bagnaia, Marini und Mir schoben sich dagegen vorläufig in die Top-10.
Alex Márquez stürzte dann per Highsider in Kurve 3, er wirkte angeschlagen.
Bagnaia verbesserte sich noch einmal und schob sich auf Rang 3. Viñales und WM-Leader Zarco nutzten die letzte Chance und buchten im Finish ebenfalls noch einen Q2-Platz. Marc Márquez (15.) muss an seinem Comeback-Wochenende ins Q1.
MotoGP, Portimão, kombinierte Zeitenliste nach FP3:
1. Quartararo, Yamaha, 1:39,044 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,051 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,073
4. Zarco, Ducati, + 0,184
5. Rins, Suzuki, + 0,284
6. Miller, Ducati, + 0,301
7. Marini, Ducati, + 0,556
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,646
9. Oliveira, KTM, + 0,653
10. Vinales, Yamaha, + 0,698
11. Alex Márquez, Honda, + 0,752
12. Mir, Suzuki, + 0,774
13. Pol Espargaró, + 0,784
14. Rossi, Yamaha, + 0,868
15. Marc Márquez, Honda, + 0,901
16. Binder, KTM, + 1,152
17. Petrucci, KTM, + 1,258
18. Bastianini, Ducati, + 1,299
19. Nakagami, Honda, + 1,567
20. Martin, Ducati, + 2,002
21. Savadori, Aprilia, + 2,096
22. Lecuona, KTM, + 2,524
Moto3, kombinierte Zeitenliste nach FP3:
1. Migno, Honda, 1:48,214 min
2. Rodrigo, Honda, + 0,052 sec
3. Masia, KTM, + 0,107
4. Acosta, KTM, + 0,120
5. Binder, Honda, + 0,151
6. Alcoba, Honda, + 0,200
7. Foggia, Honda, + 0,287
8. Antonelli, KTM, + 0,292
9. Suzuki, Honda, + 0,344
10. Garcia, GASGAS, + 0,437
11. Artigas, Honda, + 0,466
12. Öncü, KTM, + 0,614
13. McPhee, Honda, + 0,640
14. Salac, Honda, + 0,712
15. Fenati, Husqvarna, + 0,830
Ferner:
20. Dupasquier, KTM, + 1,130
27. Kofler, KTM, + 1,775