Yamaha: Der Rekord von 1980 wurde nicht gebrochen
Nach den drei Yamaha-Siegen von Maverick Viñales (Katar-1) und Fabio Quartararo (Katar-2 und Portimão) schien Yamaha dem ersten Fahrer-WM-Titel seit 2015 (mit Jorge Lorenzo) entgegen zu stürmen. Doch ausgerechnet in Jerez, wo Ducati seit 15 Jahren nicht gewonnen hatte, wurde der Siegeszug der Japaner gestoppt. Und zwar nachhaltig und eindrucksvoll, allerdings begünstigt durch die Armpump-Probleme von Quartararo. Jack Miller siegte vor seinem Ducati-Lenovo-Teamkollegen Pecco Bagnaia, der die WM-Führung übernahm. Ducati hat jetzt drei Titelanwärter unter den Top-6 der Fahrer-WM.
Vor dem GP von Spanien grübelten die Statistiker in Erwartung des vierten Yamaha-Sieges in Serie, ob die Marke mit den zwei gekreuzten Stimmgabeln schon einmal so erfolgreich in eine Saison in der Königsklasse gestartet sei.
Die Antwort lautet: Ja, 1980.
Damals gewann «King Kenny» Roberts mit der gelben Werks-Yamaha seinen dritten und letzten 500-ccm-WM-Titel, die Suzuki-Übermacht mit Randy Mamola, Marco Lucchineli, Franco Uncini, Graziano Rossi und Wil Hartog landete geschlossen hinter ihm auf den Plätzen 2 bis 6. Dahinter sicherte sich Johnny Cecotto mit der zweitbesten Yamaha den siebten WM-Rang.
Kenny Roberts siegte 1980 bei den ersten drei WM-Läufen in Misano (die WM begann erst am 11. Mai!), Jarama und Le Castellet. Der Assen-GP wurde eine Beute des Yamaha-Privatfahrers Jack Middelburg.
Wenn man die 250er-WM einbezieht, so hat Yamaha 1990 die ersten vier Grand Prix beherrscht: Damals gewann Luca Cadalora in Suzuka, John Kocinki in Laguna Seca, Jerez und Misano, der Kalifornier triumphierte dann auch in der Weltmeisterschaft.
Bei Yamaha hat sich 2021 Fabio Quartararo klar als WM-Favorit und bestes Pferd in Stall herauskristallisiert. Da Viñales weiter zu unbeständig agiert, darf man dem Franzosen die besten Chancen zubilligen.
Aber Yamaha hat im Vorjahr 7 von 14 Rennen gewonnen – und den Fahrer-WM-Titel trotzdem an Suzuki und Joan Mir verspielt, der nur ein Rennen gewonnen hat.
Yamaha hat 2020 sogar die Marken-WM an Ducati verloren, weil damals in Jerez nicht homologierte Ventile verwendet wurden – und deshalb zur Strafe in der Konstrukteurs-WM 50 Punkte gestrichen wurden.
Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 2. Mai
1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet
Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:
1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.
Stand Marken-WM nach 4 Rennen:
1. Yamaha, 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.