Garrett Gerloff: «MotoGP ist, wo ich sein will»
Assen: Garrett Gerloff in der Petronas-Box
Mit WM-Leader Fabio Quartararo und dem letztjährigen Vizeweltmeister Franco Morbidelli ist Yamahas MotoGP-Werksteam für 2022 hervorragend aufgestellt. Petronas Yamaha SRT braucht hingegen Ersatz für «Morbido». Und möglicherweise auch für Valentino Rossi, sollte der 42-Jährige seine ruhmreiche Karriere nach dieser Saison beenden.
Seit seinem Gasteinsatz in Assen für den operierten Morbidelli gehört Garrett Gerloff zum Kreis der Kandidaten, hauptberuflich ist der 25-Jährige aus Katy in Texas für GRT Yamaha in der Superbike-WM unterwegs und derzeit Gesamtsechster.
«Das war eine gute Erfahrung und fabelhafte Möglichkeit, die mir Petronas Yamaha SRT bot», sagte Gerloff in Donington Park beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Es war etwas schwierig, weil es so kurzfristig war. Und dann prasselte alles auf einmal auf mich ein. Aber ich würde nichts daran ändern. Es war schön und ich habe viel gelernt. Das gibt mir Motivation, weiterzumachen.»
«Garrett hat eine Menge Leute beeindruckt», stellte Petronas-Teamprinzipal Razlan Razali fest. Sein Ratschlag an den Amerikaner: «Gib deinen Traum auf eine MotoGP-Rückkehr nicht auf!» Und fügte vielsagend hinzu: «Ich bin sicher, wir sehen uns bald wieder.»
«Im Moment führen wir keine Gespräche», sagte Gerloff zu seiner möglichen MotoGP-Zukunft. «Sollte es so weit kommen, muss ich viele Pros und Contras abwägen. Darüber will ich aber erst nachdenken, wenn es so weit ist. Natürlich ist mein Ziel, eines Tages MotoGP zu fahren. Das ist mein Ziel, seit ich ein Kind war und mit dem Rennsport begann. MotoGP ist, wo ich sein will. Ich muss aber auch sicherstellen, dass der Zeitpunkt und die Voraussetzungen stimmen. Momentan habe ich nur GRT auf dem Schirm.»
Gerloff fährt seit 2020 für das Giansanti Racing Team in der Superbike-WM und eroberte bislang vier Podestplätze. Die Italiener würden gerne mit ihm weitermachen, ebenso mit Teamkollege Kohta Nozane aus Japan.
Im Yamaha-Werksteam hat Toprak Razgatlioglu seinen Vertrag um zwei Jahre bis Ende 2023 verlängert. Mit Andrea Locatelli soll es ebenfalls weitergehen, dem Supersport-Champion von 2020.