Valentino Rossi sucht das Glück

Fabio Quartararo (Yamaha/8.): «Null Gefühl»

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo fühlt sich im Nassen nicht wohl

Fabio Quartararo fühlt sich im Nassen nicht wohl

MotoGP-WM-Leader Fabio Quartararo sprach beim Steiermark-GP von einem «Albtraum-FP2»: Auf nasser Fahrbahn riss der Yamaha-Werksfahrer 2,194 Sekunden Rückstand auf Lorenzo Savadori (Aprilia) auf.

Fabio Quartararo beendete den ersten Trainingstag nach der Sommerpause zwar innerhalb der Top-10, der 15. Rang und mehr als zwei Sekunden Rückstand im nassen FP2 bereiteten ihm am Freitag in Spielberg aber Kopfzerbrechen.

«Der Vormittag war recht okay, wir haben auch keinen neuen Reifen mehr geholt», erklärte der Yamaha-Werksfahrer zu seinem achten Platz im FP1. «Nach fünf langen Wochen, ohne auf dem Motorrad zu sitzen, hatte ich das Gefühl, dass ich ein bisschen Zeit brauche, um wieder reinzufinden. Ich glaube, dafür war es eine großartige Pace und ein viel besseres Gefühl als noch 2020.»

Auf dem nassen Red Bull Ring war das gute Gefühl am Nachmittag aber verschwunden. «Wenn es komplett nass ist, sind wir nicht die Besten. Ist es aber halb nass, halb trocken, dann habe ich null Gefühl auf dem Motorrad. Wir müssen für diese Bedingungen eine Lösung finden. Es ist merkwürdig, wir haben im Nassen richtig schlechten Grip, wenn wir geradeaus fahren. Ich war mit Martin und Pol [Espargaró] unterwegs. Auf der Bremse und in den Kurven war es im Vergleich nicht schlecht, aber sobald sie ans Gas gingen, ist der Unterschied groß. Es ist nicht so sehr die Power, sondern der Grip. So war es dann ein ziemliches Albtraum-FP2», wurde der WM-Leader deutlich.

Liegt es vielleicht auch am mangelnden Vertrauen oder der geringeren Erfahrung des 22-Jährigen im Regen? «Nein», entgegnete er entschlossen. «Valentino [Rossi] ist einer der erfahrensten Piloten im Regen und wir haben dasselbe Problem», verwies Quartararo auf den 42-jährigen Valentino Rossi, im FP2 mit mehr als drei Sekunden Rückstand Letzter.

«Ich glaube, 2019 – in meinem ersten MotoGP-Jahr – landete ich im Nassen nie außerhalb der Top-10», fuhr Quartararo fort. «Und das auf Strecken wie Brünn, Motegi und Phillip Island, das sind für uns mühsame Strecken. 2019 war es unsere Stärke, was ich gar nicht verstehe, weil ich den Regen nicht mag. Ich war 2019 aber immer in den Top-10. Im Vorjahr und in diesem Jahr ist das Gefühl aber sehr merkwürdig.»

«Wir müssen eine Lösung finden, weil es am Sonntag regnen soll und ich null Gefühl habe», forderte der vierfache Saisonsieger am Freitagabend. «Ich bin ein bisschen enttäuscht. Wir haben noch den Samstag, auch wenn es morgen trocken sein soll, aber am Sonntag soll es wieder regnen. Wir haben immerhin die Daten von heute. Hoffentlich verbessern wir uns.»

Denn unter den aktuellen Voraussetzungen wäre es ein sehr schwieriges Rennen, befürchtet der Yamaha-Star. «Ich habe das FP2 mit null Gefühl beendet und ich hatte keinen Spaß. Und wenn man keinen Spaß hat, ist das nicht gut. Wir müssen eine Lösung finden, weil ich im Nassen nicht so schlecht bin. Wir waren in Le Mans auf dem Podium. Etwas ist auf dieser Strecke aber passiert, sodass wir verloren sind. Im Vorjahr war es genauso. Wir müssen etwas finden, weil es nicht normal ist, so weit von der Spitze weg zu sein. Das gilt auch für Maverick [Viñales], der normalerweise auch super schnell ist. Er hat zwar weniger Schwierigkeiten als ich, aber immer noch Mühe.»

Ein Blick auf die Zeitenliste des Freitags würde auch vermuten lassen, dass die Ducati-Piloten – Fabios erste Verfolger im Titelkampf – auf der Highspeed-Strecke in der Steiermark mehr Probleme als erwartet haben. Quartararo will den Zeiten aus dem FP1 aber keine allzu große Bedeutung beimessen.

«Im FP1 habe viele noch frische Reifen geholt. Ich glaube, kein Ducati-Pilot hat das gemacht, wir auch nicht. Ich denke, im Rennen werden sie sicher dabei sein», ist der WM-Leader überzeugt.

MotoGP, Spielberg, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (6. August):

1. Nakagami, Honda, 1:23,805 min
2. Mir, Suzuki, + 0,076 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,378
4. Rins, Suzuki, + 0,416
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,449
6. Marc Márquez, Honda, + 0,670
7. Viñales, Yamaha, + 0,687
8. Quartararo, Yamaha, + 0,775
9. Zarco, Ducati, + 0,775
10. Miller, Ducati, + 1,022
11. Pedrosa, KTM, + 1,045
12. Bagnaia, Ducati, + 1,110
13. Alex Márquez, Honda, + 1,154
14. Marini, Ducati, + 1,402
15. Oliveira, KTM, +1,433
16. Rossi, Yamaha, + 1,459
17. Martin, Ducati, + 1,511
18. Binder, KTM, + 1,512
19. Petrucci, KTM, + 1,604
20. Lecuona, KTM, + 1,694
21. Bastianini, Ducati, + 1,780
22. Savadori, Aprilia, + 1,988
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,285

MotoGP-Ergebnis, Spielberg, FP2 (6. August):

1. Savadori, Aprilia, 1:31,304 min
2. Zarco, Ducati, + 0,154 sec
3. Mir, Suzuki, + 0,262
4. Bagnaia, Ducati, + 0,878
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,927
6. Rins, Suzuki, + 1,007
7. Alex Márquez, Honda, + 1,141
8. Iker Lecuona, KTM, + 1,239
9. Viñales, Yamaha, + 1,381
10. Marc Márquez, Honda, + 1,537
11. Bastianini, Ducati, + 1,720
12. Marini, Ducati, + 1,848
13. Pol Espargaró, Honda, + 2,111
14. Miller, Ducati, + 2,149
15. Quartararo, Yamaha, + 2,194
16. Binder, KTM, + 2,285
17. Nakagami, Honda, + 2,354
18. Petrucci, KTM, + 2,380
19. Martin, Ducati, + 2,602
20. Crutchlow, Yamaha, + 2,650
21. Pedrosa, KTM, + 2,650
22. Rossi, Yamaha, + 3,278

Keine Zeit:
Oliveira, KTM

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