MotoGP: Der Druck auf Marc Marquez steigt

Pecco Bagnaia (1.): «Hier, um die WM offen zu halten»

Von Nora Lantschner
Pole-Setter Pecco Bagnaia

Pole-Setter Pecco Bagnaia

Pecco Bagnaia stellte seine Ducati Desmosedici GP21 zum dritten Mal in Folge auf die Pole-Position. Klappt es am Sonntag in Austin/Texas auch mit seinem dritten MotoGP-Sieg?

Francesco «Pecco» Bagnaia steht wie schon in Aragón und Misano auch in Austin auf der Pole-Position. Der bisher letzte Ducati-Pilot, der dreimal in Folge ein Qualifying für sich entschied, war Jorge Lorenzo im Jahr 2018.

Damit ist der Moto2-Weltmeister von 2018 übrigens auch der erste Italiener mit drei MotoGP-Poles in Folge seit Valentino Rossi im Jahr 2009. Was bedeutet das für den VR46-Musterschüler? «Das bedeutet, dass ich drei Poles in Folge geholt habe», erwiderte er und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Ich bin glücklich, aber wir sind einfach hier, um zu versuchen die WM offen zu halten. Die beste Ausgangslage ist die Pole-Position, das gelang uns einmal mehr, aber ich glaube nicht, dass es viel ändert.»

«Ich nahm ein bisschen Risiko in der Runde», gestand der Pole-Setter. «Am Vormittag hatte ich noch größere Schwierigkeiten, aber dann entschieden wir, damit aufzuhören zu versuchen, das Motorrad für die Bodenwellen anzupassen. Wir gingen zurück auf das Set-up von Misano und alles funktionierte besser. Vom FP4 an bekam ich ein besseres Gefühl und im Q2 hatte ich wieder dasselbe Gefühl, es war möglich und es war einfacher für mich, mehr zu pushen. Als ich sah, dass ich nach dem ersten Sektor zwei Zehntel voran lag, versuchte ich mehr zu pushen», erklärte Pecco, wie seine 2:02,781 min zustande kam.

«Ich bin sehr glücklich, weil wir zu Beginn dieses Wochenendes etwas Mühe hatten, aber jetzt stehen wir wieder an der Spitze», unterstrich der 24-Jährige.

Am Sonntag könnte es Bagnaia Casey Stoner gleichtun und drei MotoGP-Rennen in Folge für den Hersteller aus Borgo Panigale gewinnen. Einzig dem zweifachen Weltmeister aus Australien gelang das auf Ducati schon, zweimal sogar – von Laguna Seca bis Misano 2007 und 2008 von Donington Park bis Sachsenring.

«Es wird dieses Mal schwieriger sein, vorne zu bleiben», befürchtet der Sieger der jüngsten zwei Rennen in Aragón und Misano. «Ich sah die Pace von Marc, Fabio und Jack, die im Moment besser ist als meine. Es stimmt aber auch, dass ich im Q2 wieder ein großartiges Gefühl fand. Ich bin überzeugt, dass Marc versuchen wird, von Anfang an zu pushen und einen Vorsprung herauszuholen. Der Schlüssel wird auf dieser Strecke sein, so konstant wie möglich zu sein. Es ist sehr schwierig, mit diesen Bodenwellen keine Fehler zu machen. Ich bin ziemlich sicher, dass wir um die Spitze kämpfen können, aber mal sehen.»

Am Freitag gehörte der WM-Zweite zu den MotoGP-Piloten, die den Zustand des Belags am schärfsten kritisierten. Mit Blick auf den Renntag meinte der Ducati-Star: «Die Pace im Rennen ist normalerweise langsamer als im Qualifying, im Qualifying riskierten wir mehr mit diesen Bodenwellen. Das Problem ist, dass das Motorrad mit diesen Wellen jedes Mal etwas anderes macht, es ist sehr schwierig, konstant zu sein. Es ist aber so und wir müssen das Rennen fahren. Ich glaube, dass es über den Bodenwellen unmöglich ist zu überholen. Mal sehen, ich glaube, dass die Pace ein bisschen langsamer sein wird, weil man sauber fahren und smart sein muss.»

Zur Erinnerung: Vier Rennen vor Schluss beträgt Peccos Rückstand auf WM-Leader Fabio Quartararo stattliche 48 Punkte.

MotoGP-Ergebnis, Austin, Q2 (2. Oktober):

1. Bagnaia, Ducati, 2:02,781 min
2. Quartararo, Yamaha, 2:03,129 min, + 0,348 sec
3. Marc Márquez, Honda, 2:03,209, + 0,428
4. Martin, Ducati, 2:03,278, + 0,497
5. Nakagami, Honda, 2:03,292, + 0,511
6. Zarco, Ducati, 2:03,379, + 0,598
7. Rins, Suzuki, 2:03,453, + 0,672
8. Mir, Suzuki, 2:03,528, + 0,747
9. Marini, Ducati, 2:03,546, + 0,765
10. Miller, Ducati, 2:03,720, + 0,939
11. Binder, KTM, 2:03,781, + 1,000
12. Pol Espargaró, Honda, 2:03,875, + 1,094

Die weitere Startaufstellung:
13. Morbidelli, Yamaha, 2:03,872 min
14. Dovizioso, Yamaha, 2:04,044
15. Alex Márquez, Honda, 2:04,100
16. Bastianini, Ducati, 2:04,118
17. Lecuona, KTM, 2:04,324
18. Oliveira, KTM, 2:04,392
19. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:04,419
20. Rossi, Yamaha, 2:04,699
21. Petrucci, KTM, 2:04,829

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