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Jack Miller (Ducati/2.): «Ein extrem hektischer Tag»

Von Günther Wiesinger
Der Australier Jack Miller sorgte mit 1:38,890 min in der fünften Runde seines Qualifyings 2 für die zweitbeste Zeit. Danach stürzte er in der Kurve 3, blieb aber Zweiter.

Jack Miller erlebte in Montmeló heute einen ereignisreichen Tag. Denn zuerst blieb er im FP1 als Elfter hängen und musste ins Q1. Dort lieferte er sich ein kleines Späßchen mit Marc Márquez. Er nahm den Ex-Weltmeister ins Schlepptau, gab ihm aber per Handzeichen zu verstehen, dass er sich dafür eine finanzielle Gefälligkeit erwarte.

Nach der Bestzeit im Q1 befand sich Miller auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit in Q2, doch dann rutschte er mit einer Highsider in Kurve 3 von der Piste. Er fuhr dann mit zerfleddertem Leder weiter – und sicherte sich trotzdem Platz 2.

«Ja, es war ein ziemlich hektischer Tag», stellte Jack zufrieden fest. «Im FP3 habe ich mit dem neuen weichen Hinterreifen nicht ganz die Zeit geschafft, die ich mir zugetraut habe. Platz 11, da dachte ich: ‚Ojeh, ich muss ins Q1, und alles ist so eng beisammen.‘ Aber dann habe ich im Q1 meine Pflicht erfüllt, ich bin dank Platz 1 ins Q2 aufgestiegen. Dort hatte ich nur noch einen weichen Reifen, also habe ich ihn für das Ende aufgespart. Ein Highsider im schnellen Turn 3 ist zwar nicht übertrieben lustig, aber zum Glück bin ich heil geblieben. Mein Dainese-Leder hat mich gerettet; es ist zwar übel zugerichtet worden... Außerdem ist die Auslaufrone dort groß genug. Aber im FP4 ist es sehr gut gelaufen. Ich bin gespannt auf den Sonntag.»

Der aktuelle WM-Vierte Jack Miller, in diesem Jahr schon Sieger in Jerez und in Le Mans, zählt jetzt für den Catalunya-GP ganz klar zu den Sieganwärtern. Denn die Ducati Desmosedici wird auf der 1,047 km langen Start-Ziel-Geraden des Circuit de Barcelona-Catalunya (mit acht Rechts- und sechs Linkskurven) auf seiner Werks-Ducati sicher ein harter Brocken für WM-Leader Fabio Quartararo sein, der die fünfte Pole-Position hintereinander ablieferte. Aber schon bei den beiden Katar-GP galten die Ducati-Asse als Favoriten, trotzdem triumphierten in beiden Rennen am 28. März und 4. April die Yamaha-Asse Viñales und Quartararo.

«Der Griplevel ist gegenüber Freitag etwa besser geworden. Gleichzeitig haben wir beim Set-up deutliche Fortschritte gemacht», schilderte Jack Miller aus dem Ducati Lenovo-Werksteam.

Da die Piste für 2021 wieder umgebaut wurde, gilt sie als neue Strecke, die bisherigen Bestzeiten haben also keine Gültigkeit mehr. Die «MotoGP Best Lap» von Franco Morbidelli lag bisher bei 1:38,798 min, das war seine Pole-Position-Zeit im Vorjahr. Die schnellste Rennrunde legte Fabio Quartararo (Yamaha) im Vorjahr mit 1:40,142 min vor. Diesmal sorgte der Franzose mit 1:38,853 min für die neue Trainingsbestzeit. Er war also im Montmeló-Qualifying nur 0,055 sec langsamer als im Vorjahr.

Welche Erkenntnisse konnte Miller aus dem FP4 ziehen, in dem die Rennpace getestet wurde? «Meine Pace war gut, ich bin einen 17-Rudnen Run gefahren. Ich weiß gar nicht, warum... Ich habe mich so gut gefühlt, also bin ich weitergefahren. Ich konnte immer 1:40 min fahren. Aber nicht 1:39 min wie Fabio. Aber norrnalerweise finde ich im Rennen noch etwas Extra-Speed. Ich bin recht happy mit der Art und Weise, wie wir über die Renndistanz zurechtkommen. Die 17 Runden haben Freude gemacht. Es war keine Plage. Und das ist wichtig.»

Übrigens: Heute erschienen 10.000 Besucher, morgen wird in Montmeló mit 20.000 Zuschauern auf den Tribünen gerechnet.

MotoGP-Ergebnis, Q2, Montmeló (5. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 1:38,853 min
2. Miller, Ducati, 1:38,890 min, + 0,037 sec
3. Zarco, Ducati, 1:39,049, + 0,196
4. Oliveira, KTM, 1:39,099, + 0,246
5. Morbidelli, Yamaha, 1:39,109, + 0,256
6. Viñales, Yamaha, 1:39,157, + 0,304
7. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,218, + 0,365
8. Binder, KTM, 1:39,343, + 0,490
9. Bagnaia, Ducati, 1:39,359, + 0,506
10. Mir, Suzuki, 1:39,431, + 0,578
11. Rossi, Yamaha, 1:39,605, + 0,752
12. Pol Espargaró, Honda, 1:41,791, + 2,938

Die weitere Startaufstellung:

13. Marc Márquez, Honda, 1:39,181 min
14. Nakagami, Honda, 1:39,347
15. Martin, Ducati, 1:39,532
16. Lecuona, KTM, 1:39,567
17. Bastianini, Ducati, 1:39,590
18. Petrucci, KTM, 1:39,744
19. Marini, Ducati, 1:39,942
20. Alex Márquez, Honda, 1:40,009
21. Savadori, Aprilia, 1:40,158

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