Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Johann Zarco (11.): «Ducati hat riesiges Potenzial»

Von Günther Wiesinger
Johann Zarco in Mugello: Platz 11

Johann Zarco in Mugello: Platz 11

Ducati beteiligt sich seit 2003 an der MotoGP-WM. Ein Lock-out auf dem Podium mit drei Desmosedici gab es noch nie. Bagnaia, Miller und Zarco könnten das am Sonntag ändern.

Johann Zarco glänzte beim GP von Italien in Mugello am Freitag im FP1 mit dem zweiten Platz hinter Maverick Viñales, doch in der Tages-Gesamtwertung fiel der Franzose aus dem Pramac-Ducati-Team auf Rang 11 zurück. Er verlor 0,655 sec auf Bagnaia und 0,114 sec auf den zweifachen Saisonsieger Jack Miller.

«Ich war am Freitag sehr zufrieden, der 2. Platz war ein fantastischer Start ins Wochenende, ich bin die ganze Session mit einem Reifensatz gefahren», schilderte der WM-Zweite, der 2021 in fünf Rennen schon dreimal Zweiter war. «Ich bin am Ende des FP1 hinter Michele Pirro gefahren, er hatte frische Reifen drauf, das war eine gute Kombination für mich. Dieses Ergebnis war gut für mein Selbstvertrauen.»

«Am Freitagnachmittag habe ich mich um Verbesserungen bemüht und gleichzeitig das Rennen vorbereitet», berichtete der Moto2-Weltmeister von 2015 und 2016. «Ich bin im FP2 auch mit dem neuen Hinterreifen ausgerückt, aber ich konnte mein Rundenzeit vom Vormittag nicht verbessern. Deshalb war ich am Abend enttäuscht. Aber es herrscht kein großes Drama. Wir müssen uns im FP2 den Platz für den direkten Aufstieg ins Q2 zurückholen, also in die Top-Ten fahren. Und obwohl mir keine Topzeit gelungen ist, konnte ich im FP2 einige konstante Zeiten vorlegen und mich auf das Rennen vorbereiten. Wir haben das Bike bereits gut für den Sonntag vorbereitet, ich kann konstant schnell fahren. Aber manche Fahrer kamen mit den wärmeren Temperaturen im FP2 besser zurecht als ich…»

Zarco bewegte die Ducati Desmosedici zum ersten Mal um das 5,245 km langen Autodromo Internazionale del Mugello (neun Rechtskurven, sechs Linkskurven), denn 2019 steuerte er hier beim GP von Italien noch die KTM RC16. «Die Ducati hat hier ein paar Stärken, aber auch ein paar Schwächen», lautete seine Standortbestimmung. «Ich muss mich bemühen, die Stärken möglichst geschickt auszunutzen und wenige Fehler zu machen. Das at gut funktioniert. Die Ducati verfügt hier über ein riesiges Potenzial. Ich bin froh, dass Pecco am Nachmittag Bestzeit gefahren ist, das beweist neuerlich, dass unser Motorrad überall konkurrenzfähig ist.»

Zarco wurde auch gefragt, wie er in Mugello auf dem Sprunghügel auf der Zielgeraden mit mehr als 350 km/h zurechtkommt. «Wir haben dort kein Problem mit dem Vorderrad, denn wir haben genug Aerodynamik, um das Vorderrad unter Kontrolle zu halten. Es bleibt also dort recht stabil. Gleichzeitig dreht das Hinterrad stark durch. Wenn du allein bist, kannst du Vollgas über den Hügel brausen. Aber wenn du einen Gegner verfolgst und Windschatten hast, ist es besser, wenn du das Gas ein bisschen zudrehst, um noch über zu viel Speed dort einzutreffen. Aber ich war heute überrascht, wie stabil unser Motorrad auf dieser Kuppe verhält. Unser Bike lässt sich über die Gerade hinunter gut kontrollieren. Das ist wichtig. Aber wir haben am Ausgang von Turn 1 mittlerweile etwas wenig Auslaufzone.»

Übrigens: Den höchsten Top-Speed erreichte Ducati-Testfahrer Michele Pirro am Freitag mit 357 km/h.

MotoGP-Ergebnis, Mugello, kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Bagnaia, Ducati, 1:46,147 min
2. Rins, Suzuki, + 0,071 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,184
4. Quartararo, Yamaha, + 0,225
5. Binder, KTM, + 0,289
6. Oliveira, KTM, + 0,437
7. Nakagami, Honda, + 0,446
8. Viñales, Yamaha, + 0,446
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,508
10. Miller, Ducati, + 0,541
11. Zarco, Ducati, + 0,655
12. Mir, Suzuki, + 0,700
13. Marc Márquez, Honda, + 0,826
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,839
15. Pirro, Ducati, + 0,960
16. Petrucci, KTM, + 0,982
17. Marini, Ducati, + 1,007
18. Alex Márquez, Honda, + 1,179
19. Bastianini, Ducati, + 1,333
20. Savadori, Aprilia, + 1,521
21. Rossi, Yamaha, + 1,572
22. Lecuona, KTM, + 1,645

MotoGP-Ergebnis, Mugello, FP2:

1. Bagnaia, Ducati, 1:46,147 min
2. Rins, Suzuki, + 0,071 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,184
4. Quartararo, Yamaha, + 0,225
5. Binder, KTM, + 0,289
6. Oliveira, KTM, + 0,437
7. Nakagami, Honda, + 0,446
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,508
9. Miller, Ducati, + 0,541
10. Zarco, Ducati, + 0,693
11. Mir, Suzuki, + 0,700
12. Marc Márquez, Honda, + 0,826
13. Pol Espargaró, Honda, + 0,839
14. Pirro, Ducati, + 0,960
15. Petrucci, KTM, + 0,982
16. Marini, Ducati, + 1,007
17. Viñales, Yamaha, + 1,048
18. Alex Márquez, Honda, + 1,179
19. Bastianini, Ducati, + 1,333
20. Savadori, Aprilia, + 1,521
21. Rossi, Yamaha, + 1,572
22. Lecuona, KTM, + 1,645

Ergebnis FP1, MotoGP, Mugello, 27. Mai

1. Viñales, Yamaha, 1:46,593 min
2. Zarco, Ducati, + 0,209
3. Rins, Suzuki, + 0,359
4. Mir, Suzuki, + 0,583
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,591
6. Bagnaia, Ducati, + 0,593 sec
7. Pirro, Ducati, + 0,962
8. Quartararo, Yamaha, + 0,973 sec
9. Miller, Ducati, + 1,123
10. Oliveira, KTM, + 1,155
11. Nakagami, Honda, + 1,198
12. Pol Espargaró, Honda, + 1,277
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,399
14. Binder, KTM, + 1,456
15. Marini, Ducati, + 1,535
16. Marc Márquez, Honda, + 1,684
17. Rossi, Yamaha, + 1,709
18. Petrucci, KTM, + 1,726
19. Alex Márquez, Honda, + 1,684
20. Savadori, Aprilia, + 2,141
21. Bastianini, Ducati, + 2,374
22. Lecuona, KTM, + 2,404

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