Johan Stigefelt: «Nicht dort, wo wir hingehören»
Valentino Rossi, Wilco Zeelenberg, Razlan Razali, Johan Stigefelt und Franco Morbidelli (v.l.n.r.)
In der verkürzten Corona-Saison 2020 sammelte Petronas SRT mit Franco Morbidelli und Fabio Quartararo in 14 Grand Prix noch sechs Siege, zwei weitere Podestplätze und sechs Pole-Positions. «El Diablo» verpasste den Titeltraum nach einem starken Start als WM-Achter zwar noch deutlich, dafür glänzte «Morbido» am Ende als Vizeweltmeister. Zum zweiten Mal im zweiten MotoGP-Jahr holte sich der Rennstall aus Malaysia zudem die Auszeichnung «Best Independent Team» ab.
In der ersten Saisonhälfte 2021 zeichnete sich dagegen ein anderes Bild: Während Quartararo nach seinem Aufstieg ins Yamaha-Werksteam die WM-Tabelle souverän anführt, legte Valentino Rossi in seinem ersten Qualifying in Petronas-Farben als Vierter zwar noch vielversprechend los, danach machte sich aber schnell Ernüchterung breit. Der inzwischen 42-Jährige schaffte es als Zehnter nur einmal in die Top-10, mit nur 17 Punkten liegt er nach neun Rennen auf dem 19. WM-Rang.
Auf der anderen Seite der Box mühte sich VR46-Musterschüler Morbidelli auf der älteren A-spec-M1 ab, nur ein Podestplatz sprang heraus. Dazu kamen wiederholte Probleme mit dem im Training angeschlagenen linken Knie, die schließlich zu einer Operation führten. Der Moto2-Champion von 2017 und MotoGP-Vizeweltmeister von 2020, der Assen verpasste und voraussichtlich erst in Misano sein Comeback geben wird, liegt zur Halbzeit nur auf dem 13. WM-Rang.
«Es war kein einfacher Saisonstart, wir hatten etwas bessere Ergebnisse erwartet», gab Johan Stigefelt ganz offen zu. Gleichzeitig beteuerte der Teamdirektor gegenüber motogp.com aber auch: «Hinter den Kulissen arbeiten wir alle sehr hart und versuchen, Schritte vorwärts zu machen. Das tun wir auch, aber vielleicht sieht man es noch nicht an den Ergebnissen auf der Strecke. Es ist aber immer so, dass man hart arbeitet, wenn man gewinnt, und hart arbeitet, auch wenn man verliert. Wir müssen weiterarbeiten und versuchen, das Motorrad zu verbessern.»
Beim prominenten Neuzugang, dem neunfachen Weltmeister Valentino Rossi, sei man noch nicht bei 100 Prozent angekommen. «Wir hatten noch nicht das perfekte Wochenende», meinte Stigefelt. «Wir hatten ein paar gute Qualifyings, ein paar gute Sessions und ein paar gute Rennen – aber es gab noch keinen kompletten Grand Prix, bei dem wir uns das ganze Wochenende über stark fühlten.»
«Mit Franky hatten wir ein paar gute Rennen – ein Podium in Jerez, Vierter in Portimão – wir hatten gute Sessions und gute Qualifyings», fuhr der 45-jährige Schwede, früher selbst GP-Pilot, fort. «Wir müssen einfach das fortsetzen, was wir in diesen Rennen getan haben. Wir müssen analysieren, was wir in Portimão und Jerez geleistet haben und in anderen Rennen nicht geschafft haben. Wir müssen versuchen, dorthin zurückzukommen, wo wir meiner Meinung nach hingehören: Nach dem zweiten Gesamtrang im Vorjahr ist das, wo wir jetzt sind, nicht das, was einer erwartet oder will.»
«Für die zweite Saisonhälfte müssen wir natürlich einen Schritt machen», bekräftigte Stigefelt. «Wie schon gesagt: Wir werden auch weiterhin hart arbeiten und versuchen, es wieder dahin zu schaffen, wo wir hingehören.»
Stand Fahrer-WM nach 9 Rennen:
1. Quartararo, 156 Punkte. 2. Zarco 122. 3. Bagnaia 109. 4. Mir 101. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Aleix Espargaró 61. 9. Binder 60. 10. Marc Márquez 50. 11. Nakagami 41. 12. Pol Espargaró 41. 13. Morbidelli 40. 14. Rins 33. 15. Alex Márquez 27. 16. Bastianini 27. 17. Petrucci 26. 18. Martin 23. 19. Rossi 17. 20. Marini 14. 21. Lecuona 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.
Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha, 184 Punkte. 2. Ducati 167. 3. KTM 114. 4. Suzuki 105. 5. Honda 86. 6. Aprilia 62.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 251 Punkte. 2. Ducati Lenovo 209. 3. Pramac Racing 149. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Suzuki Ecstar 134. 6. Repsol Honda 98. 7. LCR Honda 68. 8. Aprilia Racing Team Gresini 65. 9. Petronas Yamaha SRT 57. 10. Esponsorama Racing Ducati 41. 11. Tech3 KTM Factory Racing 39.