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Franco Morbidelli: Keine Teilnahme am Assen-GP

Franco Morbidelli

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Bei einem Trainingsunfall verschlimmerte sich bei Franco Morbidelli heute der Zustand seines lädierten linken Knies. Petronas Yamaha bestätigte inzwischen, dass er die Dutch-TT an diesem Wochenende verpasst.

Die MotoGP-Saison 2021 verläuft bisher so gar nicht nach dem Geschmack von Franco «Morbido» Morbidelli. Der Italiener aus dem Petronas-SRT-Team liegt nach acht Rennen nur an elfter Position in der Fahrer-WM. Den Sachsenring-GP hat er mit 24,4 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Márquez nur an 18. Stelle beendet.

Immer wieder klagte der Moto2-Weltmeister von 2017 zuletzt über schmerzhafte Probleme mit dem linken Knie. Heute meldete Morbidelli eine neuerliche Verletzung am linken Knie. Der Zwischenfall soll beim Joggen passiert sein, einige Quellen sprachen jedoch von einem Sturz auf der VR46-Ranch von Rossi in Tavullia. Dort wird jedoch üblicherweise nur am Mittwoch und Samstag Motorrad gefahren.

Schnell wurde klar, dass sein Start bei der Dutch-TT fraglich war. Am späten Dienstagabend bestätigte Petronas Yamaha SRT: Morbidelli wird das neunte GP-Wochenende der Saison wegen einer im Training zugezogenen Verletzung am linken Knie verpassen. Der 26-Jährige unterzieht sich stattdessen medizinischen Checks, um über die beste Vorgehensweise für die Behandlung und Reha zu entscheiden.

Schon in Le Mans wurde offensichtlich, dass Franco Morbidelli an einer Knieverletzung laboriert. «Ich kann damit sehr gut Motorradfahren», versicherte er jedoch nachher in Mugello. Eine Operation ist aber nicht vom Tisch.

«Der Meniskus und das Kreuzband sind unglücklicherweise nicht in perfektem Zustand», erklärte «Franky» beim Frankreich-GP, nachdem er dort beim Versuch, den fliegenden Motorradwechsel zu üben, einfach umgefallen und unter Schmerzen in die Box gehumpelt war. Nach dem frühen Sturz im Rennen wurde er dann im Kiesbett sogar auf die Trage geladen, ehe er sich noch an die Box kämpfte, um das Flag-to-Flag-Rennen mit dem zweiten Motorrad zu Ende zu fahren.

Beim-GP am 30. Mai gab Morbido Entwarnung. «Mein Knie ist okay», beteuerte er in Mugello. «Ich habe nach dem Frankreich-GP viel gearbeitet, es wurde immer besser. Mir geht es gut. Ich kann mit dem Knie vielleicht nicht Skifahren, aber ich kann das Motorrad sehr gut fahren», bekräftigte er.

Eine Operation nach der Saison hat er allerdings nicht ausgeschlossen. «Wenn ich es komplett in Ordnung bringen will und mich von den Knieproblemen ganz befreien will, muss ich mich operieren lassen. Wenn ich dagegen die Operation vermeiden will, kann ich genauso in Ruhe weiterleben – mit ein paar Befürchtungen mehr», erläuterte der 26-Jährige seine Optionen. «Viele Leute, auch Sportler, leben mit einem gerissenen Kreuzband oder mit einem Meniskus, der nicht wirklich in Ordnung ist. Klar, keine Sportler, die hauptsächlich mit den Beinen arbeiten – aber auch andere Rennfahrer kommen damit klar.»

Der MotoGP-Vizeweltmeister des Vorjahres meinte kürzlich: «Ich werde eine Entscheidung treffen müssen, die mehr mein Leben insgesamt betrifft als meinen Sport. Denn mit diesem Knie kann man bestens Motorradfahren und das Trainingsprogramm eines Rennfahrers gut abspulen», versicherte der VR46-Musterschüler.

In Mugello verriet der Moto2-Weltmeister von 2017 auch, dass der Ursprung der Knieprobleme schon einige Jahre zurückliegt: «Die Entstehung dieser Verletzung geht bis ins Jahr 2015 zurück. Als ich mir das rechte Bein gebrochen habe, wurde gleichzeitig auch das vordere Kreuzband im linken Knie gezerrt. Weiterentwickelt hat sich die Verletzung in diesem Winter, als im Training mein Meniskus Schaden genommen hat. Mit der Physiotherapie habe ich mich aber gut davon erholt.»

Akut wurde das Problem nach einem Trainingsunfall auf Rossi Ranch in Tavullia: «In der Woche vor Le Mans hatte ich leider einen Unfall auf der Ranch – ohne zu stürzen. Aber ich habe mich hart auf das Bein gestützt und mein Knie, das schon schwach war, hat darunter gelitten. Ich bin aber in einer ordentlichen Verfassung nach Le Mans gekommen. Dort gab es leider zwei weitere traumatische Episoden», verwies er auf den missglückten «Bike swap» und den Sturz im Rennen.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring/D:

1. Marc Márquez (E), Honda, 30 Runden in 41:07,243 min
2. Miguel Oliveira (P), KTM, +1,610 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +6,772
4. Brad Binder (ZA), KTM, +7,922
5. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +8,591
6. Jack Miller (AUS), Ducati, +9,096
7. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,371
8. Johann Zarco (F), Ducati, +11,439
9. Joan Mir (E), Suzuki, +11,625
10. Pol Espargaró (E), Honda, +14,769
11. Alex Rins (E), Suzuki, +16,803
12. Jorge Martin (E), Ducati, +16,915
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,217
14. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,300
15. Luca Marini (I), Ducati, +23,615
16. Enea Bastianini (I), Ducati, +23,738
17. Iker Lecuona (E), KTM, +23,946
18. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +24,414
19. Maverick Vinales (E), Yamaha, +24,715
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 25 Runden zurück
– Danilo Petrucci (I), KTM, 26 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 26 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 8 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 131 Punkte. 2. Zarco 109. 3. Miller 100. 4. Bagnaia 99. 5. Mir 85. 6. Viñales 75. 7. Oliveira 74. 8. Binder 56. 9. Aleix Espargaró 53. 10. Marc Márquez 41. 11. Morbidelli 40. 12. Pol Espargaró 35. 13. Nakagami 34. 14. Rins 28. 15. Bastianini 26. 16. Alex Márquez 25. 17. Martin 23. 18. Petrucci 23. 19. Rossi 17. 20. Marini 14. 21. Lecuona 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 159 Punkte. 2. Ducati 154. 3. KTM 103. 4. Suzuki 89. 5. Honda 77. 6. Aprilia 54.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 206 Punkte. 2. Ducati Lenovo 199. 3. Pramac Racing 136. 4. Red Bull KTM Factory Racing 130. 5. Suzuki Ecstar 113. 6. Repsol Honda 83. 7. LCR Honda 59. 8. Petronas Yamaha SRT 57. 9. Aprilia Racing Team Gresini 57. 10. Esponsorama Racing Ducati 40. 11. Tech3 KTM Factory Racing 36.

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