Valentino Rossi: «Nachwuchs muss mehr Respekt zeigen»
Valentino Rossi
Der 42-jährige Evergreen Valentino Rossi, der seine 26. GP-Saison bestreitet, erklärte nach dem Tod von Dean Berta Viñales, er sei froh, dass seine Freundin eine Tochter erwarte und keinen Sohn. «Denn ich verstehe jetzt, was es bedeutet, wenn man einen rennfahrenden Sohn hat.»
Die meisten renommierten Rennfahrer machen sich längst Gedanken, wie man die Sicherheit für den Nachwuchs erhöhen könnte, denn in vier. Monaten sind mit Dupasquier, Millán und Viñales drei Teenager im Alter von 19, 14 und 15 Jahren gestorben.
«Was vor 14 Tagen in Jerez passiert ist, ist ein wahres Desaster», bestätigte Valentino Rossi. «Und es ist bereits der dritte ähnliche Vorfall in diesem Jahr. Es hat immer sehr junge Rennfahrer betroffen. Was können wir dagegen tun? Die gefährlichste Situation in unserem Sport passiert, wenn ein Fahrer stürzt und dann von einem nachfolgenden Piloten überfahren wird. Diese Situationen in den Nachwuchsserien sind geschehen, weil dort sehr viele Fahrer an den Start gehen. Bis zu 42 Teilnehmer gibt es da. Die Pulks fahren also sehr dicht zusammen. Die Chance, dass dabei etwas passiert, ist sehr hoch. Zuerst müssen die nachfolgenden Fahrer mehr Respekt vor der gelben Flagge zeigen. Ich kenne zwar die Dynamik des Unfalls in Jerez nicht im Detail. Aber normal versucht jeder Fahrer, bei einer gelben Flagge so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Hier kann also etwas verbessert werden. Außerdem hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die jungen Fahrer sehr, sehr aggressiv sind. Wenn du diese Rennen beobachtest, ist das ziemlich furchteinflößend, denn jeder gibt mehr als das Maximum. Niemand denkt daran, was alles passieren kann. Ich weiß genau, dass die Motorradrennen sehr gefährlich sind. Und manchmal braucht man wirklich Glück, um heil davon zu kommen.»
Ist Valentino Rossi der Ansicht, man könne die Gefahr reduzieren, wenn das Alterslimit für gewisse Serien erhöht wird?
Rossi: «Ähhh… Ja, das kann sein. Vielleicht hilft es, wenn man das Alter in manchen Meisterschaften um ein bis zwei Jahre hochschraubt. Aber ich fürchte, das wird keinen großen Unterschied ausmachen. Vielleicht müssen die Nachwuchsrennen mit den jungen Fahrern strenger kontrolliert werden. Alles was auf der Strecke passiert, muss präziser ablaufen. Wenn ein Fahrer sündigt, muss es strengere Strafen geben. Vielleicht ist das eine Lösung. Wir betreiben einen fantastischen Sport. Wir lieben ihn alle, aber man muss einen gewissen Respekt für die restlichen Fahrer an den Tag legen. Klar, jeder will vorne ins Ziel kommen. Aber es existiert etwas, was wichtiger ist als das Wettmachen von zwei Positionen… Das ist die Sicherheit von dir selbst und von deinen Gegnern. Das ist die Botschaft, die den Nachwuchsfahrern in Zukunft klarer übermittelt werden muss.»