Morbidelli (3.): Top-Speed-Defizit «schockierend»
Franco Morbidelli auf der berüchtigten Geraden von Mugello
Franco Morbidelli landete am Freitag in Mugello auf Platz 3 der kombinierten Zeitenliste, obwohl er mit seiner sogenannten «A-spec»-M1, die auf der 2019er-Yamaha basiert, auf der 1141 m langen Start-Ziel-Gerade auf verlorenem Posten steht: Während Pramac-Ducati-Ersatzmann Michele Pirro auf der Desmosedici GP21 mit 357,6 km/h den bisher höchsten Top-Speed-Wert in Mugello erreichte, kam Morbidelli im FP2 höchstens auf 339,6 km/h.
«Fast 20 km/h weniger ist eine schockierende Zahl, aber nicht so schockierend wie der Unterschied zum zweitletzten Bike, 5 km/h», meinte der Vizeweltmeister des Vorjahres mit Blick auf die 345,0 km/h von Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori, der in der Top-Speed-Tabelle des FP2 auf dem 21. Platz aufscheint. «Es gibt eine Speed-Tabelle – und dann mich, 5 km/h dahinter. Hier in Mugello scheinen wir also ein bisschen mehr Mühe zu haben, aber wir arbeiten schon daran, um einen Weg zu finden.»
Für den Italiener mit brasilianischen Wurzeln ist die drittbeste Rundenzeit daher besonders viel wert. «Definitiv, ich bin happy, wenn ich mich auf dem dritten Platz sehe», bestätigte er. «Wenn ich mir die Speed-Tabelle anschaue und sehe, dass ich so weit weg von der Spitze und sogar so weit vom Ende des Feldes bin, dann macht es mich stolz. Ich realisiere, dass wir etwas Großartiges tun. Das gibt mir Selbstvertrauen und Energie, um weiter zu arbeiten und es weiterhin zu versuchen. Vielleicht spiegeln sich die großartigen Dinge, die wir leisten und vielleicht noch leisten werden, wenn wir so weitermachen, nicht in den Ergebnislisten wider. Ich kann euch aber versichern, dass wir großartige Dinge tun.»
Macht sich der dreifache Saisonsieger also Sorgen, falls die Entscheidung am Sonntag erst auf den letzten Metern vor dem Zielstrich fallen sollte? «Nein, darüber mache ich mir keine Gedanken. Denn das Ergebnis ist klar, ich weiß schon, wie es ausgehen würde», entgegnete er betont gelassen.
Zuversichtlich stimmt ihn aber «der Rest der Strecke», vor allem mit dem weichen Reifen. «Wir haben einen guten Job gemacht und uns im Laufe des Tages stark verbessert», erzählte der Petronas-Yamaha-Star am Freitag. «Als wir dann den Soft-Reifen eingesetzt haben, haben wir alles zusammengefügt und eine gute Zeit geschafft. Das Gefühl war gut, ich hoffe, dass es morgen auch mit dem Rennreifen ähnlich sein wird. Den müssen wir noch auswählen – aber sicher ist es nicht der Soft.»
MotoGP-Ergebnis, Mugello, kombinierte Zeitenliste nach FP2:
1. Bagnaia, Ducati, 1:46,147 min
2. Rins, Suzuki, + 0,071 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,184
4. Quartararo, Yamaha, + 0,225
5. Binder, KTM, + 0,289
6. Oliveira, KTM, + 0,437
7. Nakagami, Honda, + 0,446
8. Viñales, Yamaha, + 0,446
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,508
10. Miller, Ducati, + 0,541
11. Zarco, Ducati, + 0,655
12. Mir, Suzuki, + 0,700
13. Marc Márquez, Honda, + 0,826
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,839
15. Pirro, Ducati, + 0,960
16. Petrucci, KTM, + 0,982
17. Marini, Ducati, + 1,007
18. Alex Márquez, Honda, + 1,179
19. Bastianini, Ducati, + 1,333
20. Savadori, Aprilia, + 1,521
21. Rossi, Yamaha, + 1,572
22. Lecuona, KTM, + 1,645
MotoGP-Ergebnis, Mugello, FP2:
1. Bagnaia, Ducati, 1:46,147 min
2. Rins, Suzuki, + 0,071 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,184
4. Quartararo, Yamaha, + 0,225
5. Binder, KTM, + 0,289
6. Oliveira, KTM, + 0,437
7. Nakagami, Honda, + 0,446
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,508
9. Miller, Ducati, + 0,541
10. Zarco, Ducati, + 0,693
11. Mir, Suzuki, + 0,700
12. Marc Márquez, Honda, + 0,826
13. Pol Espargaró, Honda, + 0,839
14. Pirro, Ducati, + 0,960
15. Petrucci, KTM, + 0,982
16. Marini, Ducati, + 1,007
17. Viñales, Yamaha, + 1,048
18. Alex Márquez, Honda, + 1,179
19. Bastianini, Ducati, + 1,333
20. Savadori, Aprilia, + 1,521
21. Rossi, Yamaha, + 1,572
22. Lecuona, KTM, + 1,645