Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jack Miller (2.): «Wir sind hier, also fahren wir»

Von Günther Wiesinger
Ducati-Werkspilot Jack Miller hat für das Gejammer der MotoGP-Kollegen über die holprige Piste in Texas wenig Verständnis. Er kennt das Rezept, wie man hier Márquez auf den Fersen bleiben kann.

Auf dem Circuit of the Americas (COTA) verlor Jack Miller am ersten Trainingstag in der MotoGP-Klasse im FP2 nur 0,015 Sekunden auf Spitzenreiter Marc Márquez. Und das auf dieser anspruchsvollen Strecke mit 5,5 km Länge und 20 Kurven, auf der der Honda-Star von 2013 bis 2018 sechsmal hintereinander gewonnen hat. 2019 schied er nach einem Sturz aus.

Jack Miller regte sich über die üblen Bodenwellen weniger auf als die meisten Gegner. Denn er hatte schon beim Misano-Test alles unternommen, um ein Set-up für die Öhlins-Suspension zu finden, bei dem die «bump absorption» im Vordergrund stand. «Die Bodenwellen sind vorhanden, und sie sind für alle gleich. Es war nicht so schlimm.» JackAss beschwerte sich auch nicht über den Regen im FP1, immerhin gilt er als Regenspezialist. «An manchen Stellen war es im Nassen unglaublich gute Haftung», wunderte sich der Lenovo-Ducati-Werksfahrer. «An manchen Stellen gibt es ja einen neuen Belag, der auch im Regen viel Grip erzeugt. Man muss auf dieser Piste mit Köpfchen fahren. Du musst an manchen Stellen etwas mit Reserve fahren und dafür in anderen Bereichen mehr pushen. Das ist definitiv nicht die leichteste Strecke im Kalender, aber es ist ein anderes Element, könnte man sagen. Mit den ‚bumps‘ müssen wir leben. Man muss einfach den besten Weg finden, wie man sie umfahren kann. Man muss Runde für Runde schauen, wie man das handhaben kann. Es ist mir immer besser gelungen, aber noch nicht perfekt.»

«Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns. Turn 10 ist mit den vielen Bodenwellen ziemlich schwierig. Aber sonst bin ich happy mit der Art und Weise, wie der ersten Tage hier verlaufen ist», berichtete der 26-jährige Australier.

Viele Fahrer klagten, die Piste sei wegen des holprigen Belags zu gefährlich, das Fahrern auf dieser Motocross-Piste sei körperlich zu anstrengend.

«Natürlich brauchst du hier viel Kraft beim Fahren», räumte Miller gelassen ein. «Aber das weiß jeder, dass man hier körperlich in gutem Zustand sein muss. Gefährlich? Bah, ich glaube nicht, dass die Strecke gefährlich ist. Man muss wissen, wie man hier ans Werk geht, und man muss eine gewisse Vorsicht walten lassen. Sicher kann es hier nicht so weitergehen. Es muss etwas gemacht werden. Aber jetzt sind wir hier, also werden wir ein Rennen fahren.»

MotoGP, Austin, kombinierte Zeiten nach FP2 (1. Oktober):

1. Marc Márquez, Honda, 2:04,164 min
2. Miller, Ducati, + 0,015 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,202
4. Pol Espargaro, Honda, + 0,388
5. Nakagami, Honda, + 0,448
6. Bagnaia, Ducati, + 0,499
7. Martin, Ducati, + 0,513
8. Zarco, Ducati, + 0,559
9. Rins, Suzuki, + 0,638
10. Bastianini, Ducati, + 0,672
11. Binder, KTM, + 0,688
12. Marini, Ducati, + 0,769
13. Mir, Suzuki, + 0,930
14. Dovizioso, Yamaha, + 0,973
15. Morbidelli, Yamaha, + 1,132
16. Alex Márquez, Honda, + 1,450
17. Rossi, Yamaha, + 1,467
18. Oliveira, KTM, + 1,518
19. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,045
20. Petrucci, KTM, + 2,071
21. Lecuona, KTM, + 2,093

MotoGP-Ergebnis, Austin, FP1:

1. Marc Márquez, Honda, 2:15,872 min
2. Miller, Ducati, + 0,167 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,599
4. Oliveira, KTM, + 0,783
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,950
6. Alex Márquez, Honda, + 1,092
7. Rins, Suzuki, + 1,155
8. Bagnaia, Ducati, + 1,456
9. Binder, KTM, + 1,724
10. Lecuona, KTM, + 1,724
11. Marini, Ducati, + 1,883
12. Mir, Suzuki, + 2,031
13. Petrucci, KTM, + 2,211
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,215
15. Quartararo, Yamaha, + 2,293
16. Nakagami, Honda, + 2,420
17. Morbidelli, Yamaha, + 2,658
18. Bastianini, Ducati, + 2,776
19. Martin, Ducati, + 2,960
20. Rossi, Yamaha, + 3,796
21. Dovizioso, Yamaha, + 4,684


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