Darryn Binder mit Raúl-Fernández-Crew-Chief bei WITHU
Am heutigen Donnerstag beginnt in Jerez für Darryn Binder das MotoGP-Abenteuer, und das ist deshalb besonders bemerkenswert, weil der Südafrikaner wie einst Jack Miller (nach dem zweiten Moto3-WM-Rang und sieben Saisonsiegen 2014 auf der Red Bull KTM) direkt von der 250-ccm-Moto3-Honda auf die 1000-ccm-Yamaha YZR M1 springt – also statt 60 plötzlich innerhalb von vier Tagen 285 PS zu bändigen haben.
Viele Experten sind skeptisch, ob die Abkürzung durch die Auslassung der Moto2-Klasse sinnvoll und zielführend ist. Außerdem hat sich Binder in der Moto3-Klasse oft als fahrerischer Rabauke und Draufgänger einen Namen gemacht.
«Aber Darryn musste so aggressiv fahren, weil die Honda langsam ist und er mit seiner Körpergröße sowieso auf dem kleinen Motorrad starke Nachteile in Lauf nehmen musste», erklärte ein Petronas-Sprinta-Teammitglied im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich könnte mir vorstellen, dass Darryn einige Kritiker. überraschen wird.»
Bisher lässt sich nicht abschätzen, wie rasch sich Darryn Binder in der MotoGP-Klasse zurechtfinden wird, jedenfalls werden 2022 erstmals drei Brüderpaare gleichzeitig in der «premier class» antreten: Marc und Alex Márquez (falls Marc wieder gesund wird), Pol und Aleix Espargaró, dazu Brad und Darryn Binder.
Mit Noe Herrera bekommt Binder im neuen WITHU-Yamaha-RNF-Team einen in der MotoGP unerfahrenen Crew-Chief, den er aber aus seiner Zeit im Red Bull Ajo-Moto3-Team persönlich kennt und schätzt. Herrera hat mit Raúl Fernández in diesem Jahr acht Moto2-Rennen gewonnen – und Platz 2 in der WM erkämpft.
«Darryn ist froh über die Zusammenarbeit mit Noe», bestätigte sein Manager Box Moore, der 125-ccm-Motocross-Weltmeister von 1994 auf Yamaha.
«Noe kann sehr gut mit Fahrern umgehen», erklärte WITHU-Yamaha-Teambesitzer Razlan Razali gegenüber SPEEDWEEK.com. «Darryn ist extrem happy mit dieser Lösung.»