Valentino Rossi sucht das Glück

Valentino Rossi (16.): «Ducati glaubt an die Academy»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi vor seinem Bruder Luca Marini auf der Ducati in VR46-Farben

Valentino Rossi vor seinem Bruder Luca Marini auf der Ducati in VR46-Farben

Valentino Rossi sieht den Sachsenring nicht als ausgewiesene Yamaha-Strecke, ein Blick auf die MotoGP-Startaufstellung gibt ihm recht. Neuigkeiten zum Aramco Racing Team VR46 sollen nächste Woche verkündet werden.

Valentino Rossi steht beim «Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland» auf Startplatz 16 und ist damit zweitbester Yamaha-Pilot. «Wie immer sind wir alle sehr schnell und alle sehr eng beisammen. Ich starte von P16. Das Qualifying ist hier immer sehr kompliziert und tatsächlich sehen wir viele Top-Fahrer am Ende des Grids», analysierte der neunfache Weltmeister mit Blick auf die Startaufstellung.

Während etwa bei Morbidelli und Viñales nur die Startplätze 18 und 21 zu Buche stehen, bilden mit Zarco, Quartararo und Aleix Espargaró eine Ducati, eine Yamaha und eine Aprilia die erste Startreihe.

«Am Donnerstag haben mich viele Journalisten gefragt, warum der Sachsenring so gut für die Yamaha sei. Aber wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nicht daran erinnern, dass es in der Vergangenheit eine besonders gute Strecke für die Yamaha war», lachte der neunfache Weltmeister, der 2009 für den bisher letzten Yamaha-Sieg beim Deutschland-GP gesorgt hatte. «Es gab in den vergangenen Jahren ein paar gute Ergebnisse, aber es ist immer schwierig, weil wir hier langgezogene Kurven haben, es immer linksrum geht und der Reifen sich stark erhitzt. Darunter leidet unser Motorrad im Vergleich zur Konkurrenz mehr, daher ist es nicht einfach. Wir sehen aber viele unterschiedliche Fabrikate auf den ersten fünf Startplätzen. Quartararo schafft es stark zu sein, aber es sieht so aus, als hätten die anderen Yamaha etwas mehr Probleme.»

Was traut sich der 42-jährige Italiener im 30-Runden-Rennen zu? «Ich weiß es nicht. Es ist schwierig, weil ich von Startplatz 16 losfahre», überlegte er kurz. «Es wird sehr stark davon abhängen, welchen Grip-Level wir vorfinden. Es wird aber auf jeden Fall ein sehr schwieriges und ein sehr langes Rennen, mit den 30 Runden. Das wird auch körperlich nicht einfach, mal sehen. Wir werden versuchen, unsere Position zu verbessern.»

Vor dem Deutschland-GP fiel bei der Frage nach den Favoriten immer wieder der Name von Marc Márquez, der auf dem Sachsenring seit 2010 ungeschlagen ist. Die Pole-Serie des Repsol-Honda-Stars ist gerissen, hat ihn der «Dottore» von Startplatz 5 trotzdem noch ganz oben auf der Liste? «Er ist stark, morgen wird er dabei sein», ist «Vale» überzeugt. «Auch Quartararo und die anderen sind sehr schnell, aber von der Pace her ist er gut aufgestellt. Ich denke, er ist sehr konkurrenzfähig im Rennen morgen.»

Paolo Ciabatti kündigte unterdessen bei den italienischen Kollegen von Sky Sport an, dass voraussichtlich am kommenden Mittwoch die Partnerschaft zwischen dem Hersteller aus Borgo Panigale und dem Aramco Racing Team VR46 verkündet werde. Die Entscheidung über die Fahrerpaarung liege bei Rossis Mannschaft, ergänzte der Ducati-Sportdirektor.

«Ja, mehr oder weniger ist das die Situation», bestätigte Vale. «Wir haben mit Ducati geredet und ihnen gesagt, dass wir gerne über die Fahrer entscheiden würden. Das Schöne ist, dass Ducati zuletzt bewiesen hat, dass sie sehr an die jungen italienischen Fahrer aus der Academy glauben. Das ist sehr wichtig.»

Auch dass der 115-fache GP-Sieger 2022 in seinem eigenen Team noch einmal eine Ducati steuern könnte, wird immer wieder auf den Tisch gebracht. Rossi selbst stellte am Samstag aber klar: «Ich glaube, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich dort im nächsten Jahr fahren werde.»

MotoGP, Sachsenring, Q2 (19. Juni):

1. Zarco, Ducati, 1:20,236 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:20,247 min, + 0,011 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:20,447, + 0,211
4. Miller, Ducati, 1:20,508, + 0,272
5. Marc Márquez, Honda, 1:20,567, + 0,331
6. Oliveira, KTM, 1:20,589, + 0,353
7. Martin, Ducati, 1:20,617, + 0,381
8. Pol Espargaró, Honda, 1:20,659, + 0,423
9. Nakagami, Honda, 1:20,810, + 0,574
10. Bagnaia, Ducati, 1:20,811, + 0,575
11. Rins, Suzuki, 1:20,949, + 0,713
12. Alex Márquez, Honda, 1:21,135, + 0,899

Die weitere Startaufstellung:
13. Binder, KTM, 1:20,736
14. Marini, Ducati, 1:20,864
15. Bastianini, Ducati, 1:20,953
16. Rossi, Yamaha, 1:20,972
17. Mir, Suzuki, 1:21,014
18. Morbidelli, Yamaha, 1:21,091
19. Petrucci, KTM, 1:21,137
20. Lecuona, KTM, 1:21,154
21. Viñales, Yamaha, 1:21,165
22. Savadori, Aprilia, 1:21,411

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