Gerloff würde nie ein MotoGP-Bike auf dem COTA fahren
Garrett Gerloff in der Petronas-Yamaha-Box
«Es ist ein Witz», war der erste Kommentar von WM-Leader Fabio Quartararo zu den Streckenverhältnissen in Austin. «Es ist gefährlich», befand auch der neunfache Weltmeister Valentino Rossi. Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró wetterte: «Diese Strecke ist nicht sicher und es ist nicht akzeptabel, hier zu fahren.»
Während die MotoGP-WM in seiner Heimat Texas gastierte, war Garrett Gerloff beim Superbike-WM-Meeting im portugiesischen Portimão im Einsatz. Der 26-jährige Amerikaner steuerte in dieser Saison als Ersatz für Franco Morbidelli im Petronas Yamaha Team aber auch schon die Yamaha M1 – bei der Dutch TT in Assen Ende Juni. Er zeigte Verständnis für die Klagen der MotoGP-Stars.
«Die Piste in Assen ist sehr eben, aber ich kann definitiv sagen, dass sie sich auf dem GP-Bike sehr wellig anfühlte. Weil es kleine Unebenheiten gab, war das Motorrad sehr instabil», schilderte Gerloff. Einen Monat später war es auf der Yamaha R1 ganz anders: «Als ich dann mit dem Superbike dort war, bemerkte ich auf der Strecke keine Bodenwellen.»
«Ein GP-Bike ist für eine ebene Oberfläche gemacht, du fühlst jede Unebenheit, alles. Ich kann mir also vorstellen, wie es auf dem COTA ist. Denn ich weiß, wie groß dort die Bodenwellen sind. Jetzt, da ich besser verstehe, wie ein GP-Bike ist, würde ich dort nie mit einem MotoGP-Bike Rennen fahren wollen – nie. Mit der R1 ja, weil sie die Bodenwellen besser absorbiert, aber nie im Leben auf dem GP-Bike», bekräftigte der GRT-Yamaha-Pilot.
Dabei meinte Loris Baz, der COTA habe in der MotoAmerica noch den besten Belag. «Ja, in Amerika hatten wir nie ebene Pisten, das war ich gewohnt, als ich dort fuhr», bestätigte Gerloff lachend.
Nach seiner MotoGP-Erfahrung ist dem Dritten der US-Superbike-Meisterschaft 2019 aber bewusst: «Was [die MotoGP-Piloten] sagen, ist wahr. Früher hätte ich auch gesagt, die jammern ja nur... Aber nein, nachdem ich ein GP-Bike gefahren bin, verstehe ich genau, was sie meinen.»
Die Position der MotoGP-Piloten ist nach dem Meeting der Safety Commission klar: Nur wenn der Belag samt Untergrund von den Kurven 2 bis 10 erneuert wird, wollen sie auch im kommenden Jahr einen Grand Prix auf dem COTA bestreiten.
MotoGP-Ergebnis, Austin (3. Oktober):
1. Marc Márquez, Honda, 20 Runden in 41:41,435 min
2. Quartararo, Yamaha, + 4,679 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 8,547
4. Rins, Suzuki, + 11,098
5. Martin, Ducati, + 11,752
6. Bastianini, Ducati, + 13,269
7. Miller, Ducati, + 14,722
8. Mir*, Suzuki, + 13,406
9. Binder, KTM, + 15,832
10. Pol Espargaró, Honda, + 20,265
11. Oliveira, KTM, + 23,055
12. Alex Márquez, Honda, + 24,743
13. Dovizioso, Yamaha, + 25,307
14. Marini, Ducati, + 26,853
15. Rossi, Yamaha, + 28,055
16. Lecuona, KTM, + 30,989
17. Nakagami, Honda, + 35,251
18. Petrucci, KTM, + 42,239
19. Morbidelli, Yamaha, + 49,854
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 15 Runden zurück
* = Strafe wegen unverantwortlicher Fahrweise, einen Platz zurückversetzt.
Stand Fahrer-WM nach 15 von 18 Rennen:
1. Quartararo 254 Punkte. 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Miller 149. 5. Zarco 141. 6. Binder 131. 7. Marc Márquez 117. 8. Aleix Espargaró 104. 9. Viñales 98. 10. Oliveira 92. 11. Martin 82. 12. Rins 81. 13. Bastianini 71. 14. Nakagami 70. 15. Pol Espargaró 70. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 30. 21. Rossi 29. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Dovizioso 3. 27. Rabat 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 291 Punkte 2. Yamaha 282. 3. Suzuki 197. 4. KTM 185. 5. Honda 173. 6. Aprilia 105.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo 351 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 349. 3. Suzuki Ecstar 256. 4. Pramac Racing 227. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Repsol Honda 194. 7. LCR Honda 124. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 101. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 72.