MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Stefan Bradl plant DTM-Gaststart mit Lamborghini

Von Günther Wiesinger
DTM 2021: Der Lamborghini auf dem Red Bull Ring

DTM 2021: Der Lamborghini auf dem Red Bull Ring

Seit 2012 treffen Valentino Rossi und Stefan Bradl regelmäßig auf den MotoGP-Rennstrecken aufeinander. 2022 könnte es auch in der DTM zum Wettkampf der Motorrad-Weltmeister kommen.

Stefan Bradl, heute als Wildcard-Pilot im ersten freien Misano-Training als bester Honda-Pilot an achter Position, wird am Dienstag hier auf dem Misano World Circuit für Honda testen, dann fährt er am Abend heim nach Zahling, denn am Donnerstag geht es für den Moto2-Weltmeister von 2011 in Hockenheim schon wieder auf die Rennstrecke. Stefan Bradl wird nämlich für das Team T3 Motorsport einen DTM-Lamborghini testen. Für 2022 könnte dann ein Gaststart für den 31-jährigen Bayer vereinbart werden.

«TV-Kommentator Edgar Mielke hat nicht locker gelassen», berichtete Stefan Bradl in Misano heute im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe immer wieder betont, ich habe keine Zeit für solche Aktionen oder einen Gaststart in der DTM. Wenn ich so etwas mache, muss ich mich ordentlich vorbereiten. Jetzt hat mich der Teamchef Jens Feucht angerufen, sie wollen mich unbedingt am nächsten Donnerstag beim DTM-Testtag in Hockenheim dabei haben…»

«Ich habe mir noch keinen Funken eines Gedankens darüber gemacht», gibt der siebenfache Motorrad-GP-Sieger zu, der in der MotoGP-WM schon 53 Top-Ten-Plätze erzielt hat, mehr als jeder andere deutsche Rennfahrer.

Bradl hat sich zwar zu Beginn seiner MotoGP-Laufbahn als Honda-Werkspilot einen Porsche GT3 gekauft (und ihn wegen seines Hausbaus 2020 wieder verkauft), aber Rennstreckenerfahrung auf vier Rädern hat er keine.

«Ich werde schon jemand finden, der mir Tipps gibt… Und das Auge, das Gefühl und das Talent fürs Schnellfahren, das habe ich», lachte Bradl.

Und er weiß: Der Umstieg von zwei auf vier Räder ist deutlich einfacher als umgekehrt.

Hier die wichtigsten technischen Daten des DTM-Lambo: V10-Saugmotor mit 5,2 Liter Hubraum, ca. 500 PS, 1.230 kg.

Das Team T3 Motorsport aus Dresden wurde 2018 gegründet und ist vielen Autosportfans durch den Einsatz eines Bentley Continental im Vorjahr im ADAC GT Masters ein Begriff. 2021 wechselte das Team im GT Masters auf einen Lamborghini Huracan Evo GT3, zwei weitere werden seit dieser Saison in der DTM eingesetzt und von den beiden Rookies Esteban Muth und Esmee Hawkey pilotiert. Dazu setzt T3 den GT-Masters-Lambo auch für DTM-Gaststarts ein. Am Red Bull Ring in Spielberg war Maximilian Paul dabei, an diesem Wochenende in Assen ist es Mirko Bortolotti.

Bradl betrachtet das DTM-Abenteuer als willkommene Abwechslung. Er will sich zwar nicht blamieren, aber eine Autokarriere strebt er vorläufig nicht an!

2022 und 2023 wird er weiter HRC-Testfahrer in der MotoGP bleiben.

Es besteht jedenfalls nicht die geringste Gefahr, dass John Surtees um seinen Ruf als einziger Weltmeister auf zwei und vier Rädern bangen muss.

Als bisher letzter MotoGP-Pilot hat Andrea Dovizioso einen DTM-Gaststart absolviert – das war im Juni 2019 in einem Audi in Misano.

Und DTM-Promoter Gerhard Berger will Valentino Rossi zu einer kompletten DTM-Saison 2022 überreden. Dann könnte es zu einem Aufeinandertreffen des neunfachen Weltmeisters mit Bradl im Sportwagen kommen.

MotoGP-Ergebnis, FP1, Misano (17. September)

1. Viñales, Aprilia, 1:32,666 min
2. Mir, Suzuki, + 0,080 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,135
4. Miller, Ducati, + 0,193
5. Rins, Suzuki, + 0,219
6. Pol Espargaró, Honda, + 0,353
7. Quartararo, Yamaha, + 0,358
8. Bradl, Honda, + 0,381
9. Marc Márquez, Honda, + 0,434
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,436
11. Zarco, Ducati, + 0,477
13. Nakagami, Honda, + 0,743
14. Martin, Ducat, + 0,785
15. Pirro, Ducati, + 0,816
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,904
17. Lecuona, KTM, + 1,044
18. Alex Márquez, Honda, + 1,100
19. Rossi, Yamaha, + 1,125
20. Petrucci, KTM, + 1,284
21. Binder, KTM, + 1,356
22. Oliveira, KTM, + 1,360
23. Marini, Ducati, + 1,371
24. Dovizioso, Yamaha, + 2,545

Moto3-Ergebnis, FP1, Misano (17. September)

1. Foggia, Honda, 1:42,099 min
2. Fenati, Husqvarna, + 0,370 sec
3. Antonelli, KTM, + 0,662
4. Migno, Honda, + 0,664
5. Öncü, KTM, + 0,780
6. Suzuki, Honda, + 0,923
7. Guevara, GASGAS, + 1,054
8. Masia, KTM, + 1,094
9. Artigas, Honda, + 1,103
10. Rodrigo, Honda, + 1,138
11. Salac, KTM, + 1,198
12. Darryn Binder, Honda, + 1,216
13. Nepa, KTM, + 1,263
14. Acosta, KTM, + 1,263
15. Garcia, GASGAS, + 1,268

Ferner:
30. Kofler, KTM, + 2,720


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