Jack Miller (Ducati/4.): «Ich kann noch zulegen»
Jack Miller (hinten Zarco) konnte mit dem dritten neuen Reifen keine Topzeit mehr fahren
Jack Miller war beim Catalunya-GP im Qualifying Zweiter hinter Fabio Quartararo, aber auch beim GP von Deutschland schaffte er heute seine erste Pole-Position in diesem Jahr nicht. Der Ducati-Lenovo-Werkspilot sicherte sich im Qualifying 2 nach vielen Stürzen und Wortgefechten den vierten Platz und somit den vierten Startplatz – in der zweiten Reihe.
Jack Miller, in der WM Dritter hinter Fabio Quartararo und Johann Zarco, schuf sich aber eine tadellose Ausgangslage für das beschwerliche 30-Runden-Rennen auf dem 3,671 km langen Sachsenring mit den zehn Linkskurven und drei Rechtskurven.
Ducati erlebte einen starken Samstag beim deutschen WM-Lauf. In der Startaufstellung werden zwei Desmosedici unter den Top-4 stehen. Dabei kamen die Roten aus Borgo Panigale in Deutschland seit 2016 (Platz 3 durch Dovizioso) nicht mehr auf das Podest. Der letzte Sieg (Casey Stoner) liegt sogar 13 Jahre zurück.
Kann man also jetzt schon behaupten, dass es für Ducati keine Piste mehr gibt, auf der es in diesem Jahr nicht für Spitzenergebnisse reicht? Denn mit Ausnahme von Mugello war Ducati 2021 immer auf dem Podest, fünfmal in sieben Rennen sogar mit zwei Piloten.
«Es ist schwer zu sagen. Aber bisher haben wir in dieser Saison überall gut abgeschnitten», meint Miller. «Und hier sollte die Strecke eigentlich zu unseren schlimmeren gehören, zumindest nach der Papierform. Aber unser Motorrad scheint hier ganz gut zu funktionieren. Denn Johann steht auf der Pole-Position. Es sieht so aus, als müssten wir uns über den Sachsenring kein Kopfzerbrechen mehr machen. Aber ich bin sicher, es werden noch Circuits kommen, die uns Mühe machen werden. Aber wenn sie kommen, werden wir uns bemühen, uns anzupassen und diese Hürden zu bewältigen.»
Im Q2 war zu sehen, dass viele Teilnehmer langsam fuhren und fast parkten, um auf einen schnellen Vordermann zu warten. Das könnte noch zu Konsequenzen führen – wie Long-Lap-Penaltys.
«Ich habe mein eigenes Programm abgespult, ich war fast immer allein auf der Strecke», versicherte Jack. «Ich habe einfach meine Arbeit gemacht. Im ersten Run sah ich ein paar Kollegen hinter mir. Aber ich habe mich aus dieser Umklammerung befreit, weil ich mit den ersten zwei Reifen nur je eine Runde gefahren bin.»
«Es ist schwierig hier», seufzte der Ducati-Star. «Man muss aufpassen, dass man keinem Gegner die Runde zerstört, weil es rundherum nur eine schnelle Linie gibt. Ich bin einmal in der ersten Kurve geradeaus gefahren. Dann habe ich gesehen, wie Pol Espargaró und andere Piloten auf einen Windschatten gewartet haben. Es gibt leider Fahrer, die allein keine Topzeit zustande bringen, also lassen sie sich ins Schlepptau nehmen. So einfach ist es. Leider konnte ich im dritten Run mit dem letzten neuen Reifen keine schnelle Runde fahren, weil nach dem Zarco-Crash gelbe Flaggen draußen waren. Ich hatte definitiv das Gefühl, dass ich sonst heute noch mehr geben hätte können. Ich glaube, im Rennen morgen können wir noch zulegen.»
MotoGP, Sachsenring, Q2 (19. Juni):
1. Zarco, Ducati, 1:20,236 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:20,247 min, + 0,011 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:20,447, + 0,211
4. Miller, Ducati, 1:20,508, + 0,272
5. Marc Márquez, Honda, 1:20,567, + 0,331
6. Oliveira, KTM, 1:20,589, + 0,353
7. Martin, Ducati, 1:20,617, + 0,381
8. Pol Espargaró, Honda, 1:20,659, + 0,423
9. Nakagami, Honda, 1:20,810, + 0,574
10. Bagnaia, Ducati, 1:20,811, + 0,575
11. Rins, Suzuki, 1:20,949, + 0,713
12. Alex Márquez, Honda, 1:21,135, + 0,899
Die weitere Startaufstellung:
13. Binder, KTM, 1:20,736
14. Marini, Ducati, 1:20,864
15. Bastianini, Ducati, 1:20,953
16. Rossi, Yamaha, 1:20,972
17. Mir, Suzuki, 1:21,014
18. Morbidelli, Yamaha, 1:21,091
19. Petrucci, KTM, 1:21,137
20. Lecuona, KTM, 1:21,154
21. Viñales, Yamaha, 1:21,165
22. Savadori, Aprilia, 1:21,411