Pecco Bagnaia (Ducati/14.): Müssen mit Michelin reden
Pecco Bagnaia lag nur zu Beginn vor seinem Ducati-Teamkollegen Jack Miller
Während Fabio Quartararo am gestrigen Sonntag mit seinem fünften Saisonsieg bei nun 65 Punkten Vorsprung einen großen Schritt in Richtung Titelgewinn machte, mühte sich Francesco «Pecco» Bagnaia mit Problemen am Hinterreifen ab. Er wurde bis auf Rang 14 durchgereicht und rutschte so auch in der Weltmeisterschaft hinter Joan Mir und Johann Zarco auf den vierten Rang zurück. Auf Quartararo fehlen dem Moto2-Weltmeister von 2018 nun ganze 70 Punkte.
Pecco konnte und wollte seinen Frust darüber gar nicht groß verstecken, als er sich zu seinem enttäuschenden Silverstone-Rennen äußerte. «Es ist klar, dass etwas nicht funktioniert hat. Ich fühlte mich das gesamte GP-Wochenende über stark, in den Trainings-Sessions war ich immer mit gebrauchten Reifen unterwegs – und im Rennen war ich dann pro Runde drei Sekunden langsamer. Ich weiß nicht, was passiert ist. Wir müssen mit Michelin reden und uns die Daten anschauen.»
Sein Gesicht sprach Bände, dazu erklärte der Ducati-Werksfahrer vielsagend: «Ich glaube, dass in einer solchen Meisterschaft – wir sind hier an der Spitze des Motorradsports – alle Bestandteile am Motorrad auch top sein sollten.»
Der weiche Vorderreifen sei nicht das Problem gewesen, beteuerte der 24-jährige Italiener. «Ich möchte auch anmerken, dass Fabio mit einem weichen Vorderreifen nicht nur gewonnen, sondern das gesamte Feld zerstört hat. Ich fühlte mich mit dem Soft das gesamte Wochenende über sehr gut. Ich bin damit meine beste Rundenzeit im Q2 gefahren, mein Gefühl war unglaublich gut. Das Gute war am Sonntag, dass wir einen weichen Vorderreifen drauf hatten. Vom Hinterreifen kann ich nicht dasselbe behaupten.»
Die Michelin-Reifen stehen in der MotoGP-WM immer wieder im Mittelpunkt, Bagnaia selbst klagte schon im Steiermark-GP über mangelnden Hinterradgrip nach dem Neustart. Gibt es besonders in dieser Saison mehr Probleme als üblich? «Ich kann nicht für die anderen sprechen, in unserem Team war an diesem Wochenende aber alles okay. In Österreich hatten wir vielleicht eine andere Karkasse, die uns mehr Probleme bereitete. An diesem Wochenende war es aber nicht so, ich habe nur gehört, dass Jack [Miller] am Samstag in Qualifying große Schwierigkeiten hatte – und ich am Sonntag. Und ich habe gesehen, dass auch Vale Probleme hatte. Ich weiß es nicht... Ich glaube, wir müssen mit Michelin reden, um zu verstehen, was vielleicht schiefläuft.»
Zur Situation in der Weltmeisterschaft sagte Pecco: «Fabio hat in diesem Moment zwar noch nicht gewonnen, aber wir können auf jeden Fall sagen, dass er einen guten Vorsprung hat. Wir verlieren deshalb aber nicht unsere Ambitionen, wir tun unser Bestes, um vor ihm zu landen. Er ist in diesem Moment aber der Stärkste, er ist immer vorne dabei und er hat in keiner Situation Probleme. Wir müssen immer positiv denken und immer versuchen, vor ihm zu sein. Es ist so aber ziemlich schwierig, weil du das gesamte Wochenende über deinen besten Job machen kannst, aber dann passiert im Rennen etwas – und du kannst das, was du das ganze Wochenende lang getan hast, nicht mehr machen. Das macht es schwieriger.»
Ergebnisse MotoGP Silverstone/GB:
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 20 Runden in 40:20,579 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,663 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +4,105
4. Jack Miller, Ducati, +4,254
5. Pol Espargaró, Honda, +8,462
6. Brad Binder, KTM, +12,189
7. Iker Lecuona, KTM, +13,560
8. Alex Márquez, Honda, +14,044
9. Joan Mir, Suzuki, +16,226
10. Danilo Petrucci, KTM, +16,287
11. Johann Zarco, Ducati, +16,339
12. Enea Bastianini, Ducati, +17,696
13. Takaaki Nakagami, Honda, +18,285
14. Pecco Bagnaia, Ducati, +20,913
15. Luca Marini, Ducati, +21,018
16. Miguel Oliveira, KTM, +22,022
17. Cal Crutchlow, Yamaha, +23,232
18. Valentino Rossi, Yamaha, +29,758
19. Jake Dixon, Yamaha, +50,845
– Jorge Martin, Ducati, 19 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 1. Runde nicht beendet
Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:
1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.
Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.