Sensation: Plant Dani Pedrosa Comeback in Spielberg?
KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer und sein MotoGP Race Manager Mike Leitner haben schon im April gegenüber SPEEDWEEK.com durchblicken lassen, dass sich Testfahrer Dani Pedrosa in seiner dritten Saison bei Red Bull-KTM nicht mehr so rigoros gegen einen Renneinsatz sträubt wie in der Vergangenheit. «KTM hofft auf Wildcard-Einsatz von Dani Pedrosa», lautete deshalb unsere Aufsehen erregende Schlagzeile am 15. April 2021.
Mike Leitner hoffte sogar bereits im März, dass Dani Pedrosa den 2022-Prototyp von KTM im letzten Saisondrittel bei einzelnen Wildcard-Einsätzen ausprobieren könnte. Pedrosa hat das Repsol-Honda-Team nach der Saison 2018 verlassen und dann regemäßig beteuert, an Renneinsätzen kein Interesse mehr zu haben. Auch als Ersatzfahrer für den verletzten Pol Espargaró und für andere KTM-Werksfahrer wollte er 2019 und 2020 nie einspringen, auch nicht als Ersatz für Johann Zarco nach dessen frühzeitiger Trennung von KTM nach dem Misano-GP 2019.
«Ein Einsatz unter Rennbedingungen macht für Dani erst Sinn, wenn wir wirklich neues Material für die kommenden Saison zu erproben haben», stellte Leitner im März 2021 fest. Der Oberösterreicher war bei Honda in der 250er-WM (2004 und 2005) und MotoGP-WM elf Jahre für Pedrosa als Crew-Chief tätig, ehe er nach der Saison 2014 zu KTM wechselte, um am Aufbau des MotoGP-Projekts mitzuwirken.
Der inzwischen 35 Jahre alte Pedrosa (158 cm groß, 52 kg) hat in Sepang 2019 beim IRTA-Test einen dritten Tagesrang erzielt und beeindruckt das KTM Test Team immer noch mit seinem eindrucksvollen Speed.
«Wir werden Dani auf jeden Fall in diesem Jahr noch sehen», versicherte Pit Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir werden irgendwann mit ihm eine Wildcard fahren, sobald wir glauben, das Paket für 2022 ist reif dafür. Wir wünschen uns, dass Dani wieder zurückkommt auf eine GP-Rennstrecke. Die letzte Entscheidung liegt trotzdem bei Dani Pedrosa selber. Er muss uns sagen, ob er sich dem Druck und dem Stress eines GP-Wochenendes noch einmal aussetzen will. Er hat uns aber gesagt, dass er Lust darauf hat. Wir hätten ihn nicht in diese Richtung gedrängt. Er will sich anscheinend noch mal ganz gern mit den anderen MotoGP-Jungs messen. Wir haben aber noch keinen fixen Punkt im GP-Kalender vereinbart, zu dem dieser Renneinsatz unbedingt stattgefunden haben muss. Ich rechne damit, dass Dani bei den nächsten zwei, drei Tests irgendwann sagt: ‚Hey, das neue Bike und ich wären bereit. Ich möchte jetzt gerne eine Wildcard fahren.‘»
Pit Beirer will den genauen Termin des geplanten Pedrosa-GP-Comebacks vorläufig nicht verraten. Beim Misano-Test ist in dieser Woche ist allerdings durchgesickert: Dani Pedrosa könnte bereits im August in Spielberg beim Heim-GP von KTM und Red Bull die rot-weiß-rote Mannschaft mit der KTM RC16 gegen die neue Generation der MotoGP-Fahrer verstärken – und auch gegen seinen alten Rivalen Valentino Rossi (42) fahren.
Tatsache ist: KTM hat auf jeden Fall eine Wildcard für Pedrosa in Misano (19. September) beantragt!
Am Speed des 31-fachen MotoGP-Siegers und leichtgewichtigen dreifachen MotoGP-Vizeweltmeisters (2007, 2010 und 2012), der die WM in der «premier class» von 2006 bis 2018 zwölf Mal in Serie unter den Top-6 beendet hat und nur in seiner letzten Saison 2011 als Elfter nicht unter die Top-Ten kam, besteht kein Zweifel. «Dani ist bei den gemeinsamen Tests immer so schnell wie ich», verriet Stefan Bradl nach dem Misano-Test in dieser Woche.
Das bisher letzte Zusammentreffen von Pedrosa mit allen Stammfahrern von 2021 hat in der ersten März-Woche auf dem Losail Circuit in Doha/Katar stattgefunden.