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Paolo Ciabatti (Ducati): «Schritt nach vorne gemacht»

Von Günther Wiesinger
Ducati jagt WM-Leader Quartararo gleich mit drei Werkspiloten – Zarco, Miller und Bagnaia. Das hat Vor- und Nachteile. Der Sachsenring wird jetzt zur schwierigen Bewährungsprobe. Ducati hat dort seit 2008 nicht gewonnen.

Ducati hat zwar nach den ersten sieben MotoGP-Rennen in diesem Jahr mit Johann Zarco, Jack Miller und Pecco Bagnaia die Fahrer auf den ersten vier Plätzen platziert, doch Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo hat 2021 schon drei Siege eingeheimst und fünf Pole-Positions hintereinander.

Die Zwischenbilanz von Ducati fällt also etwas zwiespältig aus. Denn einerseits ist die Desmosedici in diesem Jahr bisher auf allen Pisten konkurrenzfähig gewesen, es wurden dank Jack Miller in Jerez und Le Mans bereits zwei Siege gefeiert. Aber ausgerechnet auf den drei Ducati-Paradestrecken in Doha (2 Rennen), Mugello und Catalunya mit den mehr als 1 km langen Start-Ziel-Geraden klappten die erhofften Triumphe nicht.

Und jetzt steht der Sachsenring-GP vor der Tür, wo Linkskurven-Akrobat Marc Márquez seit zehn Jahren ungeschlagen ist und auch die Yamaha-Asse gut zurechtkommen dürften.

Außerdem war der Sachsenring für Ducati in den letzten Jahren kein gutes Pflaster. Andrea Dovizioso hat dort mit Ducati nur einen Podestplatz erzielt, nämlich 2016 mit Platz 3. Für den einzigen Ducati-Sieg in Hohenstein-Ernstthal sorgte Casey Stoner 2008.

Immerhin hat Ducati Corse in der laufenden Saison schon elf von 21 möglichen Podestplätzen beschlagnahmt: Zarco (4x Zweiter), Miller (2x Erster, 1x Dritter), Bagnaia (2x Zweiter, 1x Dritter) und Martin (1x Dritter) haben für diese erfreuliche Bilanz gesorgt.

Die Niederlage in Mugello war für Ducati besonders schmerzhaft, denn es siegte Quartararo (Yamaha) vor Oliveira (KTM) und Mir (Suzuki). Dabei war vor dem Heim-GP der Roten schon spekuliert worden, ob die Ducatisti dort das erste komplette Ducati-Podest seit dem Einstieg in die MotoGP-WM 2003 erleben dürfen.

«Es ist richtig, wir haben in Mugello fest an eine Podestchance geglaubt oder sogar an einen Sieg», blickt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti zurück. «Tatsächlich hat Pecco Bagnaia lange geführt. Er war im Rennen schneller als Fabio. Leider ist er gestürzt. Pecco war sehr stark berührt von dem, was Jason Dupasquier widerfahren ist. Es fiel ihm deshalb schwer, die Konzentration zu bewahren. Er hat dann ein Fehler gemacht und ist gestürzt. Das war’s.»

Für Jack Miller hingegen war Mugello bisher immer eine Problemstrecke. Er hat dort bei seinen fünf MotoGP-Auftritten bis 2021 nur einen 15. Platz im Jahr 2017 erreicht. Ciabatti: «Mugello war nie eine einfache Stecke für Jack. Deshalb ist sein sechster Platzt akzeptabel gewesen. Zarco hat ein starkes Rennen gezeigt, aber leider ist er im Finish auf Platz 5 zurückgefallen. Klar, auf gewisse Weise waren wir vom Mugello-Ergebnis enttäuscht.»

Dafür kam Ducati in Montmeló stark zurück. «Wir wussten, in Barcelona finden wir immer einen niedrigen Grip-Level vor», räumte Ciabatti ein. «Das sind Verhältnisse, die üblicherweise schlecht für uns sind. Deshalb waren wir gespannt auf unser Abschneiden. Wir haben am Sonntag zwei Podestplätze errungen. Das ist der Beweis, dass die GP21 einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat.»

MotoGP-Ergebnis, Montmeló, 6. Juni:

1. Oliveira, KTM, 24 Runden in 40:21,749 min
2. Zarco, Ducati, + 0,175 sec
3. Miller, Ducati, + 1,990
4. Quartararo, Yamaha, + 4,815*
5. Mir, Suzuki, + 5,325
6. Viñales, Yamaha, + 6,281
7. Bagnaia, Ducati + 8,175
8. Binder, KTM, + 8,378
9. Morbidelli, Yamaha, + 15,652
10. Bastianini, Ducati, + 19,297
11. Alex Márquez, Honda, + 21,650
12. Marini, Ducati, + 22,533
13. Nakagami, Honda, + 27,833
14. Martin, Ducati, + 29,075
15. Savadori, Aprilia, + 40,291

*Drei-Sekunden-Penalty

Stand Fahrer-WM nach 7 Rennen von 19 Rennen

1. Quartararo 118 Punkte. 2. Zarco 101. 3. Miller 90. 4. Bagnaia 88. 5. Mir 76. 6. Viñales 74. 7. Oliveira 54. 8. Aleix Espargaró 44. 9. Binder 43. 10. Morbidelli 40. 11. Nakagami 31. 12. Pol Espargaró 29. 13. Bastianini 26. 14. Alex Márquez 25. 15. Rins 23. 16. Petrucci 23. 17. 17. Martin 19. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Marini 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 145 Punkte. 2. Ducati 143. 3. KTM 83. 4. Suzuki 80. 5. Honda 52. 6. Aprilia 45.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 192 Punkte. 2. Ducati Lenovo 178. 3. Pramac Racing 124. 4. Suzuki Ecstar 99. 5. Red Bull KTM Factory Racing 97. 6. LCR-Honda 56. 7. Petronas Yamaha SRT 55. 8. Repsol Honda 52. 9. Aprilia Racing Team Gresini 48. 10. Esponsorama Racing Ducati 39. 11. Tech3 KTM Factory Racing 36.

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