Valentino Rossi sucht das Glück

Franco Morbidelli (Yamaha): «Lebe in der Gegenwart»

Von Günther Wiesinger
Gegen Jack Miller war beim MotoGP-Rennen in Jerez kein Kraut gewachsen. Aber Franco Morbidellli (Platz 3) konnte immerhin WM-Leader Bagnaia auf den Fersen bleiben.

Mit dem ersten Podestplatz in diesem Jahr verbesserte sich Franco Morbidelli in der WM-Tabelle auf den achten Rang, es fehlen dem Vizeweltmeister aber schon 33 Punkte auf Leader Pecco Bagnaia. Trotzdem hatte der Italiener und Moto2-Weltmeister von 2017 allen Grund zur Zufriedenheit: Immerhin fuhr er als bester Yamaha-Pilot über den Zielstrich, obwohl er als einziger des M1-Quartetts keine 2021-Maschine zur Verfügung hat.

«Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Wir mussten hier sehr präzise arbeiten, und mein Crew-Chief Ramon Forcada musste heute seine ganzen Künste auspacken. Es lief dann von Tag zu Tag und von Training zu Training besser», berichtete Franco. «Ich habe dann meinen Fahrstil noch etwas geändert, und wir haben dann eine Lösung gefunden, die mir beim heftigen Bremsen geholfen hat. Dadurch ist es uns gelungen, im Rennen so schnell und so konstant zu sein. Darüber bin ich wirklich happy.»

«Dieses Podium fühlt sich fantastisch süß an. Ich bin wirklich hingerissen, denn ihr wisst alle, wie meine Situation aussieht, es ist eine schwierige Saison für mich bisher. Aber trotzdem sind wir unter die Top-3 gefahren.»

Bedeutet dieses Ergebnis jetzt eine Motivationsspritze für den Le-Mans-GP? Morbidelli: «Nein, überhaupt nicht. Ich genieße jetzt diesen Moment und diesen dritten Rang. Ich befasse mich nicht zu viel mit der Zukunft. Diese Kategorie ist so hart umkämpft. Es ist sooo schwierig. Du könntest heute auf der Strecke sein und vorne mitmischen. Aber morgen kannst du schon wieder weit hinten stehen. Deshalb lebe ich in der Gegenwart.»

Morbidelli wehrte sich im Rennen lange gegen den neuen WM-Leader Pecco Bagnaia, doch elf Runden vor Schluss war jeder Widerstand zwecklos – die Ducati flitzte vorbei. «Ich habe mich bemüht, Pecco so lange wie möglich hinter mir zu halten», schilderte Morbido über seinen VR46-Academy-Kollegen. «Ich habe nicht einmal gemerkt., dass er mich auf der Geraden geschnappt hat, Es war, als sei ich vom Blitz getroffen worden. Danach habe ich alles getan, um möglichst dicht an ihm dran bleiben zu können. Ich habe mich quasi mit einem Haken bei ihm eingeklinkt. Ich wollte mit ihm mitfahren und die Verfolger abschütteln. Das ist mir gelungen. Am Schluss wollte ich ihn noch ein bisschen unter Druck setzen, aber meine Performance hat es nicht zugelassen.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 2. Mai

1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:

1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

Stand Marken-WM nach 4 Rennen:

1. Yamaha, 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.

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