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Danilo Petrucci: Ab Mittwoch Dakar-Training in Dubai

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci ist auf dem Weg zur Rallye-Karriere

Danilo Petrucci ist auf dem Weg zur Rallye-Karriere

Für KTM-Tech3-MotoGP-Pilot Danilo Petrucci hat die Zukunft in der Rallye-Szene begonnen. In Dubai trainiert er nächste Woche erstmals in der Wüste.

Für Danilo Petrucci haben die Vorbereitungen für die Rallye Dakar in Saudi-Arabien bereits begonnen. Er hielt sich vor dem zweiten Misano-GP einige Tage vor KTM-Rallye-Teammanager Jordi Viladoms in Barcelona auf und reiste dann direkt zum Misano World Circuit in Santamonica an der italienischen Adria.

«Ich habe bei Jordi Viladoms Nachhilfe bei der Navigation bekommen und habe viele Einzelheiten über das komplizierte Dakar-Reglement erfahren», erkärte Danilo Petrucci heute in Misano im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe auch mein ‘riding equipment’ erhalten, außerdem konnte ich mit einem Standard-Rallye-Motorrad fahren. Mein Offroad-Speed hat einige Leute dort überrascht.»

Am kommenden Mittwoch fliegt «Petrux» zum Dakar-Training nach Dubai, dort wird er auf alle Rallye-Asse der Pierer Mobility AG treffen, von Toby Price über Matthias Walkner bis zu Sam Sunderland. Die Dakar 2022 beginnt am 1. Januar mit dem Prolog und endet am 14. Januar, am 8. Januar ist ein Ruhetag vorgesehen.

Die Route von Ha'il über Riad nach Dschidda beinhaltet rund 4000 km Sonderprüfungen und 2500 bis 3000 km an Verbindungsetappen. Die Dakar wird zum dritten Mal in Saudi-Arabien ausgetragen, der Vertrag erstreckt sich über fünf Jahre. Im Vergleich zu den ersten zwei saudi-arabischen Dakar-Ausgaben führt die Route 2022 großteils über umfangreiche Sandetappen in der Rub al-Chali, der größten Sandwüste der Welt.

«Ich bin zwar mit der Enduro- und Cross-Maschine schon auf Sand gefahren. Aber ich war in meinem ganzen Leben noch nie in der Wüste», schmunzelte Petrucci, der in Spanien auch die Navigation «off piste» trainierte. «Ich werde von Mittwoch bis Mittwoch in Dubai bleiben und trainieren. Hoffentlich vergeht mir dabei das Lachen nicht… Ich fliege dann von Dubai direkt zum Portimão-GP.»

Petrucci, MotoGP-Sieger auf Ducati 2019 in Mugello und 2020 in Le Mans, klagte in der MotoGP-Klasse (1000 ccm, 290 PS) zuletzt oft über sein zu hohes Gewicht und zu großen Körper.

Aber er macht sich keine übertriebenen Sorgen vor seinem Rallye-Debüt, dass er mit der 450-ccm-KTM mit 65 PS bestreiten wird.

«Hier in der MotoGP bin ich schwer und alt, in der Rallye-Szene bin ich leicht und jung. Denn Dakar-Sieger Toby Price wiegt mehr als 100 kg, habe ich gehört», stellte Petrux fest, der am Sonntag 31 Jahre alt wird. 

Danilo Petrucci hat von KTM-Firmenchef Stefan Pierer und Motorsport-Direktor Pit Beirer den Auftrag erhalten, bei der ersten Dakar-Teilnahme nur an Ankommen zu fahren und die Landschaft zu betrachten. «Das werde ich nicht tun, ich muss auf die Fahrbahn achten», grinste Danilo. «Aber es stimmt, ich will unbedingt ankommen und habe als Neuling keinen Druck. Die Kollegen wie Toby Price und Sam Sunderland sind ja quasi in der Wüste aufgewachsen… Bei mir geht es darum, sicher und in einem Stück im Ziel anzukommen. Mir fehlt die Rallye-Erfahrung, auch wenn ich vor einem Jahr die Sardinien-Rallye gewonnen habe. Ich bin zwar in meinem Leben mehr km mit Enduro und Cross-Bikes gefahren als mit Straßen-Motorrädern. Abe nie auf WM-Niveau. Das wird eine gewaltige Herausforderung. Ich bin wirklich neugierig, wie ich mich in der Cross-Country-Szene aus der Affäre ziehen werde.»

Pit Beirer will sich mit Petrucci und dessen Manager Alberto Vergani nach der Dakar-Rallye an einem Tisch setzen, Bilanz ziehen und besprechen, ob Danilo bei eine Offroad-Zukunft hat.

Er soll in Italien auf jeden Fall als KTM-Botschafter auftreten, die Dakar-Teilnahme (er fährt im KTM-Tech3-Design) soll auch die KTM-Marketing-Abteilung im Januar beflügeln.

«Aber Danilo hat seine Hoffnungen für die MotoGP-WM noch nicht abgeschrieben», hält Alberto Vergani fest. Schließlich ist auch Dovizioso mit 35 Jahren noch ein Comeback gelungen.

Bei KTM könnte Petrucci (er fuhr heute im nassen FP1 auf Platz 8) 2022 eventuell als MotoGP-Ersatzfahrer zum Einsatz kommen. 

MotoGP-Ergebnis, FP1, Misano (22. Oktober):

1. Zarco, Ducati, 1:42,374 min
2. Marc Márquez, Honda, + 1,417 sec
3. Miller, Ducati, + 1,625
4. Martin, Ducati, + 1,667
5. Morbidelli, Yamaha, + 1,680
6. Bagnaia, Ducati, + 1,809
7. Oliveira, KTM, + 1,869
8. Petrucci, KTM, + 1,950
9. Lecuona, KTM, + 2,031
10. Mir, Suzuki, + 2,139
11. Marini, Ducati, + 2,201
12. Rossi, Yamaha, + 2,377
13. Pirro, Ducati, + 2,514
14. Alex Márquez, Honda, + 2,637
15. Pol Espargaró, Honda, + 2,830
16. Rins, Suzuki, + 2,847
17. Viñales, Aprilia, + 3,071
18. Quartararo, Yamaha, + 3,103
19. Bastianini, Ducati, + 3,242
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,282
21. Dovizioso, Yamaha, + 3,507
22. Nakagami, Honda, + 3,672
23. Binder, KTM, + 3,778
24. Savadori, Aprilia, + 4,592

Moto3-Ergebnis, FP1, Misano (22. Oktober):

1. Migno, Honda, 1:52,529 min
2. Surra, Honda, + 0,278 sec
3. Salac, KTM, + 0,833
4. Aji, Honda, + 0,900
5. Guevara, GASGAS, + 0,917
6. Izdihar, Honda, + 1,141
7. Toba, KTM, + 1,178
8. Nepa, KTM, + 1,187
9. Fellon, Honda, + 1,316
10. Antonelli, KTM, + 1,363
11. Masia, KTM, + 1,520
12. Suzuki, Honda, + 1,659
13. Artigas, Honda, + 1,701
14. Kunii, Honda, + 1,713
15. Acosta, KTM, + 1,748
16. Darryn Binder, Honda, + 2,036
17. Foggia, Honda, + 2,153

Ferner:
22. Kofler, KTM, + 2,581


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