Assen auf ServusTV: Wer geht als Sieger in die Pause?
Marc Márquez ist also offiziell zurück. Mit seinem ersten Sieg seit dem Saisonfinale 2019 konnte der achtfache Weltmeister vergangenen Sonntag am Sachsenring fremde und eigene Zweifel ausräumen. «Man hat gesehen, wie viel ihm der Titel ‚King of the Ring‘ bedeutet», zeigt sich ServusTV-Experte Gustl Auinger leicht überrascht. «Der Linkscharakter der Strecke und auch der Regen haben ihm sicher geholfen. Aber wenn ein Márquez spürt, dass es geht, mobilisiert er alle Kräfte.»
Márquez: Körperliche Defizite, mental voll da
Auinger steigt aber gleichzeitig auf die Euphoriebremse: «Körperlich fehlt ihm nach der Verletzung noch einiges, was er früher durch seine Fitness geradebiegen konnte. Und worauf er keinen Einfluss hat, ist die Schwäche der Honda. Die Frage stellt sich nur, was im Rahmen des Reglements noch machbar ist.» Dennoch: «Im Kopf hat Márquez nichts verloren. Und er wird jetzt von Rennen zu Rennen stärker.»
Quartararo baut WM-Führung aus
Mit Rang 3 in Deutschland zog WM-Leader Fabio Quartararo im Gesamtklassement weiter davon. «Er hat jetzt auch die mentale Kraft, den Titelkampf auszublenden, und denkt nur mehr an das nächste Rennen», weist Auinger auf ein früheres Manko des Franzosen hin. «Er schreibt ununterbrochen an. Zu den Ducatis hat er sich so Luft verschafft, Márquez tut ihm nicht weh und Oliveira noch nicht.»
Antreiber Miguel Oliveira
Der erwähnte Portugiese pilgert mit drei aufeinanderfolgenden Podiums in die Kathedrale des Motorradsports. «Miguel kann das Material auf Abruf ausquetschen. Und wenn er etwas braucht, gibt so lange keine Ruhe, bis er es bekommt», weiß Auinger. So habe KTM erkannt, dass das Motorrad zu Saisonbeginn nicht den Erwartungen entsprach und es bis Mugello deutlich verbessert. «Oliveiras verbissene Denkweise pusht das ganze Team. Die Mannschaft harmoniert.»
Ducati verliert leicht den Anschluss
Die Ankündigung Ducatis, 2021 nicht nur auf Powerstrecken reüssieren zu wollen, sei zwar bestätigt, so der ServusTV-Experte. Mit Oliveira und Quartararo konnten sie am Sachsenring aber nicht mithalten. «Sie reißen nicht ins Bodenlose ab, sind aber auch nicht am Podium. Ich glaube allerdings schon, dass Ducati in Assen mehr generieren kann.»
Harter Kampf um Podestplätze
Dennoch werde es für die Italiener in den Niederlanden nicht leicht. «Assen gilt als Yamaha- und Suzuki-Land. Dann hast du KTM, und auch Aprilia befindet sich im Aufwärtstrend. Am Stockerl gibt es aber nur drei Plätze.» Die Optik der Strecke in der Ebene vermittle eine schmale Straße, was an sich nicht zutreffe, erklärt Auinger. «Deshalb wird entscheidend sein, sehr präzise zu fahren und den Schwung zu halten. Denn jeden Lupfer schleppst du lange mit.»
Kein erhöhtes Risiko
Dass sich die Fahrer vor der fünfwöchigen Rennpause zusätzlich ins Zeug legen werden, glaubt Auinger indes nicht. «Alle werden ihr Bestes geben, auf Leben oder Tod gibt’s aber nur in Hollywood. Assen hat für die Ingenieure viel Aussagekraft. Und wenn du als einziges Feedback ein Foto deiner Gipshand schicken kannst, ist weder dem Team noch dem Fahrer gedient.» Und inzwischen wisse jeder, wo das Motorrad Schwächen aufweise. Umso wichtiger sei es, die nötigen Daten zu liefern.
Kundenmotorräder halten mit
Ein in der Vergangenheit oft beobachtetes Wegbrechen der Satellitenteams in der zweiten Saisonhälfte befürchtet der ServusTV-Experte nicht. «Echtes Potenzial würde nur bei einer Bearbeitung des Motors bestehen. Das ist heuer nicht erlaubt. Daher wird der Spalt nicht aufgehen.» Für Pramac-Racer Johann Zarco, erster Quartararo-Verfolger im WM-Fight, wohl eine gute Nachricht: «Ducati hätte sicher kein Problem damit, wenn ein Kundenmotorrad den Titel holt. Sie wollen ja unbedingt Weltmeister werden.»
Erste Zwischenbilanz
Rund um die Rennaction geht es vor allem um den Comeback-Sieg von Marc Márquez am letzten Sonntag. Weiters zieht ServusTV vor der Sommerpause ein erstes Fazit über die bisherige Saison. In der Moto2 gibt es ein Feature über Lokalmatador Bo Bendsneyder, der in diesem Jahr kontinuierlich punktet.
Moderatorin Eve Scheer und Experte Stefan Bradl melden sich direkt aus der Boxengasse des TT Circuit Assen, die Kommentatoren vor Ort sind Christian Brugger und Alex Hofmann.
Motul TT Assen bei ServusTV
Freitag (25. Juni):
09:50 Uhr: 1. freies Training LIVE (nur Österreich)
14:05 Uhr: 2. freies Training LIVE (nur Österreich)
Samstag (26. Juni):
09:50 Uhr: 2. freies Training LIVE
12:25 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE (nur Deutschland)
13:20 Uhr: 4. freies Training LIVE
14:10 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
15:10 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE (nur Deutschland)
Sonntag (27. Juni):
10:25 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:20 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE