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Lin Jarvis (Yamaha): MotoGP mit Razgatlioglu 2023?

Von Günther Wiesinger
Der türkische Superbike-WM-Leader Toprak Razgatlioglu hat den MotoGP-Aufstieg für 2022 abgelehnt. Yamaha-Rennchef Lin Jarvis zeigt Verständnis und hofft jetzt auf 2023.

Sogar Valentino Rossi besuchte im Juni den Superbike-WM-Lauf in Misano und erkundigte sich dort beim 24-jährigen Türken Toprak Razgatlioglu, ob er Interesse habe, 2022 im Petronas-Yamaha-Kundenteam in der MotoGP-Weltmeisterschaft zu debütieren. Doch der aktuelle Superbike-WM-Leader und Yamaha-Werksfahrer und sein Manager Kenan Sofuoglu stellten wenig später unmissverständlich klar, dass Toprak zwei weitere Jahre in der Superbike-WM bleiben werde. Denn im Juni zeichnete sich nicht ab, dass er schon 2021 den Titel gegen Johnny Rea und Kawasaki gewinnen könnte.

Jedenfalls spielt Razgatlioglu nach diesem Statement in den MotoGP-Plänen von Yamaha vorläufig keine Rolle mehr.

Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, zeigt vollen Respekt für die Absichten von Razgatlioglu, der mit dem Pata Yamaha Official SBK Team die Superbike-Tabelle mit 311 Punkten ex-aequo mit Rea anführt. 21 WM-Rennen von 39 sind bereits bewältigt, an diesem Wochenende wird in Magny Cours gefahren.

«Wir haben Toprak und sein Management beim Österreich-GP getroffen und uns mit ihnen unterhalten», berichtet Lin Jarvis. «Das war nett, wir haben ein freundliches Gespräch mit Toprak über seine Zukunft geführt. Aber sie sind jetzt auf die Superbike-Weltmeisterschaft fixiert, sie fühlen sich dort komfortabel. Sie sind dort auf einer Mission. Toprak will mit der R1-Yamaha eine oder zwei Weltmeisterschaften gewinnen, bevor er in die MotoGP aufsteigt. Für 2022 war der Aufstieg von vornherein ausgeschlossen, weil sie womöglich erst am 14. November in Indonesien entschieden wird. Das ist zu spät, so lange können wir mit der Fahrerwahl in der MotoGP nicht warten. Toprak liegt jetzt punktegleich an der Spitze, der Titelgewinn ist keine einfache Angelegenheit, Deshalb wird er definitiv 2022 bei den Superbikes bleiben. Aber wenn er den Titelgewinn 2021 noch schafft und nächstes Jahr wieder sehr gut abschneidet, warum soll er dann nicht umsteigen? Dann könnten wir ihn sehr wohl hier in der MotoGP sehen. Er ist ein wirklich hochtalentierter Fahrer.»

So sehen die MotoGP-Teams 2022 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Lenovo Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia

Monster Energy Yamaha
Franco Morbidelli, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira

Aprilia Racing Team
Aleix Espargaró, Maverick Viñales

Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco

Sky VR46 Ducati Racing
Luca Marini, Marco Bezzecchi

Petronas Yamaha SRT
Andrea Dovizioso, Darryn Binder

LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami

KTM Tech3 Factory Racing
Remy Gardner, Rául Fernández

Flexbox Gresini Ducati Racing
Enea Bastianini, Fabio Di Giannantonio

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