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Pit Beirer (KTM): «Habe Lust auf drittes MotoGP-Team»

Von Günther Wiesinger
Bei der Pierer Mobility AG wachsen in den kleinen Klassen neue Talente wie Pedro Acosta, Sergio Garcia heran. Deshalb wächst das Interesse an einem dritten MotoGP-Rennstall, erklärt Pit Beirer.

Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS, bringt in der nächsten Saison in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Partner CFMOTO und PrüstelGP eine viertes Fabrikat in die Moto3-WM. Dazu wird Aspar Martinez mit GSAGAS neben der Moto3 erstmals auch die Moto2-WM bestreiten. Und dazu soll das Tech3-Team in der MotoGP weiter upgegradet und dem Red Bull Factory Team gleichgestellt werden.

Außerdem schloss Stefan Pierer im Interview mit SPEEDWEEK.com im August die Bildung eines dritten MotoGP-Teams für die absehbare Zukunft nicht aus. «Denn wir bringen aus den zwei kleinen GP-Klassen so viele Talente nach oben, dass bei vier MotoGP-Plätzen irgendwann ein Engpass entstehen könnte», erklärte der Konzernchef.

Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, kennt die Gegebenheiten. Denn Gresini hat sich für 2022 und 2023 mit Ducati verbündet, Rossis VR46-Team für drei Jahre. Das bisherige Petronas-Yamaha-Team hat bei Yamaha einen neuen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben, Pramac bleibt bei Ducati. LCR-Teamchef Lucio Cecchinello ist zwar nicht langfristig an Honda gebunden, aber er hegt keine Abwanderungsgedanken.

«Wir haben mit Lucio vor zwei Jahren schon einmal verhandelt, aber er scheint ein sehr loyaler Honda-Partner zu sein. Deshalb haben wir noch nie ein intensiver Gespräch geführt», sagt Beirer.

Pit Beirer will ohnedies zuerst einmal die beiden existierenden MotoGP-Teams von der Performance her stabilisieren. «Sobald wir das Gefühl haben, unsere beiden Teams stehen stabil und die Performance passt, haben wir sehr viel Lust auf ein drittes MotoGP-Team», sagt der 250-ccm-Motocross-Vizeweltmeister von 1999. «Aber momentan brauche ich kein drittes Team, solange sich unsere Teams wie in Misano in den letzten zwei Startreihen stauen.»

Zur Erinnerung: In Misano fuhren Brad Binder, Iker Lecuona, Miguel Oliveira und Danilo Petrucci von den ruhmlosen Startplätzen 17, 20, 21 und 22 los. «In unserer Gesellschaft da hinten waren zwar Rossi und Dovizioso. Wir hatten die Nachbarschaft dieser zwei Champions in der Startaufstellung. Darauf wären wir vor zwei Jahren noch stolz gewesen», schmunzelte der KTM-Rennchef.

Aprilia und Suzuki haben bisher kein Kundenteam gefunden, trotz intensiver Bemühungen. Dafür rüstet Ducati wie zuletzt 2018 in der kommenden Saison wieder acht MotoGP-Fahrer aus.

Dabei ist es das erklärte Ziel von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, eines Tages die sechs Werke mit je einem Kundenteam im Startfeld zu haben.

«Wir haben in den letzten Jahren aktiv keine Partner gesucht, weil uns von der Dorna mitgeteilt wurde, ihr Wunsch sei es, dass jeder Hersteller zwei Teams einsetzt», schildert Pit Beirer. «Deshalb haben wir uns ein bisschen zurückgenommen, als wir gemerkt haben, dass bei Avintia und Gresini etwas passiert. Aber jetzt sehen wir, dass Ducati in den nächsten zwei Jahren mit vier Teams rausfährt und wir mit zwei. Da fühlen wir uns natürlich ein bisschen falsch informiert. Denn natürlich entsteht eine gewisse Power, wenn du nach dieser Saison vier Teams unter Vertrag hast und ein Drittel des Startfelds belieferst.»


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