Marc Márquez: «Stürze kosten Selbstvertrauen»
Wenn Marc Márquez Stürze zum Thema macht, dann weiß der spanische Honda-Pilot ganz genau, wovon er spricht. Zum einen verletzte er sich im Vorjahr so schwer, dass er nur bei einem Rennen in der Startaufstellung stand, zum anderen hat sein Arbeitgeber mit 39 Stürzen mehr Unfälle zu verzeichnen, als alle anderen Hersteller. Selbst Ducati hat nur 32 Crashs zu Buche stehen, obwohl das Werk aus Borgo Panigale zwei Motorräder mehr im Feld hat.
«Wir müssen an der Elektronik arbeiten und diese verbessern. Das ist eine Frage der Sicherheit», sagt Márquez. Sein Teamkollege Pol Espargaró ist mit 13 Stürzen der Fahrer, der am häufigsten zu Boden ging. Auch er sagt: «Stürze kosten das Vertrauen.»
Bei Honda wissen die Verantwortlichen, wo sie in der Sommerpause ansetzen mussten. Espargaró weiter: «Statistisch gesehen haben Honda-Fahrer viel mehr Stürze, aber so ist es nun mal. Solange ich mich nicht verletze, ist es für mich nur eine Formalität: Ich falle, stehe wieder auf und fahre weiter.»
Márquez sieht es nicht ganz so gelassen. Der achtfache Champion ergänzt: «Beim ersten Mal kommt man unbeschadet aus den Stürzen heraus, aber beim zweiten Mal nicht mehr.»
In Assen hatte Márquez Glück, als er einen Highsider unbeschadet überstand. Sofort kamen die Erinnerungen an den Unfall im Vorjahr wieder hoch. Neun Monate fehlte er im Teilnehmerfeld. Marc Márquez, sein Bruder Alex von LCR Honda-Castrol sowie dessen Teamkollege Takaaki Nakagami und Pol Espargaró fordern eine Verbesserung der Traktionskontrolle. «Diese Stürze nehmen einem viel Selbstvertrauen, weil man nicht weiß, wann man wieder einen Sturz hat und das hindert einen daran, schnell zu fahren», erkennt Márquez einen Teufelskreis, aus dem Honda sich nur behäbig zu befreien scheint. Daran ändert auch die Meisterleistung von Márquez auf dem Sachsenring wenig.