Danilo Petrucci: Mit KTM zur Dakar? Oder Superbike?
Danilo Petrucci: Wohin führt sein Weg?
Der zweifache MotoGP-Sieger Danilo Petrucci hat zwar von KTM ein Angebot für die Rallye Dakar 2022, er soll für das österreichische Werk auch als Botschafter in Italien die Werbetrommel rühren. «Ich habe das Angebot von Stefan Pierer beim Steiermark-GP zuerst gar nicht ernst genommen», räumt der 30-jährige Römer ein. «Aber als mich dann Motorsport-Direktor Pit Beirer zwischen den beiden Rennen angerufen und das Angebot bestätigt hat, habe ich erkannt, dass es KTM ernst meint. Pit hat allerdings gesagt, sie warten im ersten Jahr in Saudi-Arabien keine Erfolge, ich solle mir nur ein bisschen die Landschaft anschauen.»
KTM-Berater Heinz Kinigadner hat sich für Petrucci bereits als Dakar-Teammanager angeboten. Der Tiroler hat selbst oft genug an der Dakar teilgenommen, er hat Dakar-Sieger Matthias Walkner entdeckt und einst KTM zum werksseitigen Einstieg in die Wüsten-Rallye überredet. Bis 2019 hat KTM die Rallye dann 18 Mal hintereinander gewonnen. 2020 und 2021 siegte Honda.
Der KTM-Vorstandvorsitzende Stefan Pierer will Petrucci (zuletzt Platz 12 beim Österreich-GP) sogar mit einem Tech3-Branding fahren lassen. «Zuerst war ich überrascht, als ich das gehört habe», erklärte Teambesitzer Hervé Poncharal. «Denn wir haben neben Moto3, MotoGP und MotoE keine Kapazitäten für Dakar. Aber dann ist mir klar geworden, dass Danilo sowieso Bestandteil des KTM-Werksteam sein soll.»
Heinz Kinigadner hat Petrucci beim Österreich-GP bereits vorgeschlagen, er müsse im November in Dubai ein Trainingslager mit den Red Bull KTM-Rallye-Stars wie Sunderland, Price, Walkner und Neuzugang Kevin Benvenides (Sieger auf Honda 2021) absolvieren, auch die Teilnahme an der Desert Challenge in Abu Dhabi sei zur Einstimmung empfehlenswert.
Der Offroad-begeisterte Danilo Petrucci, MotoGP-WM-Sechster 2019, ist kein Neuling mehr im Motorrad-Rallye-Sport. Er hat im Vorjahr in Italien bei seinem Rallye-Debüt die erste Wertungsprüfung der über drei Tage angesetzten «Rally Sandalion» auf einer Husqvarna 450 gewonnen. Dieser Wettbewerb zählte zur Italienischen Motorrad-Rallye-Meisterschaft sowie der italienischen Meisterschaft im «Raid TT».
Aber Petrucci kann bei KTM vorläufig nicht endgültig zusagen. Die Türen in der MotoGP-WM sind zwar zugefallen, nur Petronas-Yamaha hat das Aufgebot für 2022 noch nicht nominiert.
Doch Petrucci und sein Manager Alberto Vergani schauen sich nach einem lukrativen Platz in der Superbike-WM um. Das Ducati-Werksteam ist zwar mit Rinaldi und Bautista bereits besetzt, aber bei Barni, GoEleven oder Motocorsa könnten sich noch eine Gelegenheit mit der V4-Panigale ergeben.
«Ja, ich muss abwarten, was sich für die Superbike-WM ergibt», wurde Kinigadner vom Italiener vertröstet.
So sehen die MotoGP-Teams 2022 aus
Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró
Ducati Lenovo Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia
Monster Energy Yamaha
Franco Morbidelli, Fabio Quartararo
Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir
Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira
Aprilia Racing Team
Aleix Espargaró, Maverick Viñales
Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco
Sky VR46 Ducati Racing
Luca Marini, Marco Bezzecchi
Petronas Yamaha SRT
Garrett Gerloff? Iker Lecuona? Darryn Binder?
LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami
KTM Tech3 Factory Racing
Remy Gardner, Rául Fernández
Flexbox Gresini Ducati Racing
Enea Bastianini, Fabio Di Giannantonio