Werksfahrer Morbidelli: Kein Druck wegen Quartararo
Wieder Teamkollegen: Franco Morbidelli und Fabio Quartararo
Mit der Pressekonferenz absolvierte Franco Morbidelli in Misano schon am Donnerstag seinen ersten offiziellen Auftritt als Yamaha-Werksfahrer, am Freitag wird er nun auch erstmals auf der aktuellen M1 in den Farben des Monster Energy Yamaha MotoGP Teams auf die Strecke gehen.
«Ich muss zunächst meinem vorherigen Team danken, wir haben gemeinsam einen wundervollen Job gemacht, wir hatten zweieinhalb wundervolle Jahre und erreichten großartige Dinge», wandte sich «Franky» zunächst an die Mannschaft von Petronas SRT, mit der er drei MotoGP-Siege und insgesamt sechs Podestplätze in der Königsklasse sammelte. «Ich bekam mit ihnen die Chance, mein Potenzial auf der Strecke voll zu zeigen. Ich muss ihnen danken – und jetzt beginnt ein neues Kapitel mit dem Yamaha-Werksteam.»
Dieses neue Kapitel fühle sich großartig an, betonte der VR46-Musterschüler. «Es sind viele Leute dabei, die ich kenne – und überhaupt arbeiten viele, viele Leute in- und außerhalb der Box für dich. Wieder mit Fabio im Team zu sein ist auch eine gute Sache. Ich bin happy. Ich bin einfach glücklich, dass ich hier bin und wieder anfangen kann, das zu tun, was ich kann – noch viel mehr in diesen Farben, das fühlt sich noch besser an.»
Crew-Chief Ramon Forcada folgte Morbidelli allerdings nicht ins Werksteam, stattdessen wird der Neuzugang dort mit Silvano Galbusera arbeiten. «An diesem Wochenende und bis zum Ende dieser Saison werde ich mit Silvano arbeiten», bestätigte «Franky», der bekanntlich große Stücke auf Forcada hält. «Ich genoss die Zeit, in der ich mit Ramon gearbeitet habe, ich habe viel von ihm gelernt. Wir entschieden aber, nicht zu viele Dinge zu verändern, weil es ja schon viele Veränderungen und Verschiebungen in diesem und im anderen Team gegeben hat. Wir einigten uns alle darauf, alles so gleich wie möglich zu belassen – und für die Zukunft werden wir dann sehen.»
Dafür teilt der dreifache MotoGP-Sieger die Box nun wieder mit seinem ehemaligen Petronas-Teamkollegen Quartararo, der die WM-Tabelle souverän anführt. Bedeutet das auch mehr Druck? Morbidelli widersprach: «Ich bin in diesem Jahr draußen aus dem WM-Kampf, ich kehre einfach in die WM zurück, mit dem Werks-Bike. Vielleicht im nächsten Jahr – das Ziel ist sicherlich, alle zu besiegen und an der Spitze zu sein, nicht nur vor Fabio. Es stimmt, dass er großartiges Potenzial und großartigen Speed zeigt, er scheint der Mann zu sein, den es zu schlagen gilt. Aber nächstes Jahr ist nächstes Jahr. Der einzige Druck, den ich in diesem Jahr habe, ist den besten Job zu machen, zu versuchen den Speed zurückzugewinnen, die Form wiederzufinden und gut zu performen. Im nächsten Jahr werde ich vielleicht mehr Druck haben – hoffentlich.»
In der ersten Saisonhälfte stand der letztjährige Vizeweltmeister mit der sogenannten A-spec-M1, die auf dem 2019er-Modell basiert, oft auf verlorenem Posten. Daraus machte der Italiener, der nur in Jerez als Dritter den Sprung aufs Podest schaffte, keinen Hehl. Vor diesem Hintergrund sagte er zu seiner Beförderung: «Ich habe definitiv das Gefühl, es verdient zu haben. Ich sprach mit allen Leuten bei Yamaha sehr offen und jetzt sind wir hier. Sie waren mir nichts schuldig, ich hatte einfach das Gefühl, es zu verdienen, aber Yamaha schuldete mir sicherlich nichts», stellte er abschließend klar.
Stand Fahrer-WM nach 13 von 18 Rennen:
1. Quartararo, 214 Punkte. 2. Bagnaia 161. 3. Mir 157. 4. Zarco 137. 5. Miller 129. 6. Binder 117. 7. Aleix Espargaró 96. 8. Viñales 95. 9. Oliveira 87. 10. Marc Márquez 79. 11. Martin 71. 12. Rins 68. 13. Nakagami 64. 14. Pol Espargaró 55. 15. Alex Márquez 49. 16. Bastianini 45. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 250 Punkte 2. Yamaha 242. 3. Suzuki 174. 4. KTM 171. 5. Honda 135. 6. Aprilia 97.
Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 309 Punkte. 2. Ducati Lenovo 290. 3. Suzuki Ecstar 225. 4. Pramac Racing 212. 5. Red Bull KTM Factory Racing 204. 6. Repsol Honda 141. 7. LCR Honda 113. 8. Aprilia Racing Team Gresini 100. 9. Tech3 KTM Factory Racing 75. 10. Esponsorama Racing Ducati 73. 11. Petronas Yamaha SRT 68.