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Jack Miller: «Die beste Ducati, die es gegeben hat»

Von Günther Wiesinger
Le-Mans-Sieger Jack Miller liegt in der WM-Tabelle nur noch 16 Punkte hinter Leader Fabio Quartararo (Yamaha). Und mit Mugello und Barcelona folgen jetzt zwei echte Ducati-Strecken.

Ducati-Lenovo-Werkspilot Jack Miller hat sich durch die zwei Siege innerhalb von 14 Tagen in der WM-Tabelle trotz des tristem Saisonstarts (14 Punkte in 3 Rennen) auf den vierten Platt vorgearbeitet. Ducati verfügt mit Pecco Bagnaia und Johann Zarco über zwei weitere Titelanwärter, außerdem ist die Desmosedici in diesem Jahr auf jeder Strecke konkurrenzfähig sowie für Siege und Podestplätze gut. Bei fünf Grand Prix und 15 möglichen Podestplätzen hat Ducati jetzt schon neun Top-3-Ergebnisse abkassiert: Bagnaia und Zarco je drei, Miller zwei, Jorge Martin eines.

«Thriller Miller» kam während der letzten Runde vor dem Boxenstopp einmal von der Strecke ab, er musste außerdem zwei Long-Lap-Penaltys absolvieren, trotzdem lag er zehn Sekunden vor dem Finish schon 4,5 sec vor Yamaha-Star Fabio Quartararo, der allerdings auch einmal die lange Strafrunde in Kauf nehmen musste.

«El Diablo» hatte beim hektischen «Bike Change» die markierte Spur zu seiner Box nicht gefunden… Und da bei so einem Manöver einmal Andrea Iannone und Aleix Espargaró kollidiert sind, werden die Fahrer jetzt durch diese neue Vorschrift zum Aufpassen ermahnt.

Gab es in diesem turbulenten Rennen eine Phase, wo der Australier an seinem Sieg gezweifelt hat?

Miller: «Ich habe eigentlich immer an meine Siegchance geglaubt. Aber klar, im ersten Augenblick nach dem Ausritt ins Kiesbett dachte ich kurz, jetzt ist es vorbei. Aber ich habe sehr darauf geachtet, dass ich dem Bike im Kies nicht zu viel Schräglage zumute. Und als ich nach dem Bikewechsel aus der Boxengasse kam, habe ich Rins beobachtet. Sobald er sein Motorrad etwas nach rechts umgelegt hat, ist ihm das Vorderrad weggerutscht. Da sagte ich mir, durch diese Kurve werde ich gewiss sehr vorsichtig durchrollen! Vor diesem Zeitpunkt hat Marc vor Fabio geführt. Ich konnte mir also ausmalen, dass ich zumindest auf das Podest fahren könne. Es kam dann der ganze Schwarm an Motorrädern gleichzeitig an die Box. Ich habe nachher den ersten Penalty absolviert. Als ich die Notiz von der zweiten Strafe am Dashboard sah, dachte ich zwei Runden lang, die haben sich geirrt, die haben die Startnummern verwechselt. Aber sie meinten wirklich mich, weil ich zweimal zu schnell war in der Boxengasse. Doch die Strafen haben mich nicht so viel Zeit gekostet, wie ich befürchtet habe.»

«Ich konnte im Regen einige Zeit wettmachen, die ich durch die Strafen verloren habe, besonders im Turn 1 ist mir das gelungen», schilderte JackAss. «Trotzdem habe ich nicht unnötig viel riskiert. Ich habe dann in Runde 11 von Fabio die Führung wieder übernommen.»

Ducati war 2021 bisher bei jedem Grand Prix zumindest mit einem Fahrer auf dem Podest, Suzuki schwächelt, Honda ebenfalls, KTM ist nicht so stark wie im Vorjahr.

Hat Ducati also die besten Aussichten, 2021 erstmals seit 2007 mit Casey Stoner die Fahrer-WM zu gewinnen?

«Wir sehen momentan ganz sicher die beste Ducati, die es gegeben hat», pflichtet Miller bei. «Die Ingenieure ernten jetzt die Früchte ihrer Arbeit. Sie haben sich jahrelang den Arsch aufgerissen, um das Ding an die Spitze bringen. Jetzt zeigt sich, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Ich bin super happy für Ducati und sehr stolz, Teil dieses Projekts sein zu dürfen. Es freut mich, Ducati diese Ergebnisse bescheren zu können, das ist eine verdiente Belohnung für die ganze Rennabteilung, für Gigi Dall’Igna und all die vielen anderen Jungs, die unermüdlich geschuftet haben, um da hin zu kommen, wo wir jetzt stehen. Ich bin extrem glücklich, ihnen das jahrelange Vertrauen jetzt mit den gewünschten Resultaten zurückzahlen zu können.»

Ergebnisse MotoGP Le Mans/F, 16. Mai

1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min
2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468
4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172
5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430
6. Alex Márquez, Honda, +23,509
7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164
8. Pol Espargaró, Honda, +35,221
9. Iker Lecuona, KTM, +40,432
10. Maverick Viñales, Yamaha, +40,577
11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198
12. Luca Marini, Ducati, +52,408
13. Brad Binder, KTM, +59,377
14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min
15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651
16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Viñales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaró 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Márquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Márquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.

Stand Team-WM:

1. Ducati Lenovo 143. 2. Monster Energy Yamaha 136 Punkte. 3. Pranac Racing 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR-Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.

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