Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Sachsenring, FP2: Oliveira (KTM) vor Yamaha-Duo

Von Nora Lantschner
Miguel Oliveira kommt auch auf dem Sachsenring bestens zurecht

Miguel Oliveira kommt auch auf dem Sachsenring bestens zurecht

Montmeló-Sieger Miguel Oliveira präsentiert sich auf seiner Red Bull-KTM auch auf dem Sachsenring stark, er fuhr am Freitag die MotoGP-Bestzeit. Auf den letzten Plätzen liegen dagegen Rossi und Bagnaia.

Zwei Wochen nach der Operation an der rechten Speiche sitzt Alex Rins beim «Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland» erstmals wieder auf seiner GSX-RR. «Im FP1 war es gut, ich habe bei den Richtungswechseln ein bisschen gelitten, aber es sieht gut aus. Ich spüre den normalen Schmerz, den ich auch erwartet hatte. Wir sind aber bereit», versicherte der 25-jährige Suzuki-Werksfahrer vor dem FP2.

Das zweite MotoGP-Training begann um 14.10 Uhr bei sommerlichen 31 Grad, die Asphalttemperaturen rund um den 3,671 km langen Sachsenring hatten schon die 50-Grad-Marke geknackt. Im FP2 waren gerade einmal fünf Minuten vergangen, da stürzte Avintia-VR46-Fahrer Luca Marini bereits in der 13. und letzten Kurve.

Kaum war die gelbe Flagge weg, unterbot Repsol-Honda-Star Marc Márquez in 1:21,656 min auch schon seine FP1-Bestzeit. Montmeló-Sieger Miguel Oliveira (Red Bull KTM) war wenig später in 1:21,496 min aber noch einmal 0,160 sec schneller.

Zur Erinnerung: Der All-Time-Lap-Record des zehnfachen Sachsenring-Siegers Marc Márquez steht seit 2019 bei 1:20,195 min.

Nach zehn Minuten stürzte Pol Espargaró – mit dem neuen Aero-Paket an der RC213V – in Kurve 3. Für den Repsol-Honda-Neuzugang war es bereits der zweite Crash des Tages. Besser lief es bei seinem Bruder Aleix, der auf der Aprilia RS-GP nach 15 Minuten auf den dritten Rang der kombinierten Zeitenliste (+ 0,327 sec) vorstieß.

Valentino Rossi, an dessen Petronas-M1 nun auch der neue Yamaha-Kotflügel zu sehen war, lag zur Halbzeit als 20. ganze 1,020 sec zurück. Sein Bruder Luca Marini stürmte auf der Ducati nach dem frühen Sturz dagegen auf Rang 2 (+ 0,149 sec) nach vorne.

Marc Márquez war 20 Minuten vor Schluss auf einem frischen Medium-Hinterreifen auf Bestzeitkurs, ging allerdings in Kurve 8 zu weit über die Kerbs und musste einen heftigen Wackler überstehen. Im nächsten Umlauf legte der 28-jährige Spanier dann aber eine 1:21,291 min vor und übernahm damit die Spitze der Zeitenliste.

Als noch 13 Minuten auf der Uhr standen, verbesserte sich Rins (noch auf hartem Vorder- und Hinterreifen) auf Rang 3 (+ 0,337 sec). Rossi stürzte wenig später in Kurve 1.

Zehn Minuten vor Schluss wurde es ruhig auf der Strecke, die finalen Zeitenjagden wurden vorbereitet. Die Top-10 zu diesem Zeitpunkt: Marc Márquez, Oliveira, Rins, Marini, Nakagami, Mir, Aleix Espargaró, Quartararo, Viñales und Petrucci.

Der erste große Sprung gelang Tech3-KTM-Pilot Danilo Petrucci, er schob sich als Zweiter bis auf 0,106 sec an Márquez heran. LCR-Honda-Pilot Taka Nakagami sorgte in 1:21,131 min kurzzeitig sogar für eine neue Bestzeit, während Pramac-Ducati-Ass Johann Zarco einen Ausritt ins Kiesbett unternahm.

Dann wechselten sich aber die Yamaha-Werksfahrer Quartararo und Viñales an der Spitze ab, ehe zwei Minuten vor Schluss Oliveira als Erster des Tages unter 1:21 min blieb: Der Red Bull-KTM-Star legte eine 1:20,690 min vor. Quartararo steigerte sich zwar, blieb aber 0,220 sec dahinter.

Im letzten Versuch zeigten Quartararo, Viñales, Zarco und Miller noch einmal rote Sektoren, die Bestzeit von Oliveira blieb am Ende aber unerreicht.

Marini verzeichnete im Finish noch einen zweiten Sturz, dieses Mal in Kurve 7.

Marc Márquez gehörte zu den Fahrern, die auf eine finale Zeitattacke verzichteten. Der Schnellste des Vormittags landete in der kombinierten Zeitenliste auf Rang 12. Die Top-11 hatten allesamt einen Soft-Hinterreifen eingesetzt.

Die Top-18 liegen nach FP2 in nur neun Zehntelsekunden, am Ende des Klassements finden sich der neunfache Weltmeister Valentino Rossi und sein Schüler, der WM-Vierte Pecco Bagnaia, wieder.

MotoGP, Sachsenring, kombinierte Zeiten nach FP2 (18. Juni)

1. Oliveira, KTM, 1:20,690 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,220 sec
3. Viñales, Yamaha, + 0,333
4. Rins, Suzuki, + 0,387
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,418
6. Nakagami, Honda, + 0,441
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,453
8. Zarco, Ducati, + 0,491
9. Miller, Ducati, + 0,502
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,538
11. Petrucci, KTM, + 0,592
12. Marc Márquez, Honda, + 0,601
13. Alex Márquez, Honda, + 0,603
14. Martin, Ducati, + 0,708
15. Binder, KTM, + 0,736
16. Mir, Suzuki, + 0,763
17. Lecuona, KTM, + 0,878
18. Marini, Ducati, + 0,905
19. Bastianini, Ducati, + 1,012
20. Savadori, Aprilia, + 1,188
21. Rossi, Yamaha, + 1,278
22. Bagnaia, Ducati, + 1,521

Moto3, Sachsenring, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (18. Juni)

1. McPhee, Honda, 1:26,739 min
2. Suzuki, Honda, + 0,113 sec
3. Acosta, KTM, + 0,351
4. Rodrigo, Honda, + 0,370
5. Öncü, KTM, + 0,530
6. Nepa, KTM, + 0,550
7. Fenati, Husqvarna, + 0,758
8. Foggia, Honda, + 0,762
9. Salac, Honda, + 0,762
10. Binder, Honda, + 0,771
11. Migno, Honda, + 0,854
12. Antonelli, Honda, + 0,960
13. Guevara, GASGAS, + 0,997
14. Masia, KTM, + 1,043

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